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© Gianna Bonello / unsplash.com

09.01.2023 / Aktuelles / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Laura Stephan

Freude trotz Leiderfahrungen

Die Allianz-Gebetswoche ruft zur Zuversicht – auf trotz Krisen und Spannungen.

 

Traditionell steht die erste Woche des Jahres ganz im Zeichen des Gebets. Schon seit 177. Mal ruft die Weltweite Evangelische Allianz protestantische Christen zum gemeinsamen Gebet auf. 2023 findet sie vom 8. – 15. Januar statt. Das Motto lautet: „Joy… damit Freude sie ganz erfüllt“.

Damals wie heute: Beten als Zeichen der Einheit

Die Internationale Gebetswoche der Evangelischen Allianz ist das Ergebnis der weltweit ersten interkonfessionellen Konferenz im Sommer 1846. Damals trafen sich in London über 900 leitende Christen aus 52 verschiedenen kirchlichen Gemeinschaften. Bei diesem Treffen wurde die Weltweite Evangelische Allianz (kurz WEA) gegründet. Außerdem suchten die Teilnehmer Lösungen, um die zunehmenden Kirchen- und Gemeindespaltungen aufzuhalten.

Zudem sind zwei bis heute wesentliche und wichtige Entscheidungen getroffen worden: zum einen die gemeinsame Glaubensbasis, die bis heute das Fundament der Netzwerkarbeit ist. Und zum anderen eine gemeinsame Gebetswoche zum Jahresbeginn, die Konfessions- und Sprachgrenzen überwindet. So soll Gemeinschaft praktisch gelebt und Zusammenhalt untereinander gezeigt werden.

Jesus als Vorbild

Weltweit gibt es viele zum Teil sehr unterschiedlich geprägte protestantische Gemeinschaften. Allein Deutschland zählt 20 verschiedene Landeskirchen, zahlreiche Freikirchen und unzählige freikirchliche Gruppierungen. Nach außen hin wirkt das alles sehr unübersichtlich und komplex. Dabei hat Jesus selbst zu Lebzeiten für die Einheit der Christen gebetet. In der Allianz-Gebetswoche greifen Gläubige deshalb das Anliegen Jesu auf und beten gemeinsam.

Gebet als Großveranstaltung und europäischer Gleichklang

Allein in Deutschland werden schätzungsweise 300.000 Menschen an über 900 Orten zusammenkommen um gesellschaftliche, politische, aber auch persönliche Anliegen vor Gott zu bringen.

International gibt es unterschiedliche Themen für die jährliche Allianz-Gebetswoche. Die Europäische Evangelische Allianz hingegen hat ein gemeinsames Thema, das jedes Jahr ein anderes Land festlegt. Dieses Jahr hat die Evangelische Allianz aus der Schweiz das Motto „Joy… damit Freude sie ganz erfüllt“ gesetzt.

Das gesamtbiblische Zeugnis ist eindeutig: Gott ist ein Gott der Freude. Er freut sich über seine Schöpfung und über seine Kinder. Er ruft uns zur Freude auf, auch angesichts von Leiderfahrungen.
Roland Werner Sprachwissenschaftler, Theologe, Vorsitzender von proChrist und der Koalition für Evangelisation

Freude in Zeiten von Krieg und Not

In Zeiten des Ukraine-Kriegs, der hohen Inflation und nicht zuletzt nach den Angriffen auf Polizei, Rettungssanitäter und Feuerwehr in der Silvesternacht kann das Motto „Freude“ sehr befremdlich und unpassend wirken. Anders sieht es aus, nimmt man die Perspektive von Weihnachten in den Blick: Hier feiern Christen, dass Gott in die Welt gekommen ist trotz aller Probleme und der Dunkelheit. Gott sieht uns und unsere Herausforderungen. Wir sind ihm nicht egal.

Das beschreibt der Apostel Paulus im biblischen Philipperbrief: „Freut euch, was auch immer geschieht. Freut euch, dass ihr mit dem Herrn verbunden seid“. (Phil. 4,4) Menschen, die an Jesus glauben, sind also mit ihm verbunden und genau darauf soll auch das Motto der Gebetswoche hinweisen.

 Laura Stephan

Laura Stephan

  |  Redaktions-Volontärin

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