Burnout gilt in unserer Gesellschaft als großes Problem. Doch über die Ursachen dieses Volksleidens herrscht Uneinigkeit. Helen Heinemann, Leiterin des „Instituts für Burnout-Prävention“ in Hamburg, hat rund tausend burnout-gefährdete Menschen in individuellen Intensivseminaren begleitet, viele andere direkt vor Ort in Betrieben.
Ihre Erkenntnisse schildert sie in ihrem Buch: „Warum Burnout nicht vom Job kommt. Die wahren Ursachen für die Volkskrankheit Nr.1“. Im Interview mit dem ERF erklärt sie, warum ihrer Ansicht nach heute so viele Menschen ausbrennen.
ERF: Frau Heinemann, was zeichnet burnout-gefährdete Menschen aus?
Helen Heinemann: Sie sind sehr intelligent und sehr empfindsam, sehr feine Menschen mit sehr hohen Werten. Sie sind hochgradig identifiziert mit ihrer Arbeit, auch im Privatleben in verschiedenen Bereichen engagiert, überall, wo sie hinkommen, packen sie mit an, engagieren sich, setzen sich mit ein.
ERF: Das deutet daraufhin: Diese Leute arbeiten einfach zu viel. Vielleicht haben sie deswegen einen Burnout?
Helen Heinemann: Nein, das glaube ich nicht. Das, was sie machen, macht Ihnen ja an allen Stellen Freude. Nicht das, was sie tun, führt zu einem Burnout, sondern dass sie dabei oft zu wenig wahrnehmen, wie es ihnen selber geht. Als sehr häufiges Problem wird genannt: „Ich kann nicht nein sagen“. Und da diese Leute sehr viel bei der Arbeit sind und ihre Arbeit sehr engagiert machen, da hat man diesen Rückschluss gemacht: „Der Job ist schuld da dran.“
Während ich mit diesen Menschen arbeitete, stellte ich mir immer wieder die grundsätzliche Frage: Warum sagen diese intelligenten und liebenswerten Menschen nicht einfach „nein“?
ERF: Warum hilft es nicht, wenn man diesen Menschen einfach rät: Mach mal Pause, sag mal „nein“?
Helen Heinemann: Diese Menschen finden Pausen langweilig. Wenn sie zuhause sitzen, dann sehen sie, dass noch Fenster geputzt werden sollen oder es fallen ihnen lauter Dinge ein, die man ja noch angehen könnte.
Ein anderer Grund, nicht „nein“ sagen zu können, liegt darin, dass sie Angst haben, dass sie die anderen nicht mehr mögen, dass sie ausgegrenzt werden. Sie müssen ihre Rolle in der Gesellschaft ständig neu erarbeiten. Diese Menschen sind sehr verführt, über Leistung ihr „Ich“ zu definieren, also kurzgefasst: „Ich leiste, also bin ich.“
ERF: Sie schreiben in Ihrem Buch, dass Burnout besonders in Gesellschaften auftritt, in denen die Geschlechterrollen in Bewegung geraten sind. Zum Beispiel um die Wende vom 19. auf das 20. Jahrhundert.
Helen Heinemann: Das nannte man Neurasthenie, das war eine Nervenschwäche. Damit kann man auch jetzt noch Burnout bei der Krankenkasse abrechnen. Wenn man das Diagnosebild von Neurasthenie anguckt, dann sieht man, das ist genau das Gleiche wie bei Burnout. Die Neurasthenie ist überwiegend bei Frauen aufgetreten.
Das Interessante ist: Um die Jahrhundertwende gab es diese Erweiterung der Frauenrolle, diese Erweiterung der Möglichkeiten. Es trat eine Unsicherheit auf, was das alte Rollenbild anbelangt, dass man sich nicht mehr sicher fühlte: Wer bin ich eigentlich? Diese Frauen brauchten emotionale Energie, um sich selbst neu zu definieren. Das hat dann zur Erschöpfung geführt, während Burnout heute beide Geschlechter betrifft.
