
15.07.2013 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Samuel GroßPlane die Planlosigkeit!
Warum es befreiend sein kann, nicht immer alles zu planen. Eine Andacht.
Niemand macht sich gerne Sorgen. Und doch haben wir oft das Gefühl, das Leben zwinge uns dazu, uns Sorgen zu machen. Wir haben ständig den Drang zu planen, zu organisieren und Ordnung in unser Leben zu bringen. Solange ich in die Schule gehe, frage ich mich, was ich nach der Schule tun soll: Ausbildung oder Studium? Habe ich mich dann für ein Studium entschieden, muss ich planen, wo ich studieren will.
Am Ende des Studiums stellt sich dann die Frage, was und wo ich arbeiten werde. So durchziehen Sorgen das ganze Leben. Habe ich geheiratet, stellt sich die Frage nach Kindern. Habe ich Kinder, frage ich mich, ob ich für meine Familie ein Haus kaufen soll oder wir in der alten Wohnung bleiben. Ich bin ein sehr planender Mensch, das heißt: Ich mache mir viel zu viel Sorgen.
Nur eine Portion Sorgen pro Tag
Dann fiel mir ein Vers aus der Bibel in die Hände. Dort heißt es „Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.“ (Matthäus 6,34) Was für eine Ansage! Gerade für jemanden, der viel plant und sich dadurch mehr Sorgen macht als nötig.
Wenn ich über diesen Vers nachdenke, wird mir bewusst, dass wir an jedem einzelnen Tag genug Sorgen haben. Das weiß auch Gott. Ihm ist klar, dass wir Menschen uns Sorgen machen. Genau deswegen versichert er uns, dass er uns versorgen wird. Denn, wie Jesus selbst sagte, versorgt Gott selbst die Raben, obwohl sie keine Vorräte sammeln oder sich um ihre Zukunft sorgen. (Lukas 12,24) Gott liebt uns und deshalb wird er uns nicht verhungern lassen, sondern für uns sorgen – genau wie er sich um die Raben kümmert.
Ein großes Stück Freiheit
Was sagt uns jetzt dieser Bibelvers? Der Vers sagt nicht, dass wir uns keine Sorgen machen dürfen oder einfach so in den Tag hinein leben sollen. Er eröffnet uns, so denke ich, ein großes Stück Freiheit: Die Freiheit, auch mal keinen Plan zu haben, aber trotzdem zu wissen, dass es weitergeht.
Wir haben die Freiheit, uns an Gott zu wenden und zu sagen: „Herr, ich weiß nicht, wie es weitergeht. Ich habe keinen Plan, aber ich übergebe den nächsten Tag in deine Hände.“ Dann können wir gewiss sein, dass Gott für uns sorgt und dass es uns auch ohne Plan gut gehen wird. Gott wird seinen Weg mit uns weitergehen, auch wenn wir manchmal nicht wissen wie und wohin.
Dieser Bibelvers fordert mich dazu heraus, mein Leben aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Er legt mir nahe, das Leben nicht als großes Ganzes zu sehen, sondern als eine Tour mit vielen Etappen. Jeder Tag ist eine neue Etappe und die Sorgen von morgen haben heute keinen Platz. Stattdessen entscheide ich mich jedes Mal am Start der Etappe meine Sorgen Jesus zu überlassen. Ich gebe ihm damit das Steuer ab und lasse mich von ihm führen. Ich bin freiwillig planlos und kann das Leben mehr genießen, indem ich mich auf die Sichtweise Jesu einlasse.
Ihr Kommentar
Kommentare (4)
Ich wäre da etwas vorsichtig, so pauschal eine Bibelstelle auszulegen. Es gibt auch in der Bibel eine Warnung über die Sorglosen. Man soll sicher die Sorgen an Jesus abgeben und diese sich nicht … mehrwieder selbst aufladen. Und man soll Jesus vertrauen, dass ER die Dinge in der Hand hat. Aber deswegen planlos in den Tag zu leben, ist sicher nicht im Sinne Gottes. Wenn ich am Samstag nicht plane, was ich für Sonntag einkaufe, gibt es am Sonntag nicht zu essen. Und das ist nicht das, was Gott will. Das heisst nicht, dass man nicht umdisponieren kann.
