Tief verbunden – Spiritualität im Alltag
Wege in die Nähe Gottes.
Schon immer suchen Menschen nach einer spirituellen Ebene, die über die großen Themen des Lebens wie Arbeit, Familie und Besitz hinausgeht – und so ihr Leben reich macht und mit Sinn erfüllt.
Dies ist auch das Thema des christlichen Glaubens: Den Sinn des Lebens und Erfüllung gibt es im Gegenüber. Gott, der Schöpfer, selbst nimmt Kontakt mit uns Menschen auf. Er eröffnet Wege in seine Nähe.
Im Internet findet man oft andere Ratschläge: „Ohne einen Sinn für Spiritualität können wir kein wirklich glückliches und erfülltes Leben führen, denn wir stoßen immer wieder an die Grenzen unserer Realität, die vergänglich ist". So schreibt eine Bloggerin im Internet.
Eine andere Stimme meint: „Deine Seele kennt den Weg, der dir gut tut.“ Soziale Medien sind voll von solchen spirituell angehauchten Sätzen.
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Fromm und Grün
Auch auf Plattformen wie YouTube sind Appelle zu hören wie: „Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst!“ Dabei wird vorausgesetzt: Das eigene Herz weiß die Richtung und die eigene Kraft reicht aus.
Der Mensch ist in der Lage, sich mit einem starken Glauben an sich selbst am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu befreien und zu einem sinnvollen und erfüllten Leben zu führen.
Doch Menschen werden mehrheitlich in existenziellen Fragen scheitern, wenn sie sich alleine auf ihre eigenen Kräfte besinnen. Wege in die Nähe Gottes können wir finden, wenn wir uns beispielsweise auf Bewährtes einlassen. Christen aller Zeiten haben ihre Erfahrungen gesammelt und hinterlassen. Manche verweisen auf vier Punkte, die helfen, Gott nahe sein: Gottes Wort, Gebet, Gemeinschaft, Geist Gottes.
Man braucht Gott, um Mensch zu sein.
Major Walter Ian Thomas (1914 – 2007)
Die Sehnsucht nach mehr
Die Sehnsucht nach Erfüllung ist letztlich die Sehnsucht nach Gott. Der Kirchenvater Augustinus sagte einmal: „Das ganze Leben eines Christen ist heiliges Heimweh.“
Es ist gut, wenn wir diese Sehnsucht wahrnehmen. Sie zeigt uns eine Richtung und kann uns näher zu Gott bringen. Von dieser Sehnsucht berichten auch Menschen in der Bibel.
Ein Psalmist vergleicht die Sehnsucht mit dem Durst:
„Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem wahren, lebendigen Gott. Wann darf ich zu ihm kommen, wann darf ich ihn sehen?“ (Psalm 42,3).
Asaph, der Leiter des Chores von König David, hat es so ausgedrückt:
„Wen habe ich im Himmel außer dir? Und auch auf der Erde habe ich nach nichts Verlangen, wenn ich nur dich bei mir weiß!“ (Psalm 73,25).
Gott hat dieses Verlangen in die Menschen gelegt. Er selbst sehnt sich nach uns. Als Ebenbild Gottes geschaffen, sind wir dazu bestimmt, Gott zu kennen. Die Bibel berichtet davon, dass Gott die Ewigkeit in unsere Herzen gelegt hat (Vgl. Prediger 3,11). Es ist das Gefühl, dass es mehr geben muss als das Leben, das wir jetzt haben. Mehr als das, was uns gerade vor Augen ist:
Wenn wir in uns selbst ein Bedürfnis entdecken, das durch nichts in dieser Welt gestillt werden kann, dann können wir daraus schließen, dass wir für eine andere Welt erschaffen sind.
C.S. Lewis, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler
Auf der Suche nach Lebenssinn
Eigentlich ist jeder Mensch auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Es gibt Zeiten, in der wir mehr am Suchen sind, aber auch Zeiten, in denen die Arbeit, die Familie, das Engagement in der Gesellschaft diese Suche zurückdrängt. Wie diese Suche aussehen kann, erzählen Gäste unserer Talksendung ERF Mensch Gott:
Einfach nur glücklich sein: Der Sinn des Lebens
Heutzutage scheint die Frage nach dem Sinn des Lebens viele Menschen nicht mehr so zu bewegen wie noch vielleicht vor 30 Jahren. Konsum und Lifestyle sind wichtiger. So zumindest das Ergebnis der Studie „Jugend unter Druck“ des Jugendforschers Bernhard Heinzlmaier, der Jugendliche im Alter von 11 bis 29 Jahren befragt hat.