ERF: Warum sind die Frauen heute so erschöpft?
Helen Heinemann: Frauen sagen: Der Tag müsste mehr als 48 Stunden haben. Für sie ist die Doppelbelastung anstrengend und die Enttäuschung darüber, von ihren Männern nicht genug Unterstützung zu bekommen. Die haben nur geholfen, nicht Verantwortung übernommen. Das ist etwas anderes. Deshalb gibt es die Enttäuschung der Frauen: „Ich hätte gerne einen Partner auf Augenhöhe. Aber so, wie das jetzt hier läuft, finde ich das zu frustrierend, dann mache ich das lieber alleine.“ Die meisten Scheidungen werden ja von Frauen eingereicht.
ERF: Und was ist mit den Männern ?
Helen Heinemann: Die Männer merken plötzlich: Ihnen laufen die Frauen davon. Nicht nur privat, sondern auch im Beruf. Das stresst erst einmal. Aber es gibt noch einen weiteren Faktor, der für Männer extrem belastend ist: Wenn die Frauen wütend, müde oder enttäuscht sind, dann gehen sie zu einer anderen Frau und reden mit ihr.
Aber wenn ein Mann traurig, wütend oder enttäuscht ist, dann geht er nicht zu einem Kumpel, sondern er geht damit ebenfalls zu einer Frau. Jetzt ziehen die Frauen sich aber zurück, weil sie so belastet sind. Die Männer haben keinen Ort mehr, wo sie emotional auftanken können.
ERF: Wie sieht die Lösung dafür aus? Sollen wir wieder zurück in alte Rollenbilder: Frauen an den Herd, Mann in den Beruf?
Helen Heinemann: Um Gottes Willen, nein, wie langweilig (lacht). Nein, es ist doch großartig, bei welcher gesellschaftlichen Entwicklung wir dabei sein dürfen. Wenn etwas Neues geboren wird, dann ist das schmerzhaft, das ist anstrengend. Und wir sind in dieser Übergangsphase, da muss man aber durch, um ins Neue zu kommen.
Das Neue, das Reizvolle, wäre eine Gesellschaft mit vielen unterschiedlichen Lebensformen, die alle gleichermaßen gelten und die Welt unglaublich bereichern. Also die Befreiung von Rollenklischees, die Entfaltung von einer befruchtenden Individualität.
ERF: Demgegenüber würden Kritiker sagen: Früher war alles besser. Da war die Frau zuhause, der Mann ging zur Arbeit, da gab es diese Probleme nicht in den fünfziger Jahren. Das Neue, das ist nicht reizvoll.
Helen Heinemann: Das ist ja so leicht gesagt, aber es soll erst einmal bewiesen werden, dass früher wirklich alles besser war. Also, wenn ich an meine Herkunftsfamilie denke, dann weiß ich, wie stark mein Vater gestresst war als der Hauptverdiener, der die Familie mit drei Kindern durchbringen musste und dem das nicht leichtfiel. Und meine Mutter, die den gestressten Mann ertragen musste, die aber auch drei Kinder unter schwierigen Bedingungen durchbringen musste.
Mit Alkohol haben sich die Menschen häufig bei der Stange gehalten, damit sie einigermaßen die Nerven bewahrten. Die hatten dann Depressionen oder depressive Verstimmungen. Außerdem gingen viele Frauen zur Kur, um sich zu erholen.
ERF: Was kann man heute Frauen und Männern empfehlen, die in ihrer Rolle verunsichert sind, aber nicht in die alte Zeit zurückwollen – was kann jetzt im Alltag helfen, die Probleme zu bewältigen?
Helen Heinemann: Ich finde es am besten, sich miteinander zu verständigen, dass man ein „Rollenspiel“ macht und sich für eine bestimmte Zeit einigt: Ich bin jetzt mal „die Mutter“, ich bin zuhause bei dem Kind, und du bist jetzt „der Vater“ und verdienst das Geld. Und nach einiger Zeit, wenn z.B. das Kind im Kindergarten ist, dann definiert man die Rollenverteilung neu.
