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© Markus Spiske / unsplash.com

10.12.2019 / Interview / Lesezeit: ~ 12 min

Autor/-in: Hanna Willhelm

Warum Bio alleine nicht reicht

Eine Landwirtin stellt auf Bio um. Was bedeutet das für sie und ihren Hof?

Bioprodukte stehen beim Verbraucher hoch im Kurs. Das veranlasst immer mehr Landwirte, ihren Betrieb auf ökologisches Wirtschaften umzustellen. Landwirtin Ute Schoepe hat gemeinsam mit ihrem Mann Gerd diesen Schritt ebenfalls gewagt. Sie erzählt im Interview wie es dazu kam, warum man ökologische und konventionelle Landwirtschaft nicht gegeneinander ausspielen sollte und was sie sich von Politik und Verbraucher wünscht.
 

Ute und Gerd Schoepe betreiben einen Biobauernhof. (Bild:Samuel Schoepe)
Ute und Gerd Schoepe betreiben einen Biobauernhof. (Bild:Samuel Schoepe)

ERF: Frau Schoepe, Sie haben Ihren Hof auf Bio umgestellt, nachdem Sie lange Jahre einen konventionellen Milchbetrieb hatten. Was waren die Gründe für diese arbeitsintensive und auch finanziell risikoreiche Umstellung?

Ute Schoepe: Unser Betrieb wird seit einigen Generationen von unserer Familie bewirtschaftet. Wir haben vor 3,5 Jahren mit der Umstellung begonnen und sind seit 2 Jahren Bio-zertifiziert. Unsere Gründe für die Umstellung war u.a. der niedrige Milchpreis. Wir hatten uns von dem letzten Milchpreistal noch nicht erholt und die Bank machte ernsthaft Druck.

Unser Betrieb ist bei konventioneller Bewirtschaftung als Milchviehbetrieb zu klein, um den Lebensunterhalt für die Familie zu erwirtschaften. Wir mussten also um einen zusätzlichen Betriebszweig erweitern oder den Betrieb vergrößern. Beides ist in einer finanziell angespannten Situation und ohne freie Arbeitskapazitäten schwierig. Die Beratung der Landwirtschaftskammer hatte verschiedene Möglichkeiten durchgerechnet. Aus mehreren Gründen gefiel uns der Vorschlag, auf Bio umzustellen, am besten.
 

ERF: Wie muss man sich so eine Umstellung von einem konventionellen Betrieb auf Bio vorstellen – welche Schritte mussten Sie gehen? Was hat Sie selbst in diesem Prozess vielleicht überrascht?

Ute Schoepe: Die Umstellung der Flächen dauert 1,5 Jahre, die Umstellung bei den Milchkühen dauert ein halbes Jahr. Fleisch hat einen längeren Umstellungszeitraum. Der Umstellungsprozess wurde zeitnah von der Beratung der Landwirtschaftskammer und von einer unabhängigen Kontrollstelle begleitet. Im Kuhstall musste nur die Einstreu, das Strohmehl, mit etwas Strohhäcksel ergänzt und die Anzahl der Kühe um acht Stück verringert werden. Die Jungviehställe für Tiere von 6 bis 26 Monate haben wir umgebaut. Dort gibt es jetzt nur noch Boxen mit Stroheinstreu und Lauffläche im Fressbereich.

Alle Tiere ab 6 Monaten haben während der Weidesaison Weidegang. Die älteren Tiere sind meist 24 Stunden auf der Weide, die Jüngsten nur tagsüber. Tiere unter 6 Monaten leben in Gruppenboxen mit einem befestigten Auslauf.  Darüber hinaus mussten wir uns mit den genauen Bestimmungen zur Biofütterung auseinandersetzen. Da die Preise für Biofutter bis zu 90% höher sind als für konventionelles Futter, mussten wir auch die Futterrationen nochmal genau durchrechnen und an das bezahlbare anpassen. Zum Glück erzeugen wir das meiste Futter selber.

Überrascht hat uns, dass die Milchmenge unserer Kühe nach der Umstellung nur wenig zurück ging. Biofutter kann also einen ebenso guten Futterwert haben wie konventionelles. Die Hitze und Trockenheit der letzten beiden Sommer ließ die Milchleistung dann aber sehr deutlich zurück gehen. Überrascht hat uns auch, dass die jüngeren Rinder ihren Auslauf nur wenig nutzen. Sie liegen lieber gemeinsam im Strohbereich, so wie sie auf der Weide gerne in Gruppen liegen. 

