Meine Wahrheit, deine Wahrheit
Was hält uns noch zusammen?
Was wahr ist, scheint immer weniger klar zu sein. Denn die Welt wird unübersichtlicher, unsere Gesellschaft trennt sich in immer kleinere Gruppen auf. Jeder hat seine eigene Sicht der Dinge. Mehr noch: Was einmal als faktisch galt und damit wahr war, wird zunehmend in Zweifel gezogen. Manche sprechen unverblümt von „alternativen Fakten“.
Damit schwindet eine verlässliche Grundlage gemeinsamer Überzeugungen, die gemeinsam akzeptierte „Wahrheit“, die uns zusammenhält. Gibt es noch Wahrheiten, auf die wir uns verlassen können und die uns miteinander verbinden? Oder triften wir weiter auseinander, weil jeder nur noch seiner eigenen „Wahrheit“ glaubt? Die Beiträge im Januar und Februar gehen diesen Fragen nach.
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„Fake News“, Internet und Social Media
Wie ein vernünftiger Umgang mit Fake News gelingen kann: sechs Tipps
Fake News versuchen, die Medienkonsumenten bei ihren Ängsten und Nöten zu packen, weil viele Menschen – beispielsweise wegen der Corona-Pandemie – verunsichert sind: Eine der am meisten verbreiteten Falschmeldungen im Jahr 2020 war, chinesische Forscher hätten das Coronavirus absichtlich in einem Labor erschaffen und dann freigelassen.
Andreas Odrich, Redaktionsleiter „Aktuelles“ bei ERF Medien, zeigt anhand von sechs Tipps, wie wir mit solch unwahren Nachrichten gut umgehen können.
Tipps zum Umgang mit Fake News
1. Die Wahrscheinlichkeitsprüfung
Wie wahrscheinlich ist es, dass die Meldung stimmt? Hätte im zitierten Fall China tatsächlich ein Interesse, „uns alle zu vernichten“? Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering, denn die Globalisierung lebt vom Handel.
2. Werden handelnde Personen genannt?
Wenn sich Autoren – etwa im Internet – unpräzise ausdrücken, dabei Wörter wie „man“ benutzen oder Ross und Reiter nicht klar benennen, ist Wachsamkeit angebracht.
3. Nicht konsumieren, sondern recherchieren
Nicht alles glauben und kritisch bleiben ist daher das Gebot der Stunde. Selbst auf die Suche gehen. Wer etwa bei Google oder einer anderen Suchmaschine das Stichwort Corona eingibt, findet als erstes die Seiten des Robert-Koch-Institutes oder des Bundesgesundheitsministeriums.
4. Debattenkultur üben
Halten Sie Ausschau nach ausgewogenen Talk-Runden mit Zuschauerbeteiligung ohne Hass und Hetze oder Pro- und Contra-Kommentaren, etwa beim Deutschlandfunk. Diese Formate bilden verschiedene Perspektiven und Meinungen ab.
5. Den anderen lieben wie sich selbst
Christen haben zudem die Möglichkeit, sich ganz am christlichen Menschenbild zu orientieren. Das sieht den anderen grundsätzlich nicht als Gegner, sondern als Geschöpf Gottes.
6. Einfach mal das Smartphone beiseite legen
Klappen Sie den Laptop zu und legen Sie das Smartphone beiseite. Treten Sie vor die Tür, atmen Sie tief durch und lassen Sie Fake News Fake News sein.
Achtung Filterblase!
Wie man in den Wald hereinruft, so schallt es heraus: Amazon und YouTube protokollieren genau, welche Beiträge wir konsumieren oder für welche Artikel wir uns interessieren. Um unser Interesse weiter zu nutzen, präsentieren sie uns anhand bestimmter Algorithmen neue, ähnliche Inhalte.
Dies nennen Medienwissenschaftler „Filterblase“, weil die Nutzer früher oder später in der eigenen, gefilterten Perspektive gefangen sind. Die Gefahr: Wir bewegen uns in einem uns zwar sehr vertrauten, aber doch auch sehr eingeschränktem Umfeld – so, als wären wir in einer Blase gefangen.
Was bei einem Shitstorm hilft
Missverständnisse in den sozialen Medien sind besonders tragisch. Denn wer sich einmal emotional oder ungeschickt artikuliert, erntet dafür oft Unverständnis oder gar eine Woge gehässiger Kommentare.
Was dann noch hilft und wie man die „PR-Krise“ am besten überwindet, erklärt Regina Meisner: „Shitstorms sind in einer digitalisierten Welt keine Seltenheit. Manchmal genügt bereits eine ungeschickte Formulierung, um eine negative Stimmung aufkommen zu lassen, die sich durch aggressive Kommentare der User schnell ausbreitet [...].“
Social Media: Niemand ist perfekt
Sich online zu präsentieren kann unglücklich machen, weil sich jeder möglichst perfekt darstellt. Diese Idealisierung ähnelt der Kunst zu besten Renaissance-Zeiten und ist kaum authentisch, sondern erzeugt oft Neid. Wie man das überwindet, erfahren Sie hier.