Man sollte also nicht immer wieder jeden Tag neu aushandeln und fragen müssen: Wer macht was, wer bringt, wer tut? Das ist unglaublich anstrengend. So ist man dann im Alltag davon freigesetzt. Man weiß, wer für das nächste Jahr oder für die nächsten zwei, drei Jahre zuständig für die Bewältigung des Haushalts und das Geldverdienen ist. Nach einiger Zeit werden die Karten neu gemischt und das Spiel geht neu los.
ERF: Herzlichen Dank für das Gespräch.
Ihr Kommentar
Kommentare (22)
Tja. Die Folgen einer gottlosen Gesellschaft.
Wer glaubt Heutzutage noch an das Kreuz?
Jede Epoche hat ihre Irrtümer, der Zeitgeist war schon immer der Geist des Widersachers. Hier gibt es nur Irrtum oder Wahrheit, wie es im Johannis-Brief heißt. Für diejenigen, die in ihrer Epoche … mehrgefangen sind, ist es sehr schwierig, die Irrtümer des Zeitgeistes zu erkennen - und wenn sie sie erkannt haben, ist es noch schwieriger, sich gegen sie zu wehren. Es handelt sich hierbei bis heute um eine Frage von Leben und Tod. Manchmal überlege ich mir, wie man die gegenwärtige Epoche mit ihren Irrtümern in einigen hundert Jahren beurteilen wird, falls die Erde dann noch besteht. Vielleicht wird man den Kopf schütteln über den modernen Klima-Ablasshandel, Gender-Mainstreaming, Quoten, Zwangsversorung, die Zivilreligion, Staatliche Beglückungs-und Begluckungsprogramme unter Aufsicht von Pharisäern der Postmoderne. Vielleicht wird die gegenwärtige Epoche das Mittelalter als Dunkles Zeitalter ablösen, ganz nach Melvilles Dark Ages of Democracy.
Hallo ihr postmodernen kreuzritter…wenn man sich mal gruseln will muß man sich nicht bei irgendwelchen islamisten-foren tummeln es geht auch auch hier…
Die säkularisierung ist eben noch nicht bei … mehrallen angekommen eure banalen probleme sind echt nur lachhaft…während meines studiums sind mir auch solche isolierten außenseiter begegnet die im sommer mit winterpullovern rum laufen ohne deo aber dafür fettige haare und kassengestell…;-)
nach dem letzten satz habe ich gedacht: das ist ja feministischer idiologie pur, fehlt nur noch das die kinder in der krippe abzugeben sind damit frau sich besser selbst verwirklichen … mehrkann.
kindererziehung ist also langweilig und alles neue ist reizvoll und besser.
wirklich beeindruckend was erf da so predigt.
und jetzt bitte das ganze einmal aus biblischer sicht!
"Die Männer haben keinen Ort mehr, wo sie emotional auftanken können." Also zumindest das, Frau Heinemann, trifft meine Situation doch ganz gut. Ich finde mich in Ihrer Analyse schon wieder. Gott sei … mehrDank gibt es die Beziehung zu Jesus und das Gebet. Das Interview lässt mich burnout noch mal neu verstehen.
Einiges in dem Artikel ist ganz gut beschrieben, aber wenn man den einen Tipp, der am Schluss gegeben wird liest, fragt man sich: Und was ist mit den Singles?
Auch die sind oft vom Burnout betroffen, aber da hilft der Tipp mit dem Rollenspiel und dem Tausch überhaupt nicht.