Ich habe mir mal Gedanken gemacht über das Wort: geniessen. Unter anderem auch deshalb, weil mir kürzlich vorgeworfen wurde, dass ich mir zu viele gesetzliche Gedanken machen würde und mein Leben ja … mehrgar nicht mehr geniessen könne.
Das habe ich gefunden bei Wikipedia:
Der Begriff genießen hatte ursprünglich eine andere und wesentlich weiter gehende Bedeutung im Sinne von „etwas nutzen“ oder „etwas benutzen“, das mittelhochdeutsche "geniesz" bezeichnete die "gemeinsame nutznieszung"[1] Diese Bedeutung hat sich bis heute erhalten in Begriffen wie Nutznießung, Nießbrauch oder in den Genuss einer Sache kommen. Daraus abgeleitet ist auch das Wort Genosse als Bezeichnung für das Mitglied einer Gemeinschaft, die gemeinsam etwas nutzt.[2] In der Neuzeit verengte sich der Begriff zunehmend auf die Vorgänge des Essens und Trinkens, jedoch zunächst noch mit neutraler Konnotation. Der Ausdruck „ich habe heute noch nichts genossen“ war gleichbedeutend mit „ich habe heute noch nichts gegessen“.[2] Hinzu kamen die Assoziationen von Lust und Vergnügen, auch im Zusammenhang mit der Sexualität. Immanuel Kant wurde bei Grimm zitiert mit der Definition: „genieszen ist das Wort, womit man das innige des vergnügens bezeichnet“.[2]
Ja, ich darf Jesus alles abgeben, ER will das. Aber ich kann Ihn nicht zu meinem Handlanger machen. ER entscheidet.
Ich glaube, das fällt für uns alle in die Kategorie: Reifeprüfung.
In Ihm sollen wir Genüge haben.
Der moderne Mensch ist umso mehr davon betroffen, da er einem seit der Industrialisierung (und dem Marxismus!) stetig zunehmenden Machbarkeitswahn ausgesetzt ist, mit dessen Hilfe der politisch … mehrmediale Komplex ihn zu beherrschen sucht. Er soll sich gefälligt über das Klima in 100 bis 500 Jahren Gedanken machen, und er soll gefälligst daran glauben, dass er mit seinem von der Politik aufoktroierten gegenwärtigen Leiden die Temperatur in 100 beeinflussen kann. Das gleiche gilt für weitere von Politik erfundene oder verursachte Probleme, zu deren Lösung letztendlich keine Abgabe und keine Freiheitseinschränkung zu hoch sein kann.
Dass ich meine Sorgen,Gedanken, Befürchtungen,Kummer und vielleicht sogar Ängste die die Folge von Befürchtungen sein können, einfach so abgebe an Jesus Christus, das ist etwas, was vermutlich sehr … mehrviel Christen noch üben müssen.Wer hat denn dieses feste Vertrauen? dass; nachdem ich Jesus etwas gesagt habe, es ihm erzählt habe, es ihm anvertraut habe, es nun auch wirklich in seinen Händen ist und er sich wirklich darum kümmern wird?? Solch ein festes Vertrauen setzt voraus, das ich mit Jesus schon mindestens einmal die Erfahrung gemacht habe, dass, nachdem ich gebetet habe, allein oder mit Geschwistern, er auch wirklich handelt und wirkt.Er zwingt andere Menschen nicht uns zu mögen, aber er wirkt manchmal (wie der Wind), den man auch nicht sieht und verändert nicht nur unsere eigenen Gedanken (und macht dadurch unsere Befürchtungen so klein, dass wir nachher darüber schmunzeln könnten, sondern er verändert auch die Sichtweise anderer Menschen auf uns.Zumindest dann, wenn er weiß, das es uns nicht gut tun würde, dass wir leiden würden wenn Andere uns dauerhaft ablehnen.Wir alle begehen Fehler, manchmal nicht einmal in böser Absicht. Das kann zu Verstimmungen führen auf Arbeit, unter Kollegen.Niemand will absichtlich erreichen, dass man nicht mehr gemocht wird.Dennoch geschieht so etwas, das man plötzlich ein ganzes Team gegen sich hat, dass alle sauer auf einen sind! Weil man etwas nicht richtig abgesprochen hat.Genau so ist es mir geschehen.Herr vergib mir und bitte hilf-AMEN