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/ Wort zum Tag

Gott lässt sich finden

Ruth Bai-Pfeifer über Jesaja 65,1

Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten.

Jesaja 65,1

Wenn wir uns in die Geschichte des Volkes Israel vertiefen, stellt sich früher oder später die Frage: Warum hat der lebendige Gott ausgerechnet diese Menschen als sein Volk auserwählt? Wir wissen es nicht. Aber wir sehen, was er mit diesen Menschen tut.

Er zeigt sich ihnen gegenüber als machtvoll. Er hat sie aus der Gefangenschaft der Ägypter befreit, ihnen einen Weg durch das Meer gebahnt und sie vor ihren Feinden beschützt. Er hat sie in der Wüste mit Manna und Wasser versorgt. Sie erlebten gute Zeiten, in denen sie Gott lobten und anbeteten und ihm zutiefst dankbar waren. Aber sie waren oft vergesslich und dachten nicht mehr an diese guten Zeiten.

Solange Gott ihnen alle Wünsche sofort erfüllte, waren sie von ihm begeistert. Wenn aber etwas nicht so funktionierte, wie sie sich das vorgestellt hatten, wurden sie unzufrieden und wünschten sich sogar die „Fleischtöpfe Ägyptens“ zurück. Dann war Gott plötzlich sehr weit weg.

In solchen Zeiten wollte das Volk diesen einen, lebendigen Gott nicht mehr als seinen Gott anerkennen. Das Volk Israel wollte so glauben wie die Völker in seiner Umgebung. Und wie sie zu vielen Göttern beten, auch zu solchen aus Stein und Holz. Aber Gott liebte dieses Volk in guten und schlechten Zeiten, in allen Hochs und Tiefs. Er wollte der Gott dieses wankelmütigen Volkes sein. In unserem heutigen Tageswort lesen wir in Jesaja 65, Vers 1, was Gott in Bezug auf sein Volk zutiefst bewegte: „Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten. Ich ließ mich finden, von denen, die mich nicht suchten. Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich.“ Weiter heißt es: „Ich streckte meine Hände aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt und auf einem Wege, der nicht gut ist; nach einem Volk, das mich beständig ins Angesicht kränkt: Sie opfern in den Gärten und räuchern auf Ziegelsteinen.“

Warum buhlte Gott so um sein Volk? Was war ihm so wichtig an diesen halsstarrigen Menschen? Es gibt eine ganz einfache Antwort: Weil er dieses Volk auserwählt hatte und liebte! Ist das nicht auch ein Abbild von dem, wie Gott mit uns und unserer Welt umgeht?

Noch heute ist Gott auf der Suche nach Menschen, die zu ihm gehören wollen. Nachdem Jesus auf diese Erde gekommen und für die Menschheit der ganzen Welt gestorben und auferstanden ist, haben alle Menschen Zugang zu diesem lebendigen Gott. Das gilt nicht nur für das Volk Israel, sondern für alle: auch für Atheisten und Esoteriker, für die Verbitterten und Enttäuschten, sogar für Muslime und auch für Menschen, die von Gott gar nichts wissen wollen.

Der lebendige Gott ruft heute noch: Hier bin ich; hier bin ich! Es ist erstaunlich zu sehen, welche Wege Gott beschreitet, um uns zu finden. Muslimen offenbart er sich heute oft in Träumen und Visionen – und sie finden so zum lebendigen Glauben. Gott ruft die Menschen auch heute noch – nicht zuletzt auch durch uns und unser Leben. Ich freue mich, wenn Menschen den lebendigen Gott und Jesus Christus kennen lernen – egal auf welchem Weg. Lassen Sie uns darum beten, dass sich noch viele rufen lassen – auch solche, die ihn gar nie gesucht haben. Denn Gott sagt: „Ich lasse mich suchen von denen, die nicht nach mir fragen. Ich lasse mich finden, von denen, die mich nicht suchen.“

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