Evangeliumsrundfunk fängt mit dem Evangelium an. Leider kam dieses Wort im Beitrag nicht vor. Wir sind jetzt 31 Jahre verheiratet, haben 5 Kinder großgezogen und meine Hauptaufgabe war, Hausfrau, … mehrEhefrau und Mutter zu sein. Es gab Höhen, es gab Tiefen und eines unsrer Kinder (auch eine Perfektionistin) bekam Burnout. Da es Spannungen zwischen ihr und mir gab, war mir sofort klar, dass auch meine Erziehung bei ihr etwas ausgelöst hat, was zu diesem Burnout führte. Doch Gott sei Dank hat mir Jesus in seinem Wort erklärt, was es heißt, frei vom Gesetz und in seiner Gnade zu leben. So begann ein Neues Leben und auch die Beziehung zu meiner Tochter durfte wieder gut werden. Jesus heilt Wunden. Er befreit, er hat uns erlöst und kann jeden heilen, der sein Wort liest, es für sich in Anspruch nimmt und dieses Neue Leben mit Jesus wagt!
Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan!
Liebe Frau Heinemann,
nun haben auch Sie sich zum Modethema "Burnout" geäußert. Es scheint fast so, daß man "ausgebrannt" sein muß, um einigermäßen mitzureden. Die "ZEIT" schrieb schon ironisch … mehr"burnout, wer hat noch nicht?"- Medizinisch ist es ein unspezifisches Symptom. Deshalb kann so viel hineingelegt werden. Depression? Abgespanntsein? Verdrossen? Überarbeitet? Traurig? Frustriert? Von allem etwas. Vielleicht auch eine unerfüllte Sehnsucht in der Ehe? Lieblosigkeit, Auseinandergelebt? - Das sind eine Fülle von möglichen Ursachen, die im Interview gar nicht zur Sprache kamen. Die "Rezepte" gehen m.E. am Leiden völlig vorbei. Ob die Frauen ihr Rollenbild (welches bitte?) auch ausfüllen oder nicht, hilft dem Leiden am Ausgebranntfühlen nicht ab. Genau so wenig, wie die Männer ihren Lebensfrust mit Rollentausch loswerden. Vielleicht sollten sie doch mal in die Bibel schauen? Jesus führt eine Menge Gespräche mit unglücklichen Menschen, die damals evtl. auch burnout oder so ähnlich hatten. Was mich ich tun, um glücklich oder selig zu werden? Seine Antworten sind immer noch lesenswert. Für Männer und Frauen. Wäre das nicht eine bedenkenswerte Möglichkeit? Wem das nicht reicht, könnte auch mal Paulus konsultieren. Ebensfalls ein lebenskluger Mann erfahren in Konfliktberatung!
Es ist eine Schande, dass der ERF so ein Interview überhaupt publiziert! Als ob es nicht genug Medien gäbe, die die "moderne" feministische Sichtweise der Geschlechterrollen propagieren und auch … mehrChristen damit infizieren...Ich hätte mir wie von einigen u.a. mehr die biblische Sichtweise zum Problem und zur Lösung von Burnout gewünscht. Die Analyse ist ganz gut bis zur Frage: Wie sieht die Lösung dafür aus? Sollen wir wieder zurück in alte Rollenbilder: Frauen an den Herd, Mann in den Beruf? Die biblische Antwort ist JA. Es ist mir bewusst, dass die heutige Gesellschaft, eine Frau, die sich um Familie und Haushalt kümmert nicht wertschätzt, aber Gott tut es. Wenn die Frau nach Erfüllung dieser Aufgabe noch freie Zeit und Lust hat zu arbeiten, darf sie es gerne. Die Männer haben auch Hobbies...Aber die Priorität muss stimmen! Das Ganze kombiniert mit einem liebenden und wertschätzenden Ehemann, der seiner Rolle bewusst ist und diese Verantwortung übernimmt, reduziert die Wahrscheinlichkeit des Burnouts bei beiden Partnern erheblich.