Dürre und Hitze als Herausforderung

ERF: Wenn Sie Ihre jetzige Hofführung mit der zu konventionellen Zeit vergleichen - wo sehen Sie die größten Unterschiede und sind Sie zufrieden mit Ihrer Entscheidung?

Ute Schoepe: Es gibt zwei große Unterschiede. Der eine besteht in den veränderten Jungviehställen und der nochmals ausgeweiteten Weidehaltung. Der andere betrifft den Ackerbau. Wir bauen ja in kleinerem Umfang Silomais und Futtergetreide an. Die Äcker werden jetzt mehrmals gehackt, statt ein- bis zweimal gespritzt. Der Ertrag des Getreides ist allerdings so gering, dass wir den Anbau fast mehr wegen des Biostrohs betreiben. Der Silomaisertrag ist aber durchaus mit konventionellem Ertrag in unserer Gegend zu vergleichen. Insgesamt hat sich die Biobewirtschaftung des Betriebes gut angelassen. Nach einem halben Jahr konnten wir schon deutlich unterhalb der bewilligten Kreditlinie bleiben.

Leider folgten darauf die trockenen Sommer 2018 und 2019, so dass wir den restlichen Kredit für unausweichliche Futterzukäufe von ca. 20.000 € verwenden mussten. Somit sind wir jetzt erneut in einer schwierigen Phase, hoffen aber mit Hilfe der leicht angezogenen Milchpreise diese überwinden zu können. Darüber hinaus haben wir uns seit der Umstellungsphase noch mal intensiver als vorher mit Maßnahmen zur Biodiversität, Bewirtschaftungsmethoden für Mittelgebirgslagen und alternativen Behandlungsmethoden in Sachen Tiermedizin befasst. Allerdings sind einige Überlegungen weniger der Umstellung als mehr der Dürre und Hitze der letzten beiden Jahre geschuldet.
 

ERF: Sind Ihre Kühe im Biobetrieb jetzt wirklich glücklicher im Vergleich mit der konventionellen Haltung?

Ute Schoepe: Für unsere Kühe hat sich ja nicht viel geändert. Durch die leicht verringerte Anzahl haben sie pro Tier noch etwas mehr Platz als vorher. Täglichen Weidegang während der Weidesaison hatten sie vorher ja auch schon. Das Futter hat sich nur wenig verändert. Zukauffutter muss jetzt bio-zertifiziert sein. Das waren dann auch schon die Unterschiede. Die Jungtiere haben es jetzt besser. Sie sind im Winter in stroheingestreuten Boxen und haben mehr Platz als vorher. Allerdings nutzen sie den Auslauf viel weniger als ich dachte.

Weidegang hingegen finden natürlich alle Tiere attraktiv. Bei Hitze würden Biorinder allerdings gerne auf den Weidegang verzichten. Wenn irgend möglich, verlegen wir den Weidegang dann auf die Nachtstunden. Manche Weiden verfügen auch über Baumbestände. Das hilft, die Hitze zu überstehen.
 

ERF: Ihnen ist der christliche Glaube wichtig. Hat das bei der Entscheidung für die Umstellung eine Rolle gespielt?

Ute Schoepe: Themen wie die Erhaltung der Schöpfung, also den Schutz unserer Umwelt, artgerechte Haltung, möglichst naturnahes Wirtschaften, haben bei uns immer eine Rolle gespielt. Ich finde auch nicht, dass man dazu zwingend Biolandwirtschaft betreiben muss.

Themen wie die Erhaltung der Schöpfung, also den Schutz unserer Umwelt, artgerechte Haltung, möglichst naturnahes Wirtschaften, haben bei uns immer eine Rolle gespielt.

Bioware darf nicht unter Wert verkauft werden

ERF: Bioprodukte gelten nicht nur als gesünder, sondern auch als umweltfreundlicher. Sind sie das tatsächlich?

