Was hast du heute deiner Mutter zum Muttertag geschenkt? Oder wenn du selbst Mutter bist, haben deine Kinder heute an dich gedacht?
Traditionell wird in Deutschland am jeweils zweiten Sonntag im Mai der Muttertag gefeiert. Als Begründerin dieses Gedenktags gilt Anna Marie Jarvis aus den USA. In ihrer methodistischen Kirchengemeinde wollte sie Mütter ehren. Daraus entstand eine weltweite Initiative. In vielen Ländern ist der Muttertag inzwischen ein offizieller Feiertag.
Bitterkeit statt Dankbarkeit?
Der Muttertag ist eine gute Erinnerung daran, Müttern Anerkennung auszusprechen. Gleichzeitig können wir auch Gott für unsere Mutter danken.
Manchen Menschen fällt es allerdings aus guten Gründen schwer, dankbar für die eigenen Eltern zu sein. Denn sie haben tiefe Verletzungen in ihrer Kindheit erlebt.
Der Muttertag bietet eine Möglichkeit, auch an die Schwierigkeiten zu denken, denen Mütter ausgesetzt sind oder waren. Die weltweite Initiative ERF│TWR Women of Hope richtet sich mit Radiosendungen in vielen Sprachen ganz bewusst an Frauen. In der Sendereihe werden auch Tabuthemen und schwierige Familienverhältnisse angesprochen. Der dazugehörige Gebetskalender lädt zum Gebet für die Herausforderungen von Frauen und Müttern ein.
Diese sind weltweit sehr unterschiedlich. Jährlich werden zum Beispiel Millionen junger Mädchen als Minderjährige verheiratet. Sie bekommen viel zu früh selbst Kinder und können dann deren Bedürfnissen nur schwer gerecht werden. Dadurch sind manche Mutter-Kind-Beziehungen von vornherein belastet.
Heilung von alten Wunden
Wenn Mütter und Kinder offen über Herausforderungen oder Fehler sprechen, können sie ihre Beziehung wiederherstellen und erneuern. Women of Hope versucht hier Brücken zu bauen. Eine indische Hörerin berichtet:
Lange Zeit fühlte ich mich niedergeschlagen durch Sorgen und Versagen. Dann hörte ich Ihr Radioprogramm. Sie haben in der Sendung erklärt, warum auch biblische Personen wie Paulus oder Petrus zerbrochen waren und trotzdem von Gott gebraucht wurden. Mein Mann und ich haben für unseren Sohn eine Heirat arrangiert, aber er lehnte sie ab und verschwand. Er ist noch nicht wieder nach Hause zurückgekommen. Unsere Beziehung ist zerbrochen. Doch Ihre Radiosendung hat uns daran erinnert, Gott zu vertrauen. Er kann Zerbrochenes heilen.
Heilung alter Wunden und Vergebung von Fehlern sind die besten Muttertagsgeschenke, die es gibt. Sie sind wertvoller als Blumen oder Schokolade. Manchmal ist es ein langer Weg. Manchmal reicht ein ehrliches Gebet, bei dem wir Gott um Hilfe bitten. Letztlich kann er als Einziger unser Bedürfnis nach perfekten Eltern stillen, weil er der perfekte Vater ist. Aber er kann uns auch helfen, menschliche Beziehungen zu reparieren.
Übrigens wollte Anna Marie Jarvis, die Erfinderin des Muttertags, später den Feiertag am liebsten wieder abschaffen. Sie kritisierte die zunehmende Kommerzialisierung.
Doch statt uns über den Kommerz zu ärgern, können wir den Muttertag nutzen, die Beziehung zu unserer Mutter zu vertiefen oder neu aufzunehmen.
Damit machen wir uns und unserer Mutter das schönste Geschenk!
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