Handelt Frau Heinemann im Auftrag der Bundeszentrale für Politische Bildung? Dieser Eindruck ensteht zumindest aus ihren Aussagen in diesem Interview. Ihr Ziel scheint die Verteidung des vor dem … mehrScheitern stehenden, vom Allparteiensystem ausgerufenen verstaatlichten Lebensentwurfs der Untertanen dieses destruktiven Systems. Frauen, die sich für das "langweilige" Modell entscheiden - ohne Burnaout, werden abqualifiziert. Dabei ist die Alt-68er Parole von der "Befreiung von Rollenklischees, die Entfaltung von einer befruchtenden Individualität" wahrlich nicht so neu und aufregend, auch wenn Frau Heinemann sie - wie hier - als etwas "aufregend Neues, das wächst," bezeichnet. Und wenn beim Versuch das Unmögliche zu erreichen, nämlich die staatliche Vorgabe der "Vereinbarung von Beruf und Familie", sich die Folgen in Form von "Burnout Syndromenen" zeigen, dann kann es natürlich niemals an der politischen Vorgabe liegen, dann muss das Programm eben weiter justiert, will heißen verschärft werden. Dann entsteht - in bestem orwellschen Neusprech - die "reizvolle Gesellschaft mit vielen unterschiedlichen Lebensformen" - in der Anstalt vom ersten bis zum letzten Lebensjahr.
Dieser Artikel ist wirklich zu langweilig, weil er über die Folgen hinweggeht, zum Beispiel für die Frauen, die sich für die Mutterrolle entscheiden, weil sie glauben, der Beruf meines Mannes ist ja … mehrwichtiger. Also bleib ich zuhaus und mache meine Ausbildung nicht zu Ende oder bewerbe mich erst gar nicht. Wenn die Kinder groß sind, steht sie für den Arbeitsmarkt zur Verfügung, meist ohne abgeschlossene Ausbildung und was dann? Die Hausfrauenrolle wird oft überschätzt und übersehen, dass Arbeit Spaß machen kann und man dort auch Freundinnen findet. Auch hat die Frau dann Vorbildfunktion für die eigenen Kinder, wenn sie zufrieden in ihrem Job arbeitet.
Also tut mir leid, aber der Artikel bzw die Sichtweise von Frau Heinemann ist oberflächlich und beliebig. Ebenso stimme ich ERF Fan zu: kein Ansatz von der Bibel her zur Klärung und der Möglichkeit, … mehrdass Jesus heilen kann.
Wichtig ist meiner Meinung nach nämlich zu beachten, dass diese laute grelle hektische reizüberflutende Welt über kurz oder lang Gift ist für uns alle. Und das absolut wichtig ist, Abgrenzung zu schaffen. Und wenn ich mir manche Kinder anschaue, die jetzt schon hektisch, quengelig fordernd ohne Ende sind, derer die Eltern nicht mehr Herr werden und auch gar keinen Mut oder keine Lust haben, autoritär zu sein und mal ein Machtwort zu sprechen.. dann wird sich die Geschwinigkeit der zukünftigen Gesellschaft verdreifachen... und die sensibleren bleiben auf der Strecke... die, die spüren, dass das nicht das Leben sein kann, wie es gemeint ist. Deswegen gibt es wahrscheinlich den Burnout: diese spüren, dass wir vollkommen falsch leben und müssen dieses Wissen aber wegdrängen, weil die Sachzwänge immer mächtiger werden - geschürt von Politik und Wirtschaft.
Ich hab mir von dem Interview mit Frau Heinemann auch mehr versprochen.
Gerade die Idee mit dem 'Rollenspiel' finde ich auch komplett unrealistisch. Dazu müssten ja beide Partner einen Job haben, in … mehrdem sie pausieren können. Wer nach einer Pause, z.B. nach mehreren Kindern, einen neuen Job gesucht hat, weiß, wovon ich rede.