Ute Schoepe: Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Gesünder sind Nahrungsmittel dann, wenn sie möglichst frisch, so wenig wie möglich verändert und so schonend wie möglich verarbeitet und zubereitet werden. Egal ob Bio oder nicht. Biolebensmittel werden häufiger kontrolliert als konventionell produzierte. Die Wahrscheinlichkeit von Rückständen ist daher sehr gering. Das kann für die Gesundheit eine Rolle spielen.

Dass man die Lage aber nicht einfach schwarz-weiß beurteilen kann, zeigt folgendes Beispiel: Der Biobauer muss für die Unkrautbekämpfung den Acker mit Traktor und Hackgerät mehrfach hacken, wo der konventionelle Bauer nur einmal spritzen muss. Nun kann man zu Spritzmitteln stehen wie man will, aber Fakt ist, dass der konventionelle Bauer den Boden durch das Überfahren mit Maschinen weniger belastet und auch weniger Diesel verbraucht.

Als weitere Faktoren spielen der Transport der Lebensmittel, aber auch der Transport der Futtermittel, des Düngers, des Saatgutes, verschiedene Anbaumethoden und vieles mehr eine Rolle. Verschiedene Gemüse- und Obstsorten verbrauchen somit auch unterschiedlich viele Ressourcen. Auch verschiedene Tierarten haben einen unterschiedlichen CO2-Abdruck. Hier spielen Haltung und auch die Fütterung eine Rolle.

Bei Kühen kann durch viel Weidegang und wenig Futterzukauf die Umweltbelastung tendenziell etwas reduziert werden. Die Milchleistung ist dann aber häufig geringer. Umgekehrt braucht man mit einer höheren Milchleistung pro Kuh viel weniger Kühe für die gleiche Menge Milch. Sie sehen, die Zusammenhänge sind komplex. Insgesamt sind vor allem regional, saisonal und frisch gute Kriterien für einen umweltfreundlichen und gesunden Einkauf.


ERF: Inzwischen sind Bioprodukte in vielen Discountern erhältlich. Hier wird der Eindruck vermittelt: Bio muss nicht teuer sein. Ist das in Ihren Augen ein begrüßenswerter Trend?

Ute Schoepe: Nein, denn das stimmt so nicht. Bio ist teurer! Bioerzeugung braucht mehr landwirtschaftliche Fläche, mehr Stallraum, mehr Arbeitszeit pro Salatkopf, pro Ei, pro Liter Milch. Und Faktoren wie Ackerboden, Stallraum, Auslauf und Weidegang gibt es auch für den Biobauern nicht umsonst. Auch in der Biobranche gibt es den Preiskampf der Discounter. Immer dann, wenn teurer produzierte Lebensmittel billig zu kaufen sind, zahlt jemand anderes den Preis dafür.

Landwirte müssen mitentscheiden können

ERF: Viele Ihrer konventionell wirtschaftenden Kollegen gehen zur Zeit medienwirksam mit ihren Traktoren auf die Straße, weil sie aufgrund der neuen Düngemittelverordnung um Ihre Existenz sorgen. Sind diese Sorgen ihrer Kollegen und Kolleginnen berechtigt?

Ute Schoepe: Ja, sie sind berechtigt! Entscheidungen, die Landwirte betreffen, müssen auch mit ihnen gemeinsam besprochen werden. Es ist schon befremdlich, wenn weite Teile der Gesellschaft glauben, Landwirten sagen zu müssen, wie Landwirtschaft funktioniert. Wir Landwirte maßen uns auch nicht an, darüber urteilen zu können, was hilft, wenn man morgens im Berufsverkehr feststeckt oder wie Regelungen zum Schichtdienst aussehen sollten. Davon haben wir nämlich schlicht keine Ahnung.

Ich erlebe häufig, dass Menschen, die uns am Wochenende beim Melken zuschauen, über das Arbeitspensum von Landwirten ziemlich erstaunt sind. Die meisten sind auch erstaunt, wie komplex viele Zusammenhänge sind. Landwirte machen, wie alle anderen Handwerker auch, eine 3-jährige Ausbildung. Anschließend absolvieren viele danach noch ein Studium oder eine vergleichbare Schule.
Landwirte haben fachlich kompetentes zu sagen und müssen über ihre Existenz mitentscheiden können!
 

ERF: Als Biobäuerin brauchen Sie sich wegen der neuen Gesetzgebung wahrscheinlich keine Gedanken machen. Was bereitet Ihnen Sorge, wenn Sie an die momentane Lage der Landwirtschaft in Deutschland denken?

