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/ Wort zum Tag

Hiob 42,5-6

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche.

Hiob 42,5-6

Ein Ehepaar kommt in den Glaubenskurs unserer Gemeinde. Zunächst erschrecke ich. Was wollen die denn hier? Ich kenne sie. Seit vielen Jahren sind sie aktive Gemeindeglieder in einer anderen Gemeinde am Ort. Man kennt ihn und seine Frau als engagierte Christen. Was wollen die denn in einem Grundkurs des Glaubens? Brauchen die das Kleine Einmaleins des Glaubens überhaupt? Die gehören doch eher zu den „Fortgeschrittenen“.

Die Skepsis der Mitarbeiter wächst, als er und seine Frau an den ersten Abenden eher kritisch und distanziert teilnehmen. Dann kommt das Wochenende. Es ist jedes Mal der Höhepunkt des Glaubenskurses. Der Heilige Geist ist das Thema, ein Thema, das in vielen christlichen Gemeinden eher unterbelichtet ist. Wieder sind die beiden dabei, und von Anfang an läuft für sie vieles schief. Das Zimmer und das Essen passen ihnen nicht, die Musik ist ihnen zu laut. So sitzen sie mit entsprechenden Gesichtern dabei. Die Stimmung bei uns Mitarbeitern ist angespannt. Zwei Leute mit einer solchen Haltung können ein ganzes Wochenende verderben.

Es geht vorüber, ohne dass es Ärger gegeben hätte. Aber gefrustet fahren wir nach Hause. Abends treffen wir uns in der Kirche, um Gott zu loben und und miteinander einen fröhlichen Gottesdienst zu feiern. Die Teilnehmer des Wochenendes sind eingeladen zu berichten, wie es ihnen denn ergangen ist. Das tun sie auch, dankbar über das, was sie mit Gott erlebt haben. Dann steht die Frau auf und geht nach vorne. Wir Mitarbeiter sind gespannt. Was wird sie wohl berichten? Wird sie erzählen, wie schrecklich das alles für sie und ihren Mann war? Wie unmöglich dieser Grundkurs des Glaubens überhaupt ist?

Nichts von alledem. Sie steht vorne und erzählt, was sie mit Gott erlebt haben. Kurz zusammengefasst könnte ich das mit den Worten des Hiob ausdrücken, die heute das „Wort zum Tag“ sind: „Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche“ (Hiob 42, 5+6). Uns Mitarbeitern stehen Tränen in den Augen, als sie erzählt, dass sie als Christen viele Jahre lang viel „Wissen“ über Gott angesammelt hätten. Aber ihnen fehlte bisher die Erfahrung, Gott persönlich begegnet zu sein. Sie hätten manches über den Heiligen Geist gewusst, ihn aber noch nicht erlebt. Nun sei das anders. Die Erfahrung der Nähe Gottes hätte sie tief beschämt und beglückt.

Nun ist es an uns Mitarbeitern, Buße zu tun. Hatten wir Gott überhaupt zugetraut, diesen beiden Menschen zu begegnen? Wir hatten unser Urteil über sie vorher schon fertig. Sie passten nicht in diesen Grundkurs des Glaubens, so meinten wir. Aber Gott hatte vor, ihnen ganz persönlich zu begegnen, „Auge in Auge“ sozusagen. Und er hat es getan, trotz unserer Skepsis. Das wurde dann noch ein wunderbarer Festgottesdienst zur Ehre Gottes. Vielleicht gehören Sie zu denen, die Gott bisher auch nur „vom Hörensagen“ kennen. Mitgeschleppt in Gottesdienste und Versammlungen bis zum Abwinken. Gott möchte Ihnen begegnen und Sie „Auge in Auge“ anschauen. Geben Sie ihm die Gelegenheit dazu!

 

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Kommentare (2)

Sarah /

Hallo, jetzt bin ich aber natürlich neugierig - was hat dieses Ehepaar denn erlebt? Und warum waren sie auf dem Seminar so griesgrämig? Ist auf dem Glaubenskurs denn selber etwas passiert, was sie so verändert hat?

Hedy /

Ein wunderbares Wort zum Tag. Ich danke Ihnen dafür. Es hat mein Herz sehr berührt.