Das Internet hat viele Lebenslügen entlarvt, aber sie auch ermöglicht. Dabei ist der Perfektionismus oft Kern des Problems. „Die Wahrheit ist, dass es keine perfekten Menschen gib“, weiß Theologin und Seelsorgerin Christine Heymer. Sie hilft Menschen, denen Lebenslügen zu schaffen machen.
Verschwörungstheorien – wie sie die Menschen trennen
Auf der Suche nach dem Kick
Çağdaş Güngör wuchs in einem Baseler Problem-Viertel auf, in dem Drogen, Prostitution und Gewalt den Alltag der Anwohner bestimmen. „Ich habe die Wahrheit in Verschwörungstheorien gesucht. Ich habe die Wahrheit in Politik gesucht.“ Irgendwann gab er den Begriff „Bibel“ bei Google ein – und fand Wahrheit und Frieden.
Verschwörung, UFOs, Außerirdische
Auf der Suche nach Sinn und Wahrheit befasst sich Benjamin Strube jahrelang intensiv mit UFO-Beobachtungen und der Existenz von außerirdischem Leben auf der Erde. Er ist offen für jede neue Verschwörungstheorie. Doch statt Klarheit zu bekommen, nimmt seine Verwirrung zu. Jedes Denkmodell erscheint ihm realistisch; er weiß nicht mehr, was er glauben soll. Schließlich wendet er sich an Gott mit der Bitte, ihm zu zeigen, was wahr ist. Nur eine weitere fixe Idee?
Welche Wahrheit die Menschen verbindet
Wahrheit oder Wahnsinn?
Als Jesus Christus vor rund 2020 Jahren Mensch wurde, bezeichnete er sich selbst als die Wahrheit: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Johannes 14,6).
Eine steile These. Trotzdem lohnt es sich, dem Gedanken nachzugehen. Denn diese Wahrheit ist nicht abstrakt, sondern liegt in der Person Jesus Christus begründet. Und ihn kann man kennenlernen. Darüber schreibt Timo König in seinem Artikel:
Was ist Wahrheit? Ich frage mich das schon mein halbes Leben lang. Es ist, als wäre in mir eine Kompassnadel, die nach Wahrheit sucht, um sich an ihr auszurichten. Immerhin bin ich damit nicht alleine: Über Jahrhunderte haben Wahrheits-Sucher, von Plato über Aristoteles, Kant, Hegel, bis Habermas nach der Lösung des Rätsels geforscht. Konkrete Antworten sind sie schuldig geblieben [...].
Die Wahrheit in Person
An Jesus als Wahrheit zu glauben, basiere auf Wissen, sagt Jörg Ahlbrecht, Autor und theologischer Referent bei Willow Creek Deutschland. Damit meint er Wissen über die geistliche Welt und fordert dazu auf, Jesus Christus kennenzulernen.
Jörg Ahlbrecht erklärt, dass es dazu hilfreich sei, einfach mal einen Monat „so zu tun, als ob es ihn gäbe“.
Wie das konkret aussehen kann, schildert er im Gespräch mit Andreas Odrich anhand seines Buches „Die Wahrheit in Person, Jesus folgen in unsicheren Zeiten“.
Jesus Christus ist auch für ERF-Redakteurin Rebecca Schneebeli eine Wahrheit, die größer scheint, als das, was für jeden einzelnen Menschen real sein mag:
Ich stehe häufig vor Situationen, die mir Angst machen. Dabei vergesse ich allzuoft, dass meine Realität nur ein Teil der viel größeren Perspektive Gottes ist. Er überblickt nicht nur die jetzige Situation, sondern kennt auch schon den Ausweg daraus. Und er kann meinen Blick dafür öffnen, was wirklich wichtig ist [...].
Rebecca Schneebeli, Redakteurin
Die Bibel als Gottes Wort der Wahrheit
Wie kann man etwas über Gott erfahren, das verlässlich ist? Die Bibel beantwortet diese Frage folgendermaßen: Die Schöpfung, Jesus Christus und sie selbst sind die Kommunikationsmittel, durch die Gott zu den Menschen spricht.
Vor allem in der Bibel finden sich zahlreiche Aussagen darüber, wie Gott ist und was er mit meinem Leben zu tun hat. Deswegen ist dieses Buch für viele Christen die wichtigste Grundlage ihres Glaubens. Sie bietet für jeden Menschen die Chance, in Kontakt mit Gott zu kommen und Orientierung zu finden.
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