Genug
Warum einfach das neue Mehr ist.
Sicher kennen Sie auch noch die Werbung der Sparkasse, in der zwei schmierige Yuppies sich in einem Café treffen. Nach der obligatorischen Frage, wie es denn dem anderen so geht, folgen die legendären Worte: „Mein Haus, mein Auto, mein Boot.“ So, als ob im Besitz von Luxus tatsächlich Lebenszufriedenheit liegen würde.
Doch so „einfach“ ist es natürlich nicht. Das hat schon der Zukunftsforscher Matthias Horx 2020 festgestellt. Denn die Sehnsucht nach dem tatsächlich „Einfachen“ identifiziert er nach der Corona-Krise als einen der Megatrends des 21. Jahrhunderts. „Seine These: Durch die Beschränkungen würden wir erkennen, „was wirklich zählt im Leben“. Wir würden weniger Kreuz- und Urlaubsfahrten brauchen, weniger Konzert- und Restaurantbesuche, das Leben würde einfach schlichter werden mit einem neuen Blick fürs Wesentliche.
Doch trifft Horx damit den Kern? Ist ein „weniger“ im Leben tatsächlich gleichbedeutend mit einem „einfachen“ Leben? Macht Verzicht wirklich glücklicher? Und wenn ja, stellt sich immer noch die Frage, ob ein einfaches Leben in dieser hochkomplexen Welt überhaupt möglich ist.
Was also brauchen wir, um zu sagen: „So ist es genug.“? Die Antwort auf diese Frage hat viele unterschiedliche Aspekte. In unserem Dossier „Einfach“ thematisieren wir unter anderem die Aspekte „Loslassen und Verzichten“, „Ruhe und Einkehr“, „Zurück zur Natur“ sowie Fragen rund um die Themen „Leistung und Scheitern“ sowie „der Umgang mit Druck bzw. Stress.
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Wenn gut nicht gut genug ist
Loslassen und Verzichten
Auf den ersten Blick erscheint es widersprüchlich, dass Loslassen und Verzichten zu mehr Zufriedenheit führen sollen. Doch in der Tat ist der zufriedener, der nicht alles sofort haben will. Denn wer zu hohe Ansprüche hat, wird zwangsläufig enttäuscht. Und weder Haus, Auto noch Boot sorgen letzten Endes für tiefe Zufriedenheit.
Zwar bedeutet finanzielle Sicherheit, dass man sich einige Sorgen nicht machen muss. Doch gerade in Zeiten zunehmender Verknappung und einer immer weiter auseinander klaffenden Schere zwischen Arm und Reich ist es an der Zeit, auch an den Mitmenschen zu denken.
Weniger ist mehr
Verzichten, loslassen, einschränken – das klingt nicht besonders attraktiv. Doch das heutige Überangebot an Waren, Möglichkeiten und Lebensentwürfen – zumindest in der westlichen Welt – lässt uns eigentlich gar keine andere Wahl. Wer sich auf das Wesentliche konzentrieren will, muss Unwesentliches loslassen.
Loslassen als Schritt der Befreiung
Loslassen muss ich, wenn ich erwachsen werde und mich vom Elternhaus trenne oder wenn sich ein lang ersehnter Traum nicht erfüllt. Loslassen muss ich auch, wenn ein geliebter Mensch von mir geht oder eine Krankheit meine Gestaltungsmöglichkeiten einschränkt.
Der Prozess des Loslassens ist oft mit Schmerzen verbunden und bedarf einer bewussten Entscheidung. Hier kommen 5 Tipps, die dabei helfen, loszulassen.
Gott begegnen – Sorgen loslassen
„Gott ist im Hier und Jetzt – nur wir sind da meistens nicht anzutreffen.“ Dr. Johannes Hartl ermutigt Sie, Ihre Sorgen um die Zukunft und das Grübeln über das Gestern loszulassen und Gott im Heute zu begegnen.
Ruhe und Einkehr
Unsere Welt wird immer schneller und hektischer. Druck und Stress nehmen zu. Das zeigt zum Beispiel die immer stärker ansteigende Zahl von Burnout-Erkrankungen. Durch die technische Entwicklung sind Handy und Tablet zu unserem ständigen Begleiter geworden. Wir sind jederzeit erreichbar und können in Echtzeit Veränderungen überall auf der Welt mitverfolgen.
Viele haben es verlernt, Ruhe auszuhalten und sich zu besinnen. Dabei ist dies essentiell wichtig. Schon bei der Schöpfung der Welt hat Gott nach sechs Tagen „harter Arbeit“ einen Tag der Ruhe verordnet. Und auch Jesus hat sich immer wieder Zeit in Ruhe und Abgeschiedenheit genommen. Für ein einfaches und zufriedenes Leben sind daher Ruhe und Einkehr ein wichtiger Bestandteil.
Gott begegnen – in der Stille
Fünf Minute Stille jeden Tag können viel verändern. Die Theologin und Autorin Christina Brudereck macht Mut sich darauf zu besinnen, wer man ist, was einen ausmacht und was einen erfüllt.
Achtsam das Leben bejahen
Achtsamkeit liegt im Trend. Doch was steckt dahinter? Therapeut Hans-Arved Willberg ist überzeugt: In einem achtsamen Umgang liegt ein Schatz christlicher Spiritualität. Dieser hilft, zur Ruhe zu kommen, Gutes dankbar wahrnehmen und Umstände, die man nicht ändern kann, zu akzeptieren. Achtsamkeit bringt „Kopf“ und „Herz“ zusammen und führt zu mehr Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz.