Haben Menschen in vergangenen Jahrhunderten den Sinn des Lebens in der Religion oder in sozialen Utopien wie der des Marxismus gesucht, so geht es heutzutage eher um eine Lustmaximierung.
Es geht darum, sich lebendig zu fühlen und das Leben zu genießen, wie Heinzlmaier in seiner Studie feststellt. weiterlesen
Christliche Meditation – Tipps für eine Gottesbegegnung
Meditation allgemein ist eine Konzentrationsübung, die dazu verhilft, die Gedanken zur Ruhe zu bringen und in immer tiefere Schichten des Schweigens einzudringen. Die Nachfrage nach spirituellen Erfahrungen in der Meditation ist groß.
Christliche Meditation kann helfen, die „Liebesbeziehung mit Gott" im Alltag zu leben.
Aus dieser Kraftquelle heraus können Christen anderen Menschen zu Wegweisern werden. Sie ist eine Form der Konzentration, eine bewusste Ausrichtung auf Gott und Christus: Ich lasse mich von Gott lieben, richte mich in der Stille mit Leib und Geist auf ihn aus.
Es geht darum, im Schweigen und Hören in eine Zwiesprache mit Gott hineinzukommen. Biblischen Geschichten und Bilder können helfen, sich auf Jesus Christus zu konzentrieren. Andere singen Lobpreislieder und finden so in die Nähe Gottes. Die Bibel überhaupt ist ein wichtiger Hinweis auf Gott und seine Beziehung zu den Menschen.
Spiritualität: Gott lieben wie ich bin
Oft überfordern sich Christen mit dem Wunsch, das geistliche Leben zu führen, das sie schon immer führen wollten – und das jetzt gleich. Sie denken vielleicht an große Glaubenshelden, an stundenlanges Gebet und tiefe Erkenntnis der Bibel. Besser beraten ist, wer klein anfängt.
Wie wäre es besipielsweise damit, fünf Minuten eine neue Art von Gebet auszuprobieren? Oder fünf Minuten über einen Vers der Bibel meditieren? Das ist machbar. Das kann man durchhalten – und später weiter ausbauen. Das geistliche Leben zu entwickeln braucht Zeit und Erfahrung. Man sollte sich daher ruhig die nötige Zeit geben und sich nicht überfordern. Sonst wird aus dem, was zur Freiheit dienen sollte, wieder eine fromme Pflichtübung mit Leistungsdruck. weiterlesen
Gott begegnen – mit Dr. Johannes Hartl
Gott erleben im Gebet
Gebet ist Reden mit Gott. So wie im Gespräch zwischen Menschen Vertrautheit und gegenseitige Anteilnahme entstehen und wachsen kann, so lebt der Glaube an Gott vom Dialog. Ähnlich wie eine intensive Beziehung zwischen zwei Menschen, kann man sich auch die Beziehung zu Gott vorstellen. Dabei nehme ich mir bewusst Zeit für ihn – indem ich in der Bibel lese, zu ihm bete oder einfach nur still werde, um auf ihn zu hören.
Eine besondere Methode des hörenden Gebetes hat sich schon über Jahrhunderte hinweg verbreitet. Sie nennt sich Lectio divina (lateinisch für „göttliche Lesung“). Früher haben nur die Mönche in den Klöstern das Schriftgebet praktiziert. Sie ließen sich vom Bibelvers „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan“ (Matthäus 7,7) leiten.
Die Lectio divina besteht aus vier hilfreichen Schritten:
Lectio divina
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Lies einen Abschnitt aus der Bibel aufmerksam.
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Aus dem Abschnitt wähle einen Vers aus, der dich besonders anspricht. Diesen Vers wiederholst du immer wieder und meditierst über ihn.
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Die Lesung ist das Vernehmen des Wortes Gottes, die Meditation das Nachdenken darüber. Im Gebet folgt die Antwort auf die Anrede Gottes.
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Das Verweilen im Dialog mit Gott mündet idealerweise in die kontemplative Gemeinschaft mit Gott.
Beten mit Kopf und Herz
Kam diese Methode zunächst aus katholischen Quellen, so hat der evangelische Theologe August Hermann Francke (1663–1727) das meditierende Schriftgebet in seiner Schrift „Kurzer Unterricht, wie man die Heilige Schrift zu seiner wahren Erbauung lesen sollte“ dargelegt und für Protestanten zugänglich gemacht.
Es kann hilfreich sein, jeden Tag eine bestimmte Zeit fürs Bibellesen und Beten zu reservieren. So entsteht ein fester Rhythmus, integriert in den Alltag.
