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Gott steht uns bei

Dagmar Rohrbach über Psalm 68,6-7.

Ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung, ein Gott, der die Einsamen nach Hause bringt, der die Gefangenen herausführt, dass es ihnen wohlgehe.

Psalm 68,6-7

Es ist Advent. Was verbinden Sie damit? Da duftet es nach Gebackenem, Tannenzweigen und mehr. Viele verbinden diese Zeit mit Familie, Freunden, Friede, Stimmung. Wenn wir aber die Nachrichten sehen, hören, lesen, wird uns Unfriede, Gewalt, Unterdrückung berichtet. Viele Menschen leiden unter unvorstellbaren Situationen: Vertreibung, Hunger, Verlust von Eigentum und Tod von Angehörigen. Ihre Zukunft sieht nicht hoffnungsvoll aus. 

Uns hier geht es vielfach gut. Aber das Leid ist oft versteckt. Es gibt auch hier Menschen, die mitten unter uns einsam sind. Es gibt die, die Angehörige verloren haben. Trauer und Schmerz passen nicht zur Adventsfeierlichkeit. Gerade wenn es das erste Mal nach dem Tod eines Menschen ist, wie soll man da Advent feiern? Sollen wir da einfach resignieren?

Im Psalm 68 wird über Gott ein Lied gesungen. Darin heißt es, dass er dem Leid nicht immer tatenlos zusehen wird. Er wird sich erheben, er wird seine Feinde zerstreuen. Das aber ist nur die eine Seite. Dann wird Gott sich nämlich denen zuwenden, die leiden, die einsam sind, die traurig sind.

Psalm 68,6 und 7: Ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung, ein Gott, der die Einsamen nach Hause bringt, der die Gefangenen herausführt, dass es ihnen wohlgehe.

Eine wunderbare Aussage. Aber erleben wir das auch? Gilt das hier und jetzt? Ich kenne beides, einsam sein, unverstanden, traurig, aber auch die Erfahrung, dass Gott mir beisteht. Dass ich ihm mein Herz ausschütten kann. Ich kann mich bei ihm bergen. Es gibt verschiedene Psalmverse die sagen: Ich habe mich bei dir geborgen, lass mich nicht zuschanden werden. Ich liebe diesen Ausdruck. Er bedeutet: Lass mein Vertrauen zu dir, Gott, nicht enttäuscht werden.

Hier haben wir eine Bitte an Gott, seine Leute nicht im Stich zu lassen. Kann diese Bitte Einsame trösten? Führt sie Gefangene heraus in ein gelingendes Schicksal? Waisen und Witwen stehen unter dem besonderen Schutz Gottes, so steht es immer wieder in der Bibel. Es gibt berührende Beispiele aus dem Ausland von christlichen Frauen, die durch Verfolgung ihren Mann verloren haben. Sie erzählen, wie Gott sie immer wieder rechtzeitig mit Geld oder anderem Nötigen versorgt hat.

Machen wir diese Erfahrungen auch? Oder rechnen wir zu wenig mit Gottes Hilfe?

Es ist bemerkenswert, dass die Aussagen im Hebräischen in einer Form stehen, die das ständige Handeln Gottes zeigen. Er ist immer da, auch wenn wir es nicht fühlen. Das könnte uns herausfordern, viel mehr für unsere persönliche Not und Traurigkeit von ihm zu erwarten. Vielleicht zeigt er uns Menschen, die einsam sind. Dann können wir an der Erhörung mitwirken für sie und für uns.

Wir können Gott diesen Bibelvers vorhalten. Hier steht es, bitte steh jetzt mir so bei, wie es da steht. Gott freut sich, wenn wir seine Aussagen ernst nehmen. Wir wollen zu denen gehören, die vertrauen, nicht zu denen, die widerspenstig sind. Denn Gott steht uns gerne bei.

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Kommentare (1)

Alfred J. /

Liebes ERF-Team! Ich habe keine Anmerkungen zum aktuellen Artikel, sondern allgemein: Herzlichen Dank für tägliches "Wort zum Tag" und täglichen "Anstoß". Sie sind mir eine große Hilfe für die mehr