Ute Schoepe: Sorgen muss ich mir durchaus machen! Ein Beispiel: Biobauern haben nur den Wirtschaftsdünger (Mist, Gülle, Kompost) ihres eigenen Betriebes. Wenn die Verwendung dieser Dünger weiter eingeschränkt wird, kommen viele Biobetriebe in große Bedrängnis. Es sieht derzeit auch so aus, dass die geplante Einschränkung von Dünger in keinem Bezug zu den lokalen Nitratwerten steht. Unter Landwirten wird sogar darüber nachgedacht, Biodiversitäts- und Umweltschutzprogramme zu kündigen, um die frei werdenden Flächen für die notwendige Düngung anrechnen zu lassen. Die gesetzliche Neuregelung betrifft sowohl Biohöfe wie auch konventionelle Betriebe.

Sorge bereitet mir außerdem sehr stark der Klimawandel. In vielen Regionen schreitet der Klimawandel viel schneller voran, als wir das vermutet haben. Ganze Landstriche in Ostdeutschland sind von katastrophaler Trockenheit betroffen. Unser Hof steht in einer Mittelgebirgsregion. Das heißt, dass wir keine Reserven an Oberflächenwasser haben. Nur der viele Regen hat unsere Region in der Vergangenheit so feuchtkalt gemacht.

Natürlich denken Landwirte über neue Anbaumethoden und Änderungen in der Tierhaltung nach. Ich bin aber nicht sicher, ob nicht die Geschwindigkeit, mit der sich das Klima wandelt, alle Planungen samt den dazugehörenden Forschungsprojekten überrollt.
Für unseren Hof haben wir schon einige Ideen, wie man trotz Klimawandel wirtschaften kann. Aber wie das oft so ist, fehlen uns für die meisten Ideen Geld und Zeit.

Gefragt sind Weitsicht, Anerkennung und Verzicht

ERF: Welche Lösungsansätze wünschen Sie sich von der Politik – und welches Verhalten vom Verbraucher?

Ute Schoepe: Ich wünsche mir mehr politischen Weitblick. Ohne stark verringerten CO2-Ausstoß werden wir massive Probleme bekommen. Trotzdem brauchen wir Arbeitsplätze, wir brauchen die Erzeugung von Lebensmitteln, wir brauchen Bildung etc. Das gesellschaftliche Leben wird sich verändern müssen, wenn wir den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht werden wollen. Da gibt es für Politiker viel zu tun. Landwirtschaft wird sich auch verändern müssen. Das gilt für Biolandwirtschaft und für konventionelle Landwirtschaft.

Als Landwirte sind wir schon aus Gründen des Klimawandels gezwungen, Dinge zu verändern. Schön wäre, wenn diese Änderungen dann auch ökologisch sinnvoll wären. Dazu braucht man aber Geld: Veränderte Anbaumethoden kosten Geld in der Entwicklung und auch in der Durchführung. Das Gleiche gilt für die Entwicklung neuer Stallgebäude für neue Klimabedingungen.

Vom Verbraucher wünsche ich mir mehr Anerkennung. Landwirte arbeiten viel und meist gerne. Wir erzeugen nach bestem Wissen gute Lebensmittel. Die meisten Bauern gehen gut mit ihren Böden und den Tieren um. Nur gut gepflegte Böden und gesunde Tiere ermöglichen dem Hof auch Gewinne. Zusätzliches Tierwohl und biologische Anbaumethoden kann es nicht umsonst geben, denn Landwirte müssen wie alle anderen Menschen auch von ihrer Arbeit leben können.

Menschen mit geringem Einkommen, die sich Mehrausgaben nicht leisten können, müssen allerdings auch weiterhin billig einkaufen können. Menschen mit geringem Einkommen sind ohnehin schon die besseren Klimaschützer. Weil sie sich teure Mobilität nicht leisten können, ist ihre Klimabilanz meistens viel besser als die des Durchschnittsbürgers.


ERF: Verfolgt man die Debatte in den Medien, entsteht der Eindruck, dass die Landwirtschaft mit der Produktion von Lebensmitteln ein Hauptverursacher für den Klimawandel ist. Wie sehen Sie das?

