
/ Das Gespräch
Am Nullpunkt meines Lebens
Roland Hardmeier über seinen Burnout, verzweifelte Gebete und ein Leben mit Begrenzungen.
Er ist ein Machertyp, ein leidenschaftlicher Theologe, Dozent und Pastor: Dr. Roland Hardmeier. Aber dann erlebt er 2010 einen physischen und psychischen Zusammenbruch. Burnout lautet die Diagnose. Die Therapien und Behandlungen bringen nicht den erhofften Erfolg. Schwindel, Erschöpfung, Sehstörungen und Tinnitus begleiten ihn weiter durchs Leben. Anfangs fällt es ihm schwer, ein Gespräch zu führen, eine Straße zu überqueren oder nur einen Einkauf machen. Verzweifelt fragt er: „Mein Gott, warum muss ich das alles erleben?“
Was Roland Hardmeier als chronisch kranker Mensch erlebt, welche Perspektive ihm hilft, mit begrenzten Kräften umzugehen und wie er es trotz allem noch schafft, Bücher zu schreiben – das erzählt der Schweizer im Gespräch mit Simone Nickel.
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Früher versuchte ich immer alles selbst zu machen. Und kam in diesen "ich muss um" Zustand hinein. Dann begann ich zu eifern. Irgendwie tat ich dadurch auf einer Art und Weise mein Gesetz, das ich … mehrmir zuvor machte. Nach Römerbrief Kapitel 7 in Luthers ersten Version heißt es, dass eine Lust gegen das Gesetz entsteht. D. h. jedes Mal, wenn ich mir im Alltag zum Abarbeiten der Dinge selber ein Gesetz machen, dann erzeuge ich direkt eine Gegenkraft gegen das Gesetz. So treibe ich mich und hemme mich zugleich. So könnte der Mensch im Prinzip selbst den Stress in sich erzeugen, nur weil er sich ein Gesetz macht. Mir half die Erkenntnis, dass ich verändert werde und dann einen Zugang zu dem bekomme, was ich tun will. Vielleicht hilft anderen dieses Verständnis auch. Burnout ist in diesem Fall vermutlich das Extrem. Ich wünsche dem Teilnehmer in dem Gespräch gute Besserung.