/ Wort zum Tag
Ansteckend glauben
Silke Stattaus über Sacharja 8,23.
Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.
Diese Erkenntnis wünsche ich mir manchmal auch - von meinen Mitmenschen. Wie schön wäre es, wenn jemand meinen Glauben sieht und Lust bekommt, ab sofort mit dabei zu sein. Ich habe das mal erlebt bei einer Freundin. Für die bete ich schon lange, dass Jesus ihr Herz erreicht. Und eines Tages sagt sie zu mir: „Ich sehe, dass du einen heißen Draht zu Gott hast. Diesen Gott möchte ich kennenlernen. Hilfst du mir?“
Der Tagesvers aus dem Buch Sacharja ist kein direkter Apell. Er ist ein Blick in die Zukunft. Den gibt Gott den Juden, als die gerade aus der Babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückkehren. Er soll sie ermutigen und nach vorn schauen lassen. Dann erkennen sie, was geschehen wird, wenn sie an Gott festhalten.
Die Juden sind also wieder in Israel und fühlen sich nach allem Erlebten enttäuscht und mutlos. Sie erwarten nichts mehr vom Leben – und wenig von Gott. Außerdem geht die Arbeit am Tempel nur schleppend voran.
In diese Situation hinein kommt Sacharja. Er ist mit einer zweiten Rückkehrwelle aus Babylon eingetroffen. In seinem Gepäck hat er eine Nachricht von Gott. Die soll den Juden neue Hoffnung geben: „Gott ist nicht verborgen! Er wird sich zeigen! Es besteht Hoffnung auf bessere Zeiten!“
Sacharja ermutigt nicht nur, sondern bringt mit einem deutlichen Aufruf auch das müde Volk in Bewegung: „Fasst neuen Mut! Steht wieder auf! Macht weiter! Baut am Tempel! Es gibt eine Zukunft! Gott ist mit Euch!“ Dieser Weckruf zeigt Außenwirkung, nicht nur damals.
Auch heute ist das so. Wer trotz schwieriger Situationen auf Gott und seine Hilfe vertraut, wird für seine Umwelt interessant. Die Menschen werden plötzlich neugierig. Sie fragen sich: „Wie schaffen die Christen das?“
Und so eine Neugier sagt Gott seinem Volk und damit auch uns voraus. Ob meine Freundin mich – und sicher auch andere Christen – beobachtet hat? Was sonst weckt in ihr den Wunsch, dabei zu sein? Allerdings spüre ich einen Druck. Nämlich an der Stelle, wo wir angeblich für viele die einzige Bibel sind, die noch gelesen wird. Was passiert denn, wenn ich versage und nicht einladend lebe? Bin ich dann schuld, wenn andere nicht zum Glauben kommen?
Nein! Da entlastet mich Gott in seinem Wort. Er beruft zum Glauben, nicht wir. Wir sind beauftragt, mit allen Unzulänglichkeiten authentisch und verantwortlich zu leben und zum Glauben einzuladen. Den Rest übernimmt Gott.
Ich wünsche mir, dass Menschen in unserer Stadt neugierig werden und sagen: „Diese Christen will ich kennenlernen – und den, an den sie glauben."
Was brauchen wir, damit es dazu kommt? Wir brauchen einen Glauben, der glaubwürdig ist und ehrlich. Einen, der liebevoll zum Vater im Himmel einlädt. Einen, den andere verstehen und nachvollziehen können.
Unsere Welt ist bunt und vielschichtig. In vielen Bereichen undurchschaubar und beliebig. Darum brauchen wir hoffnungsvolle Worte. Worte, die uns den Weg zeigen, die trösten und vergeben. Worte, die heilen und ermutigen.
Sacharja findet diese Worte in seinem Zuspruch. Er ermutigt mich auch nach so vielen Jahrhunderten, an den Gott der Bibel zu glauben, ihm zu vertrauen und andere zu ihm einzuladen.
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Kommentare (4)
Hoffnung auf bessere Zeiten? Vielleicht brauchen wir dazu zuallererst die Bereitschaft zur Umkehr, zu einem anderen Lebensstil, zu einer wahrhaftigen Perspektive für dieses vergängliche Leben auf der … mehrErde. Vielleicht brauchen wir Demut und Ehrfurcht vor dem Leben, Ehrfurcht vor der Schöpfung, vor den Gaben von Gott, Ehrfurcht vor den natürlichen Lebensgrundlagen, die wir seit Jahren ruinieren. Vielleicht braucht es die Einsicht, daß unser Streben nach Wohlstand verfehlt ist, daß wir uns verirren in der einseitigen Ausrichtung nach irdischem Wohlergehen. Unser religiöses Denken über Gott wird uns nicht weiterhelfen. Allein Jesus anzugehören und von IHM zu lernen, wird uns einen neuen Weg für das Leben hier in dieser vergänglichen Welt ermöglichen. Anstandsdenken, gut gemeinte Worte helfen uns nicht mehr in dieser argen Welt. Als Christen sollten wir wach sein im Blick auf die Zeichen dieser Zeit. Herzlichen Gruß von Frank E.
Danke! Hat geholfen. Auch dazu, das Beten nicht aufzugeben.
Ich bete auch fast täglich für Angehörige, Verwandte und Freund/innen.
Wenn "nichts" passiert, da denke ich an meinen gläubigen Großvater und auch an meine lieben, auch gläubigen 2 Tanten.
Sie … mehrhaben bestimmt für uns Enkel und Nichten gebetet. Später, als ich mit Enttäuschungen in meiner Ehe, dann frühen Tod meines Mannes und mit den heranwachsenden 3 Kinder alleine den Lebensweg weiter ging, da kam mir Gott näher als zuvor. In der Evang.methodistischen-Kirche fand ich mit Glaubensgeschwister eine geistliche Heimat!
Auch jetzt im Alter schätze ich die Sendungen und GD-te am Radio auf ERFplus sehr!!
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Tag !
Mit herzlichen Grüssen,
Käthi F.
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