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/ Wort zum Tag

Josua 24,17

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der HERR, unser Gott, hat uns behütet auf dem ganzen Wege, den wir gezogen sind.

Josua 24,17

Unter der Führung Josuas haben die Israeliten die Vorherrschaft über das Westjordanland und den Negev erlangt. Nach der Verteilung des Landes Kanaan an die Stämme Israels hält Josua seine letzte Rede an das Volk. Auf dem Landtag zu Sichem erneuert er den Bund des Volkes Israel mit Gott.

Nachdem Josua seinen Entschluss ausgesprochen hat, mit seiner ganzen Familie Gott zu dienen, fällt auch das Volk Israel eine Entscheidung. Sie wollen nicht fremden Göttern dienen, sondern dem Herrn, der „uns und unsere Väter aus Ägyptenland geführt, aus der Knechtschaft, und hat vor unseren Augen diese großen Zeichen getan und uns behütet auf dem ganzen Wege, den wir gezogen sind …“ (Jos 24,17).

Das Volk Israel schaut zurück. Schaut zurück auf seinen Weg mit Gott und zurück auf den Weg mit anderen. Auf diesem Weg gab es wunderbare Erfahrungen. Aber auch schmerzhafte Erinnerungen an die Menschen. Die Israeliten denken an die Stunden, in denen sie Schwierigkeiten miteinander hatten. Hinter diesen Erinnerungen kommen auch die gemeinsamen Wegstrecken hervor. Jahrzehntelange Verbundenheiten oder viel zu kurze Gemeinschaften. Und immer wieder denken die Israeliten dabei an Gott.

Josua und sein Volk schauen zurück. Gemeinsam legen sie sich fest auf den Gott ihrer Väter, der sie bis dahin geführt hat. Mit großer Entschlossenheit distanzieren sie sich von den fremden Göttern. Sie weisen den Verdacht von sich, dass sie diesen ihren Herrn verlassen könnten. Noch einmal bestätigen sie, dass Gott sie geführt und große Zeichen an ihnen getan hat. „Der HERR, unser Gott, hat uns behütet auf dem ganzen Wege, den wir gezogen sind.“

Josua und sein Volk schauen zurück und gewinnen im Rückblick zugleich so etwas wie einen Überblick. Sie stellen fest: Was wir früher nicht gesehen haben, das begreifen wir nun: Gott war mit uns.

Dass Gott Israel erwählt hat und dass Israel Gott, den Herrn, erwählt hat, um ihm zu dienen, bedeutete nicht ein leichtes Los, sondern ein schweres Schicksal. Zwischen dem Anspruch Gottes an sein Volk, ihm ganz zu Diensten zu sein, und dem Willen des Volkes zur Eigenständigkeit, hat Israel immerfort in der Spannung gestanden. Gut, sagt Josua, ihr wollt! Aber könnt ihr auch Gott dienen? Er stellt damit die Frage, ob die Israeliten in ihrem guten Willen nicht die Rechnung ohne Gott gemacht haben. Auch wenn die Israeliten – ich sage es mal so – zur Abwechslung einmal dafür offen sind, etwas mit Gott zu tun haben zu wollen, haben sie kein Anrecht darauf, dass er sie und ihren Dienst gebraucht.

Gott ist immer gut genug zur erfolgreichen Durchführung dessen, was wir Menschen von uns aus begonnen haben. Aber ob eine Sache nun auch wirklich Gottes Sache ist, ob Gott das alles wollte und will, was wir machen, danach fragen wir Christen oft nicht so ernsthaft, denn das ist immer eine gefährliche Frage. Oft stand eben nicht, um es mit den Worten des alttestamentlichen Predigers zu sagen, die Furcht des Herrn am Anfang unserer Weisheit, sondern wir versuchten, Gottes Zustimmung zu bekommen, wenn wir schon längst mit etwas angefangen hatten oder manchmal auch erst im Nachhinein. Deshalb ermahnt Josua seine Landsleute: Seid vorsichtig, wenn ihr sagt, dass ihr Gott dienen wollt.

Aber auf jeden Fall steht über dem Landtag zu Sichem: Gott war mit uns. Die vielen Teilstrecken der Israeliten verschmelzen zu einer Einheit. Zweifel und Unsicherheiten in der Vergangenheit verwandeln sich in einen umfassenden Dank. Keine Unzufriedenheit, keine Anklage gegen Gott bleibt mehr übrig – wie das die ständige Begleitmusik während der Wüstenwanderung war –, sondern die einhellige Bestätigung der Führung und Bewahrung durch Gott.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie, wenn Sie Ihr bisheriges Leben, Ihr Leben mit Gott, Revue passieren lassen und eine Bilanz ziehen, dass Sie dann auch wie die Israeliten sagen können: Gott hat mich behütet auf dem ganzen Wege, den ich gezogen bin.
 

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Kommentare (2)

Rosemarie Such /

Das kann ich auch aus vollem Herzen sagen - nicht nur als Resummé, sondern jeden Tag.
Bis hierher hat mich Gott gebracht....
wie es in dem alten Lied heißt.
Einen gesegneten 4. Advent,
ein frohes gesegnetes Fest und Gottes Geleit auch im Neuen Jahr

Renate /

Danke für dieses gute Wort zum Tage, das dazu anregt, Bilanz zu ziehen für das nun dem Ende zugehende Jahr. Ja, ich kann bezeugen: Gott hat mich/uns behütet auf dem ganzen Wege (und nicht nur in mehr