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© Oliver Jeske, ERF

26.04.2018 / Antisemitismus / Lesezeit: ~ 1 min

Autor/-in: Oliver Jeske

„Berlin trägt Kippa“

2.500 Menschen demonstrierten gegen Antisemitismus.

 

Eigentlich ist die Fasanenstraße in Berlin-Charlottenburg eine kleine ruhige Seitenstraße des Kurfürstendamms. Doch am Abend des 25. April 2018 versammeln sich vor dem Haus der jüdischen Gemeinde rund 2.500 Menschen. Viele tragen, unabhängig von ihrer persönlichen Glaubensüberzeugung, die Kippa – die Kopfbedeckung frommer Juden. Hintergrund ist ein Angriff eines 19-jährigen mutmaßlichen syrischen Flüchtlings auf einen Kippa-tragenden Israeli im Stadtteil Prenzlauer Berg eine Woche zuvor.

Die Kippa: Ein Zeichen der Ehrfurcht vor Gott

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, bezieht vor den Demonstranten klar Stellung. „Die Kippa ist ein Zeichen der Ehrfurcht vor Gott“, sagt Michael Müller, SPD. Er wünscht sich ein tolerantes Berlin, in dem Menschen gerne leben.

Das ist zur Zeit von der Realiät ein gutes Stück entfernt, sagt Volker Kauder. Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Deutschen Bundestag warnt: Die Gefahr des Antisemitismus dürfe nicht kleingeredet werden.

Kauder verspricht, das Gespräch mit den Kultusministern der Länder zu suchen. Auf diese Weise solle jüdisches Leben heute stärker im Unterricht verankert und so antisemitische Ressentiments abgebaut werden.

Gegen „Harmoniesoße“

Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, wendet sich gegen eine Verharmlosung von verbalen und tätlichen Angriffen auf Juden in Deutschland. Es bringe der Gesellschaft nichts, „eine Harmoniesoße über alles zu kippen“.

Unter den rund 2.500 Menschen, die unter dem Motto „Berlin trägt Kippa“ vor dem Jüdischen Gemeindehaus in Berlin zusammengekommen sind, gibt es zahlreiche Christen. Stellvertretend für sie stellt sich der Evangelische Bischof von Berlin an die Seite der jüdischen Brüder und Schwestern. Dr. Markus Dröge zitiert aus einer aktuellen Stellungnahme des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland: „Antisemitismus ist Gotteslästerung!“

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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Kommentare (1)

Jörg S. /

Warum wird bei diesem Thema vorsorglich außer Acht gelassen, woher der Antisemitismus kommt? Weil die Hohen Priester der Political Correctnes sich dann eingesehen müsste, dass Sie die Verantwortung für diesen Antisemitismus haben. So handelt auch Dröge, der Haltet den Dieb ruft.

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