Und wenn man diesen Job gefunden hat, ist Nein-Sagen auch nicht immer wirklich clever.
hmmm... hab für mich gemerkt, dass meine Hochsensibilität schon ein deutlicher Gefährdungspunkt ist. Das betrifft natürlich nicht nur den Job. Allerdings ist das ein Charaktermerkmal, das man nicht … mehreinfach so mal kurz abschalten kann. Ich würd teilweise immer noch gerne aus meiner Haut raus und mal locker kurz nein sagen, geht aber dummerweise nicht. Wir haben halt auch eine Gesellschaft die einen bestimmten Typ Mensch bevorzugt: den fröhlichen, lockeren, eher oberflächlichen (dem es auch nix ausmacht, jmd. den Ellenbogen reinzurammen) gutaussehenden Paarmenschen (natürlich ohne Kinder, die Energie kosten). Wer dem nicht entspricht, steckt ein Stück weit unter permanentem Anpassungsdruck... wenn er nicht das Glück hat, eine Nische für sich zu finden, in der er seinen Lebensunterhalt verdienen kann ohne dem Mainstream zu entsprechen
Zum Bericht: Burnout kann erklärt werden, darf aber nicht soweit reichen eine unersätzliche, wertvolle Menschengruppe durch falsche Ratschläge zu manipulieren und zu reduzieren.Diese menschen werden … mehrdringend in allen Bereichen benötigt in unserer Zeit in der die unbezahlbaren Werte durch egoismus und materialismus ersetzt werden sollen. Die ursache von Burnout sind die unwürdigen Richtlinien der Arbeitsbedingungen.- Bildungsbereich, Gesundheitswesen, andere Berufe ziehen nach.- Das Ziel in allen Bereichen: MACHT !Wir sollten die Frage zulassen und stellen:" Was würde unser Herr Jesus Christus dazu sagen!"
Die Aussage im Artikel: Beruf Mann/Frau ist fern jeder Realität.
Burnout kann jeden treffen. Durch Überlastung oder auch Mobbing im Job. Auch denke ich an Mütter und Väter mit behinderten oder kranken Kindern, Hausfrauen, die nicht berufstätig sind und sich um … mehrihre alten pflegebedürftigen Eltern kümmern, dazu ihrer eigenen Familie gerecht werden wollen.
Ist eine Frau und Mutter nicht berufstätig wird sie oft von der Gesellschaft nicht geachtet, obwohl ihr Haushalt und die Kindererziehung in Ordnung ist. Wo bleibt das "Lob" für sie? Akzeptiert werden die Doppelbelasteten, die ihren Haushalt, die Kinder und ihren Beruf haben und damit oft überfordert sind.
Es gibt also Frauen, die ein "ja" zu ihrem Hausfrau-und Muttersein finden. Sie sagen" nein" zur Doppelbelastung, vorausgesetzt, dass das Einkommen des Mannes ausreicht.
Wie auch immer: "Gott ist in den Schwachen mächtig!" Welch Geschenk ist es doch, IHN um die nötige Kraft bitten zu dürfen.
Ich denke an die Jahreslosung.
"Gott ist in den Schwachen mächtig"
Ich möchte mich den Voten von Birgit und Ludwig R. anschließen: Es gibt genau auf DIESER Seite viele Sendungen, in denen Ehepaare Zeugnis abgeben, wie ihr egozentrisches Verhalten sie in die Trennung … mehrgeführt und Jesus ihre Ehe geheilt hat. Ich denke an eine Sendung in "Kreuz und Quer", die mich sehr bewegt hat, wo ein Ehepaar nach Jahren den Scheidung wieder geheiratet hat. Wo Mensche, egal ob Mann oder Frau, ihr Ego an Jesus abgeben, geschieht Befreiung, Heilung und Neuanfang. Davon lese ich in dem Artikel nichts.
Diese Sicht finde ich doch etwas sehr einseitig. In der heutigen Zeit kann doch kein heiles Vater-Mutter-Kind-Modell als Grundlage für eine Problembewältigung heran gezogen werden. Und früher war … mehrzumindest schon mal besser, dass ein Verdiener mit seinem Lohn seine Familie ernähren konnte. Das geht heute oft nicht mehr. Dann die befristeten Arbeitsverhältnisse. Sagen Sie da mal "Nein", wenn es um Vertretung o.ä. geht. Burnout kommt nicht allein vom Job, das ist klar. Darüber brauche ich kein Buch lesen. Ich hätte mir mehr eine tiefere und kritischere Auseinandersetzung mit den heutigen Erfordernissen des Lebens gewünscht. Und das Wichtigste: Auch ich vermisse, wie Ludwig R., die Bibel und Jesus in Frau Heinemanns Gedanken. Wenn jemand heilen kann, dann Jesus. Und kein Rollenspiel.
