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© Iris Gleicke

07.09.2017 / 27 Jahre Friedliche Revolution / Lesezeit: ~ 1 min

Autor/-in: Oliver Jeske

Unterschiede zwischen Ost und West nach 27 Jahren Deutscher Einheit

Die Regierungsbeauftragte Iris Gleicke zieht Bilanz

27 Jahre ist sie jetzt her, die Deutsche Wiedervereinigung. Und noch immer hinkt der Osten dem Westen hinterher – rein wirtschaftlich. Die Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer Iris Gleicke stammt aus der ehemaligen DDR. Sie redet Klartext: „Man könnte aus der Perspektive eines westdeutschen Stammtischs sagen: Warum kriegen die Ossis das denn nicht hin bei all dem vielen Geld, dass wir ihnen schon gegeben haben? Und ich sage ganz klar: Die Menschen im Osten sind nicht fauler und sie haben auch nicht weniger kluge Ideen.“

Im Osten fehlen die DAX-Unternehmen

Der Grund für das schlechte wirtschaftliche Abschneiden liegt nach Überzeugung Gleickes an anderer Stelle: Von der Ostseeküste bis runter an die tschechische Grenze gibt es kein einziges DAX-notiertes Unternehmen. Es fehlen größere Konzerne. Nachwievor wird im Osten Deutschlands bei gleicher Qualifikation im Durchschnitt weniger verdient. Ein Fortschritt aus Sicht Gleickes war die Einführung des Mindestlohns. Über 22 Prozent der Becshäftigten hätten hiervon profitiert.

Vielleicht hat das auch die Lebenszufriedenheit in Ost wie West gesteigert. Jedenfalls ist die deutlich gestiegen in den letzten 10 Jahren. Also ist doch alles gut?

Wie mann’s nimmt. Vor einem Jahr hatte die Bundesbeauftragte für die neuen Bundesländer auf die große Fremdenfeindlichkeit im Osten Deutschlands hingewiesen. Viel verändert hat sich seitdem leider nicht.

Brexit bringt Nachteil für den Osten

Und was bringt die Zukunft? Im Jahr 2019 fällt der Soli-Zuschlag weg. Noch härter könnte den Osten Deutschlands allerdings der Brexit treffen. Denn: Ohne Großbritannien wird die EU durchschnittlich ärmer. Der Osten Deutschlands rein statistisch wohlhabender. Und damit könnten Fördergelder wegfallen.

Der Vorschlag von Iris Gleicke: Die Regierung braucht einen Beauftragten für alle strukturschwachen Regionen in Deutschland – egal ob das jetzt die mecklenburgische Schweiz oder Gelsenkirchen ist.

Überhaupt sei die deutsch-deutsche Teilung dann erst richtig überwunden, wenn sie keine Rolle mehr im Alltag spiele.

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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