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© Samuel Martins / unsplash.com

09.11.2022 / Bericht / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Laura Stephan

Ausgegrenzt und gefoltert – in Jesu Namen

Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen.


Ausgeschlossen aus der Gesellschaft, geschlagen oder zur Prostitution genötigt: Mit diesen und vielen weiteren Methoden werden Christen in verschiedenen Regionen unserer Welt drangsaliert oder sogar gefoltert.

Laut der christlichen Hilfsorganisation Open Doors werden zwischen 200 und 300 Millionen Menschen allein wegen ihres Glaubens an Gott verfolgt. Das entspricht mehr als der Hälfte der Einwohner der Europäischen Union. Deshalb rufen am Sonntag, den 13. November die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) und die Hilfsorganisation Open Doors auf, für verfolgte Christen zu beten.

2022 soll besonders für die Gläubigen in Afghanistan, Katar und Kolumbien gebetet werden. Laura Stephan von der ERF Aktuell Redaktion hat sich näher mit der Aktion beschäftigt.

Folgende Gebetsschwerpunkte beschäftigen die Christen:
 

Afghanistan – Verfolgung durch die Taliban

In Afghanistan hat sich die Situation der verfolgten Christen seit der Machtübernahme im August 2021 durch die Taliban deutlich verschlechtert. Auf dem Weltverfolgungsindex 2022 von Open Doors liegt das Land am Hindukusch auf Platz 1, noch vor Nordkorea. Die meisten Christen sind ehemalige Muslime. Das wird von der Regierung als Verrat und Schande gegenüber dem Islam gesehen und mit dem Tod bestraft. Deshalb sind im Zuge der Machtübernahme durch die Taliban bereits viele konvertierte Christen aus Afghanistan geflohen.
 

Katar – christlicher Glaube als Verrat am Islam

Obwohl 2008 die erste christliche Kirche in Katar eingeweiht wurde, werden Christen dort systematisch unterdrückt. Allerdings ist es westlichen Christen erlaubt ihren Glauben auszuleben. Hintergrund sind wirtschaftliche Interessen. Arbeitsmigranten aus Asien und Afrika hingegen können ihren Glauben nur eingeschränkt ausüben. Sie müssen mit Unterdrückung und polizeilicher Überwachung rechnen. Der Glaubenswechsel vom Islam zum Christentum wird laut Open Doors, auch in der arabischen Stammeskultur als Verrat angesehen und so schikaniere und töte die Gesellschaft konvertierte Christen.

Ich würde mir wünschen, dass die Menschen in Deutschland erkennen, in welch besonders guter Lage sie sind. Viele Christen auf der Welt wären dankbar, wenn Sie unbedrängt am Sonntag in die Kirche gehen könnten, wo bei uns fast niemand mehr in die Kirche geht.
Volker Kauder, ehemaliger Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

 

Kolumbien – Angst vor Verwestlichung

In dem südamerikanischen Land gehören 94,9 Prozent der Bevölkerung der römisch-katholischen Kirche an. Open Doors berichtet, dass die Regierung dennoch seit Jahren alle Beamte, die öffentlich zu ihrem Glauben stehen, aus Ihren Ämtern entfernt. Zudem versinkt das Land seit Jahrzehnten im Bürgerkrieg. Die intensiven Friedensbemühungen der Kirche stoßen auf Widerstand: Pastoren werden von kriminellen Banden bedroht, entführt und sogar ermordet. Auch den indigenen Völkern in Kolumbien sind Christen ein Dorn im Auge. Sie befürchten, dass die einzelnen Stämme zu sehr von der westlichen Kultur beeinflusst werden. Laut der christlichen Nachrichtenagentur IDEA, werden auch dort Christen gefoltert und bedroht.

In der Krise zeigt sich einmal mehr, welche Kraft im Gebet steckt. Es schenkt Worte, um mit der eigenen Klage vor Gott zu stehen, und es gibt den Menschen Hoffnung – nicht nur den Christen, sondern einer ganzen Gesellschaft.
Uwe Heimowski, Beauftragter der Evangelischen Allianz am Deutschen Bundestag und am Sitz der Bundesregierung

 

Stark durch Gebet

Diese drei Länder zeigen exemplarisch, wie stark die weltweite Bedrohung von Christen zugenommen hat. Aus diesem Grund brauchen verfolgte Christen Gebet. Immer wieder berichten sie, dass sie das Gebet als echte Unterstützung erleben und sich dadurch ermutigt und gestärkt fühlen.

Die Evangelische Allianz in Deutschland und Open Doors haben für den Weltgebetstag Informationen und Gottesdienstmaterialien zusammengestellt. Diese können unter Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen von Open Doors und unter Weltweiter Gebetstag 2022 bei er Evangelischen Allianz in Deutschland heruntergeladen werden.
 

 Laura Stephan

Laura Stephan

  |  Redaktions-Volontärin

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