Der Artikel fing so gut an, aber was zum Schluss kam war einfach nur unrealistisch. Das verhindert schon die Arbeitsmarktsituation. Wie stellt Frau Heinemann sich das vor? Kein Arbeitgeber würde … mehrsagen: Okay her X bleiben sie mal zwei Jahre daheim, jetzt kann ihre Frau mal arbeiten und kommen sie dann wieder. Also nein...
Aber das Burnout nicht allein vom Job kommt, denke ich auch. Früher mussten die Menschen viel mehr und auch viel länger arbeiten. Ich denke eher, dass die Menschen einfach zuviel von "Allem" haben, das bewältigt werden muss. Viele sich in ein so komplizierten, voll gepackten Lebensaltag verstrickt haben, der nur noch stressig ist.
Frau Heinemann möchte ich keinesfalls die Kompetenz absprechen, doch scheint mir dieser Artikel genauso zu verallgemeinern, wie viele andere auch. Es ist einfach zu verkünden, sagt doch einfach nein, … mehrwenn es euch zuviel wird, macht Pausen (aber die findet ihr ja fad....), etc.
Über Jahrzehnte habe ich in einem Job gearbeitet, in dem ein NEIN nicht akzeptiert wurde, wie es um behinderte Menschen und deren Obsorge ging. Ich finde Pausen keineswegs fad, sondern eher inspirierend, doch wann immer sich eine Arbeitsfenster aufzutun schien, wurde es sofort von jemandem belegt, der nicht warten konnte.
Die Folge war ein über Jahre gewachsenes schweres Burnout-Syndrom, das ich mir nicht in Freizeit und Familie geholt habe, da ich sehr wohl in der Lage bin zu delegieren, bzw. nein zu sagen.
Den Blickwinkel, dass Burnout nicht vom Job kommt, halte ich also für zutiefst selektiv und auch degradierend für die Betroffenen.
Für den Burnout sorgt eigentlich das Leben selbst! Schon allein die Zumutung, dass man hier auf Erden seine Runden drehen muss -das Wissen im Kopfhintergrund, dass grundsätzlich gar nichts wichtig … mehrist - dass man natürlich sein Süpplein kochen muss - die Zeit bis zum irdischen Ableben muss ja ausgefüllt werden. (Und da muss man sich auch noch definieren, erklären, verhandeln, hinterfragen.... Meine mangelnde Intelligenz gepaart mit hoher Sensitivität zeigt sich darin, dass ich mich leider nicht überreden kann, anders zu denken. Dashalb klopfe ich mir jeden Tag auf die Schulter, dass ich meine Gene nicht weitergestreut habe - ich hätte Jesus keine Vorwürfe gemacht, wenn er mir den Zutritt zur Erde erspart hätte. Ich lasse es dennoch offen, ob ich ihn dann in der Ewigkeit loben kann. Danike für den Artikel
Vom Grundsatz her nicht schlecht.
Mir fehlt allerdings, die Aussage der Bibel bei diesem Artikel. Was sagt Gott, was sagt Jesus zu diesem Thema?
Es steht fest, daß Ehepaare, die Gott in ihre Ehe … mehraufgenommen haben, sollche großen Probleme nicht haben. Denn sie lassen sich vom Heiligen Geist leiten. Dafür gibt es doch genügend Beispiele (s. die Sendung Hof mit Himmel). Viele Ehen wurden durch Jesus geheilt und wieder hergestellt.
Ohne ihn können wir tun was wir wollen, es wird immer nur ein Versuch sein und auch einen Teilerfolg bringen aber wirklich gut wird es erst mit Jesus.