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01.12.2018 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Ekkehart Vetter

Mein Lieblingstext in der Bibel (11)

Pastor Ekkehart Vetter über Galater, 2,20.


Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben. Galater, 2,20

Ich lebe – ja natürlich, schon 62 Jahre, hoffentlich gern und am Puls der Zeit und nah an Menschen. Ich lebe – und genieße das Leben in vollen Zügen, meistens.
 

 

Ich lebe – oft aber auch herausgefordert, wie das Leben halt manchmal so mitspielt. Das Leben ist eben kein Ponyhof, kein Wunschkonzert, kein Zuckerschlecken. Wer 62 Jahre Leben summiert hat, muss auch lernen, mit unerfüllten Wünschen zu leben.

Dennoch: Ich lebe – und Lebensbejahung ist etwas Schönes. Wer JA zu seinem Leben sagt, hat Ausstrahlung.

Löscht Paulus nicht positive Lebensfreude, wenn er fortfährt: Ich lebe, doch nun nicht ich … Fast regt sich Spontanwiderspruch. Natürlich lebe ich, selbstbestimmt und gerne – wer denn sonst? Ich will mich nicht fremd bestimmen lassen, gelebt werden, wie man so sagt. Doch was nun folgt, ist Evangelium pur, ist das ganze Neue Testament in einem Satz, verdichtete gute Nachricht:

Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.

Jesus lebt in mir – der Versöhner, der Barmherzige, der Friedensstifter, der Worteinhalter, der Menschenliebhaber. Er hat mich zuerst geliebt und sich selbst für mich dahin gegeben. Seine Hingabe für mich steht am Anfang. Es beginnt nicht mit meiner Anstrengung, meiner Leistung, meiner Frömmigkeit – es beginnt mit seiner Liebe. Und es folgt nicht meine Anstrengung, meine Leistung, meine Frömmigkeit – es geht weiter mit seiner Kraft – er lebt in mir.

Es geht um seine Kraft, nicht um meine Kraftanstrengung, um sein Wesen, nicht um meinen alten Adam.

Ich lebe – ja klar, grundsätzlich sehr gerne, aber durchaus auch oft herausgefordert. Aber wie gut zu wissen, der mich zuerst Liebende, der sich für mich Hingebende, der das Verlorene Suchende der Erste der Auferstandenen – der lebt in mir.

In diesem Vertrauen auf ihn lebe ich. Er ist mein Fundament, meine Hoffnung, mein Schuldvergeber, mein Sturmstiller, mein Versorger, mein Alpha und Omega, mein Ein und Alles. Ihm, der mich zuerst geliebt hat, gilt meine ganze Liebe.

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