Ute Schoepe: Landwirtschaft kann die Welt nicht retten. Es gibt Industrien und Strukturen, die einen größeren Anteil am Ressourcenverbrauch etc. haben. In der Landwirtschaft sind aber mengenmäßig weniger Arbeitsplätze in Gefahr, als in anderen Branchen. Vielleicht ist die Diskussion leichter zu führen, wenn man selbst nicht betroffen ist?

Die Landwirtschaft wird sehr viel über Anbaumethoden und Tierhaltungsformen nachdenken müssen, die ressourcenschonend sind und wenig CO2/Methan freisetzen. Aber auch Transportwege und Verarbeitung spielen eine Rolle. Das spricht für lokale Erzeugung und nicht pauschal für kleine oder große Betriebe. Die zum Produkt und zum Standort passende Methode ist vermutlich entscheidender.

Letztendlich werden wir aber unseren Verbrauch einschränken müssen: Warum müssen Autos immer größer werden, wieso muss Kleidung nach ein oder zwei Jahren wieder entsorgt werden? Warum diskutieren manche über den Anbau von Salat und Möhren und fliegen – zum Teil mehrmals im Jahr - in den Urlaub? Warum halten wir ein möglichst konsumorientiertes Leben mit hohem Mobilitätsanspruch immer noch für besonders erstrebenswert?

Auch den Umgang mit Aussehen und Haltbarkeit von Lebensmitteln muss jeder von uns überdenken. Verbraucher werden mehr für Lebensmittel zahlen müssen. Es ist ein Märchen, dass ökologisch verträglicher umsonst zu haben ist. Die Kosten werden die Landwirte nicht tragen können. Billige Produkte mit weiten Transportwegen und zweifelhaften Anbaumethoden sind nicht lokal und nicht ökologisch. Das bedeutet Umdenken und Einschränken.


ERF: Sie bieten auf Ihrem Hof Kindern und Erwachsenen in verschiedenen Kursen und Workshops Einblick in den Jahreskreislauf und die Arbeit auf einem Bauernhof. Zu diesem Schritt haben Sie sich sicher nicht mangels Arbeit entschieden. Was war der Grund für dieses Lehrmodell Bauernhof?

Ute Schoepe: Ich wollte mit Kindern alle die Dinge erleben, die in ihrem Alltag meistens nicht mehr vorkommen: Im Stall die Kühe und Kälber versorgen, am Bach Staudämme bauen, Kartoffeln pflanzen und ernten, etc. Wir möchten Kindern die Möglichkeit geben, selbst Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere zu übernehmen.

Wir wollten auch Schulklassen die Möglichkeit bieten, exemplarisch an dem Produkt Milch selbst zu sehen, wie Lebensmittel erzeugt werden und die damit verbundene Arbeit zu erleben. Auf diese Weise ermöglichen wir den Schülern, einen neuen Bezug zu ihrer Nahrung zu bekommen und sie vielleicht mehr zu schätzen. Mittlerweile nehmen wir dafür Geld und verdienen so noch etwas dazu.


ERF: Vielen Dank für das Gespräch!
 

Zur Person: Ute Schoepe (56) und Ihr Mann Gerd bewirtschaften gemeinsam im oberbergischen Land den Biohof Schoepe, einen Betrieb von 80ha. Davon sind 10ha Ackerland mit Silomais, Getreide und Kleegras, 7ha Wald, und ca. 62ha Weide und Mähweide. Aktuell gehören zu ihrer Milchwirtschaft 71 Milchkühe, 33 Rinder über einem halben Jahr und 9 Kälber. Für die Tiere gibt es einen Boxenlaufstall, diverse umgebaute Altställe für Jungtiere und Trockensteher, einen Offenstall für Kälber und diverse Kälberiglus.

 

 Hanna Willhelm

Hanna Willhelm

  |  Redakteurin

Hanna Willhelm ist Theologin und Redakteurin im Bereich Radio und Online. Sie ist fasziniert von der Tiefe biblischer Texte und ihrer Relevanz für den Alltag. Zusammen mit ihrer Familie lebt die gebürtige Badenerin heute in Wetzlar und hat dabei entdeckt, dass auch Mittelhessen ein schönes Fleckchen Erde ist.

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Kommentare (1)

S.Kern /

Danke für die Informationen.
Der Herr segne Sie und Ihre Arbeit!

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