Beten ist aber nicht nur eine geistliche Übung für zu Hause oder den Gottesdienst. Idealerweise bin ich den ganzen Tag immer wieder im Gespräch mit Gott. Beim Spazierengehen, laut nebenbei bei der Hausarbeit oder im Büroalltag, wenn die Aufgaben sich türmen und die Arbeit über dem Kopf zusammenzuschlagen droht. Wir dürfen unser ganzes Leben mit Gott teilen – Freude, Ärger und Sorgen.
Ihr Menschen, vertraut ihm jederzeit und schüttet euer Herz bei ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht.
Psalm 62,9, Die Bibel
Kontemplation – eine besondere Form der Gotteserfahrung
Um Jesus anschauen zu können, braucht es Zeit, viel Zeit: Damit Jesus sich einprägen kann. Die Kontemplation kann hierbei als eine Art „Langzeitbelichtung“ verstanden werden. In zwei Vorträgen spricht Karsten Klemme vom Gebetshaus Freiburg darüber, wie sich die Kontemplation auf das Handeln, die Gefühlswelt und das Denken auswirkt.
Worship – Gott erleben in der Musik
Lobpreis und Anbetung sind Ausdrucksmöglichkeiten des christlichen Glaubens. Im Lobpreis erweisen Christen Gott Ehre und loben seine Taten, in der Anbetung verehren sie Gottes Wesen. Wie Musiktherapeuten bestätigen, hat Singen allgemein viele positive Auswirkungen. Es kann schöne Erinnerungen wecken, wie ein Antidepressivum wirken und Selbstheilungskräfte aktivieren.
Viele Menschen erfahren, dass christliche Musik sie auf unerklärliche Weise innerlich berührt und sie Gottes spürbare Gegenwart erleben.
Auch der Musiker Johannes Kühler hat diese Erfahrung machen dürfen. In einer schwierigen Lebensphase, die von familären Problemen und Angstzuständen geprägt war, stößt er im Internet zufällig auf Musik, die ihn innerlich beruhigt.
Er erlebt tiefen Frieden und eine nie gekannte Freiheit. Davon berichtet er bei ERF Mensch Gott:
Schlafkonzerte: Schnarchen ist Applaus
ERF Workshops zum Thema
Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, in der alles erlaubt und kaum etwas unmöglich scheint, stellen sich viele Zeitgenossen die Frage nach dem Sinn des Lebens. Gibt es den überhaupt? Und wenn ja, wie kann man ihn finden? In den folgenden Workshops können Sie dieser Frage nachspüren.
Mehr zum Thema im Magazin ERF Antenne
ERF Mitarbeiter zum Thema
Gott erleben im Dienen
Wer einen Zugang zum Glauben sucht und eher praktisch veranlagt ist, wird Jesus vielleicht eher im Dienen finden. In der Jugendarbeit habe ich erlebt, dass junge Leute ihren Glauben weniger in Diskussionen oder öffentlichen Gebeten ausdrücken konnten. Aber wenn es darum ging, eine Wohnung auszuräumen, einen Garten zu bearbeiten oder ein Haus zu ertüchtigen, waren gerade jene mit Freude dabei, praktisch Hand anzulegen. Der Glaube geht in Hände und Füße über.
Viele, die sich etwa in einer Tafel engagieren, berichten, dass sie sich von Gott beschenkt fühlen und sie in diesem Dienst Erfüllung finden. Der Lebenssinn wird doppelt bestätigt: Auf der einen Seite wird der Ehrenamtliche dankbarer für seinen Besitz und auf der anderen Seite ist er bestärkt durch sein Tun im eigenen Glauben.
In der Bibel wird berichtet, dass Jesus selbst das Dienen in den Vordergrund stellte:
„Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“ (Markus 10,45)
Im Dienst für Gott und am Nächsten liegt ein Geheimnis des Glaubens. Schon die Jünger Jesu kamen begeistert von ihren Einsätzen zurück. Sie hatten Gott im Dienen erfahren – auf vielfache Weise.
Vom Hotelkoch zum Diener für die Armen
Narayanan Krishnan war einst Koch in einem 5-Sterne-Hotel. Doch der Inder hat seinen Job an den Nagel gehängt und kocht heute für die Ärmsten der Armen. Mithilfe seiner HIlfsorganisation Akshaya Trust konnte Narayanan Krishnan diese Mesnchen bisher mit weit über 1 Million Mahlzeiten versorgen.
Mehr noch: Er leitet in Madurai in Indien das Akshaya-Heim. Dort gibt er Bedürftigen eine Zuhause, einen Namen und Würde. Sein Glaube hat ihn dazu bewegt.