Ruhe im Sturm
Das Bedürfnis, innezuhalten und ruhig zu werden – nicht bei jedem Menschen ist das gleichermaßen stark ausgeprägt. Doch wir alle brauchen sie – die Stille. Davon ist ERF Redakteurin Rebecca Schneebeli überzeugt und hat drei Dinge ausfindig gemacht, die uns davon abhalten, zur Ruhe zu kommen.
ERF Mitarbeiterstimmen zum Thema
Einfach heißt für mich vertrauen. Gott liebt mich bedingungslos, ich muss nicht ständig über meine Grenzen gehen. Ich darf mein Leben Gott einfach zur Verfügung stellen. Das lässt mich vertrauensvoll leben.
Alexandra Ebert, Sachbearbeiterin Adressverwaltung
Einfach heißt für mich klar und eindeutig. Ich möchte meinen Glauben einfach leben, damit andere erkennen können, dass Gott einen guten Plan für unser Leben hat und wir wertvoll und geliebt sind.
Ulrike Stahl, Event-Assistentin
Einfach heißt für mich festhalten. An der Bibel und an meinem Glauben, dass mich einfach nichts von der Liebe Gottes trennen kann.
Martin Schnitzer, Gebäudetechniker
Einfach heißt für mich dankbar sein. Wertschätzung für die einfachen Dinge zu haben, obwohl nicht alles einfach ist.
Michael Appel, Senior-Producer
Mehr zum Thema im Magazin ERF Antenne
Zurück zur Natur
Eng verbunden mit dem Thema Ruhe und Einkehr ist für viele Menschen auch die Bewegung direkt in die Natur. Viele schöpfen durch einen Spaziergang in der Natur neue Kraft, andere können beim Arbeiten im Garten abschalten. Auch der gemeinsame Abend am Lagerfeuer prägt sich vielen Menschen stärker ein als der x-te Gang ins Kino.
Und wer muss nicht in Ehrfurcht verstummen, wenn man an einem sternenklaren Abend staunend das Firmament betrachtet? Ein zusätzlicher positiver Aspekt: Das Verweilen in der Natur ist gesund.
Gott begegnen – wie ein Kind
Jesus hat Kinder geliebt und ihnen viel Wertschätzung entgegen gebracht. Aber kann ich auch als erwachsener Mensch das Kind in mir wieder entdecken? Jan Frerichs, Gründer von „barfuß + wild“, hat dazu inspirierende Impulse.
Kraftquelle Schöpfung
Während einer Auszeit in Kanada entdeckten Beate und Olaf Hofmann die Natur als Kraftquelle. In Büchern und Vorträgen wollen sie Menschen ermutigen, Verantwortung für die persönliche Leistungskraft und Lebensfreude zu übernehmen. Es geht darum, die Kraft der Natur zu nutzen, um stark im Leben und erfolgreich im Beruf zu bleiben.
Das Staunen nicht verlernen
Wir haben Naturfotograf Tobias Ryser auf einer Tour durch die Schweizer Berge begleitet. Er ist viele Stunden unterwegs nur für ein einziges Foto. Ein großer Aufwand. Dabei macht er eine erstaunliche Entdeckung: Wir Menschen sind im Vergleich zur gesamten Schöpfung klein, allerdings ist jeder einzelne vom Schöpfer geliebt.
Leistung und Scheitern
Nicht nur im Profisport wird Leistung gefordert. Auch im Beruf geht unter, wer die geforderten Ziele nicht erreicht. Kein Wunder also, dass Scheitern zum Leben des modernen Menschen unweigerlich dazu gehört. Wie soll es in einer Leistungsgesellschaft also gehen, dass einfach das neue „mehr“ ist?
Wie kann man bei von außen an einen herangetragenen Erwartungen Maß halten? Und wie sieht ein gesunder und guter Umgang mit Scheitern aus? Gute Antworten auf diese Fragen bedeuten Zufriedenheit und ein erfülltes Leben.
Umgang mit Druck und Stress
Druck und Stress sind für die meisten Menschen ständiger Begleiter. Nur die wenigsten können eigenständig entscheiden, weniger Druck oder Stress zu haben. Dennoch ist der Umgang mit beiden ein wichtiger Faktor für eine sinnvolle Lebensgestaltung.
Wer zu viel Stress oder Druck hat, kann sich an verschiedenen Stellen zumindest dagegen entscheiden, durch zusätzliche Verantwortung noch zusätzlichen Druck aufzubauen. Wie ein guter Umgang mit Druck und Stress aussehen kann, zeigen wir im Folgenden auf.
Nah bei Gott sein
Jede Entscheidung, die wir treffen, hat Konsequenzen für das eigene Leben. Neben allen Faktoren für ein maßvolles, sinnvolles und „einfaches“ Leben ist die Beziehung zu Gott aus unserer Sicht einer der wichtigsten Punkte. Denn Gott hat uns erschaffen und kennt uns. Er weiß, was uns gut tut und wo wir auftanken können. Er ist in der Lage, uns beim Treffen von Entscheidungen zu helfen.
Die Bibel als Gebrauchsanweisung für das Leben bietet für nahezu jede Frage eine konkrete und hilfreiche Antwort. Doch nur, wer Zeit mit Gott verbringt oder seine Nähe sucht, kann die Schätze des christlichen Glaubens heben. Wir geben konkrete Tipps für die Gestaltung der Zeit mit Gott.
Gott begegnen – Ruhe finden und auftanken
Achtsamkeit, Ruhe finden, Besinnung. Schriftstellerin Christina Brudereck nimmt dich mit in ein meditatives Gebet, um Gott zu begegnen – barfuß.
Geborgen in der Nähe Gottes