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/ Wort zum Tag

5. Mose 32,36

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Denn der HERR wird seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird sehen, daß ihre Macht dahin ist und es aus ist mit ihnen ganz und gar.

5. Mose 32,36

Letzte Worte des Mose!

Letzte Worte? Ich muss an die letzten Worte meines Vaters denken. Nach einer Blinddarmoperation war er auf dem Weg der Besserung. Fünf Tage danach besuchte ihn Mutter – diesmal ohne mich, ich musste bis eine Schularbeit lernen. Beim Abschied meinte Vater zu ihr: „Sag meinem Jungen einen lieben Gruß! Ich werd morgen für ihn beten. Ich hab ja viel Zeit dazu.“ Das waren, wie sich herausstellen sollte, seine letzten Worte. In der Nacht starb er völlig unerwartet an einer Embolie. Es bewegt mich noch heute: Vaters letzte Worte galten mir!

Letzte Worte des Mose?

Nun, seine Situation war anders als die meines Vaters. Mose wusste, dass er bald sterben würde. Gott hatte es ihm gesagt. Deshalb sollte er noch einmal mit Israel reden. Und zwar Klartext! So wirft er dem Volk Ungehorsam und Halsstarrigkeit vor; warnt es, Gottes Wege zu verlassen; droht ihm Gottes Zorn und Gericht an.

Doch dann plötzlich ganz andere Töne: „Der HERR wird seinem Volk Recht schaffen und über seine Knechte wird er sich erbarmen.“ Was für ein wunderbarer  Gott! Einer, über den man sich nur wundern kann. So ist er: er will tausendmal lieber Gnade vor Recht und Gericht ergehen lassen! Er will sich all derer erbarmen, die seine Knechte sind, also ihm gehören. Ihnen will er Recht schaffen.

Noch einmal ganz persönlich: Zwanzig Tage nach meinem Vater starb meine Mutter. Ich war Vollwaise geworden, bekam 119 DM Waisenrente. Aber die wollte mir die Rentenversicherung kürzen, weil mich der frühere Arbeitgeber meines Vaters finanziell unterstützte. Dagegen zog das Jugendamt für mich vor Gericht – und schaffte mir Recht.

Auch für Sie ist einer vor Gericht gezogen, um Ihnen Recht zu verschaffen: das Recht auf Gottes Erbarmen. Ja, Sie haben gerade richtig gehört: um Ihnen dieses Recht zu verschaffen!

Vielleicht werden Sie traurig denken: „Ich hab bei Gott keine Rechte! Die hab ich längst verspielt. Wie viel Unrecht – Gottwidriges oder Gottloses – muss er jeden Tag bei mir feststellen. Da kann ich nicht mehr damit rechnen, dass er mein Leben wieder zurecht bringt.

Doch – Sie können damit rechnen: seit Jesus! „Uns macht gerecht“ – recht vor Gott, gut vor Gott – „der treue Knecht, der für uns ist gestorben.“ Deshalb, und nur deshalb, haben Sie und ich – so unglaublich es klingt – ein Recht auf Gottes Erbarmen. Das ist echt zum Staunen, Freuen, Anbeten: Gott hat mit Jesus dafür gesorgt, dass uns das unverdiente Recht auf Begnadigung widerfährt!

Manfred Siebald besingt dieses Wunder so:

„Auf einem Hügel vor der Stadt hängt einer in der Luft
und stirbt verhetzt, verlassen und verlacht.
Er segnet seine Feinde noch, bevor er endlich ruft,
was er nur sagen kann: Es ist vollbracht.
Weil dieser Satz bis heute reicht
und quer durch mein Versagen streicht,
das letzte Defizit begleicht,
sind sie mir eher leicht: die letzten Worte –
was werden meine sein, was werden deine sein?
Wird das vielleicht schon heute abgemacht?
Letzte Worte, sie stehn schon heute fest:
Wer Gott sein Leben lässt, der hört es bis zum Schluss:
Es ist vollbracht.“

Wer Gott sein Leben überlässt, der kann um Jesu willen Moses Worte auf sich beziehen und sagen: „Der HERR hat mir Recht geschaffen und sich meiner erbarmt. Und der HERR wird mir Recht schaffen und sich meiner erbarmen.“
 

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