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12.10.2011 / Gedenktag / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Heiko Brattig

Vater des CVJM

Heute hat der CVJM weltweit 45 Millionen Mitglieder. Vor 190 Jahren wurde sein Gründer, George Williams, geboren. Heiko Brattig erinnert.

England in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es ist das Zeitalter der Industrialisierung. Innerhalb nur weniger Jahrzehnte erlebt das Land einen Umbruch, wie es ihn noch nie gegeben hat. War es früher eher ländlich geprägt, schießen nun Fabriken wie Pilze aus dem Boden.

In diese Zeit hinein wird George Williams geboren. Am 11. Oktober 1821 erblickt er auf einem Landgut im Südwesten Englands das Licht der Welt. George ist der jüngste von 8 Söhnen einer Bauernfamilie.

Mit 13 beginnt er eine Lehre als Tuchhändler. Später geht er nach London. Dort arbeitet er in einem größeren Handelshaus. Das Leben der damals 150.000 Angestellten in London ist kein Zuckerschlecken. Nicht selten müssen sie von morgens um 7 bis abends um 10 schuften. Zum Ausgleich wird nachts gesoffen, was das Zeug hält.

Lawinenartige Ausbreitung


George Williams ist jedoch anders. Von Hause aus ist er eher nüchtern, sparsam, hilfsbereit. Und: gläubig! Unter seinen gut 100 Kollegen erwirbt er schnell großes Ansehen. Mit einigen liest er auch in der Bibel und betet.

Anfang Juni 1844 schließlich treffen sich rund ein Dutzend junger Leute im Geschäft seines Arbeitgebers. Sie diskutieren über die schlechten Arbeitsbedingungen in London und fragen, was sie für die vielen jungen Menschen tun können. Kurz darauf gründen sie den ersten Christlichen Verein junger Männer.

Die Idee dieses Vereins breitet sich geradezu lawinenartig aus. Ein Jahr später gibt es bereits mehrere Tochtervereine in London, sowie in allen Industriestädten Englands und 1851 existieren CVJM’s dann schon von Nordamerika bis Australien, ja sogar in Indien!

Nicht wie wenig, sondern wie viel


1855 wird in Paris der CVJM-Weltbund gegründet. 99 junge Männer aus neun Ländern verabschieden die so genannte “Pariser Erklärung” - bis heute die Basis des CVJM in der ganzen Welt.

George Williams bleibt in London. Irgendwann macht er sich selbständig. Zeitlebens ist er aber ein bescheidener Mann, der seinen Glauben an Gott ernst nimmt. Regelmäßig gibt er zwei Drittel seines Einkommens, um anderen zu helfen. Auch setzt er sich persönlich für bessere Arbeitsbedingungen der Menschen ein. Sein Lebensmotto lautet: “Die Frage ist nicht, wie wenig wir tun können für andere, sondern wie viel.”

Ein Nationalheld Englands


Für seine Verdienste wird er 1894 von Königin Victoria zum Ritter geschlagen. 1905 kann er noch die Feiern zum 50-jährigen Jubiläum des CVJM-Weltbundes miterleben. Den Teilnehmern gibt er mit auf den Weg: “Wenn du ein glückliches, erfülltes und sinnvolles Leben haben willst, gib dein Herz Jesus, so lange du jung bist.”

Am 6. November 1905 stirbt Williams in London. In dieser Zeit gibt es allein in England über 5.000 Christliche Vereine Junger Männer.

George Williams wird in der Saint Pauls Kathedrale in London begraben. Und in der Westminster Abtei erinnert ein Kirchenfenster an den Gründer des ersten YMCA. Williams gehört damit zu den Nationalhelden Englands.

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