/ Wort zum Tag
1. Könige 8,52
Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.
Lass deine Augen offen sein für das Flehen deines Knechts und deines Volkes Israel, dass du sie hörst, sooft sie dich anrufen.
Ein Elternpaar fragt den Pastor, ob ihr Kind in der Gemeinde gesegnet werden könne. Der Pastor fragt zurück, warum sie das denn wollten. Die Eltern suchen stammelnd nach Gründen: „Mm, Bewahrung, Schutz, Hilfe zum Leben …“ „Und dass das Kind einmal an Jesus glaubt“, ergänzt die Frau mit Nachdruck. Der Pastor schweigt einen Augenblick, dann fragt er: „Wollen Sie eine 20-prozentige oder eine 80-prozentige Aussicht darauf, dass Ihr Kind einmal an Jesus glaubt?“ Verdutzt antwortet sie: „Natürlich eine 80-prozentige.“ Darauf erklärt ihnen der Pastor, was er damit meint: „Sehen Sie, Eltern bringen ihre Kinder in eine Musikschule, damit sie dort ein Musikinstrument erlernen; sie bringen sie in einen Fußballverein, damit sie dort Fußballspielen lernen. Und so bringen viele Eltern ihre Kinder in eine Kirche mit einer guten Kinder- und Jugendarbeit, damit sie dort Jesus kennen und an ihn glauben lernen.“ Die Eltern blicken ihn zustimmend an. „So aber haben Sie nur eine 20-prozentige Chance, dass Ihr Kind zum Glauben findet.“ „Und wie sieht die 80-prozentige Chance aus?“, fragt der Vater überrascht. „Nur wenn Sie als Eltern Ihren Glauben zu Hause leben und Ihrem Kind weitergeben. Denn Gott hat diese Verantwortung zuerst den Eltern und nicht der Kirche zugedacht. Und außerdem ist es ja so: in der Gemeinde sind die Kinder ungefähr zwei bis vier Stunden pro Woche. In der Zwischenzeit stürzen viele andere Einflüsse und Informationen auf sie ein. Was sie in der Kirche gelernt haben, wird so rasch überlagert. Eltern dagegen sind mit den Kindern an sieben Tagen in der Woche und an jedem Tag viele Stunden zusammen. – Sehen Sie, ich als Pastor und wir als Gemeinde wollen und können Ihnen die Aufgabe nicht abnehmen, als Eltern den Glauben an Ihre Kinder zu vermitteln. Wir wollen Sie aber mit aller Kraft darin unterstützen, dass Sie Ihren Glauben an Jesus Christus zuhause mit ihren Kindern leben und weitergeben können. Dann hat das Kind nach unseren Erfahrungen eine 80- oder 90-prozentige Chance, einen lebendigen Glauben an Jesus zu finden.“
Salomo richtet im Wort zum Tag eine Bitte an Gott für das Haus Gottes, den Tempel (1.Kön.8,52): „Lass deine Augen offen sein für das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, dass du sie hörst, so oft sie dich anrufen.“ Salomo betet so bei der Einweihung des Tempels. Es ist ihm aber bewusst, dass Gott, den der Himmel und aller Himmel Himmel nicht fassen können, nicht in einem von Menschen erbauten Haus wohnt. Der Tempel soll vielmehr ein Ort sein, wo es möglich ist, zu beten und Gott anzurufen. Durch Jesus bekommt der Tempel eine neue Bedeutung: Er ist will unser Leben reinigen und erneuern, sodass wir selbst zu einem Tempel werden, in dem der Heilige Geistes wohnt. Durch Jesus bekommen wir so eine einzigartige Verbindung zu Gott.
Väter oder Mütter, die in Verbindung mit Jesus Christus leben, wirken durch ihr Gebet und Beispiel als Vorbild, ihr Glaube wird ansteckend. Er hat große Auswirkung auf andere, zuerst und vor allem auf die eigenen Kinder. Ihr Leben und ihr Haus wird zu einem Ort der Gegenwart Gottes. Und wenn Vater und Mutter dann noch eins werden, für ihre Kinder vor Gott einzustehen und zu beten, sollte da nicht die Verheißung von Jesus gelten: „Wahrlich, ich sage euch: wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum auch immer sie bitten, dann soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ So können Eltern auch mit dem Wort zum Tag für ihre Kinder beten: „Lass deine Augen offen sein für unser Flehen, dass du uns hörst, so oft wir dich anrufen.“
Ihr Kommentar
Kommentare (7)
Der Autor hatte den Mut, ein Zahlenbeispiel zu gebrauchen. Das sollte von uns Lesern nicht auf die Goldwaage gelegt werden. Wir wissen doch, dass es bei Gott keine Methode gibt, wie unsere Kinder zu … mehrJesus finden. Hätte E.G. Fitsch noch die Kindertaufe ins Spiel gebracht, würden die Diskussionwogen aber hoch gehen. Und doch ist Gott der, der Glaube entfacht und bewirkt. Manchmal in Kinderjahren, manchmal in Jugendjahren und manchmal erst nach Jahrzehnten.....Auch das Gebet oder die Taufe sind keine Garantie, dass Kinder gläubig werden und bleiben. Aber wir nutzen gern unsere, von Gott gegebenen Möglichkeiten....
Ich habe die Bitte der Eltern um eine Segnung für ihr Kind nicht als abgeben ihrer eigenen Verantwortung verstanden, sondern als das, was es war: eine bitte um Segnung für ihr Kind. Ich verstehe … mehrnicht, warum jeder hier sofort (einschließlich der Pastor) die Eltern für zu bequem hält, sich selbst um die christliche Glaubenserziehung zu kümmern, nur weil sie den Pastor um eine Segnung bitten. Vielleicht haben die Eltern bemerkt, dass Ihr Kind gerade eine schwierige Phase in der Entwicklung durchlebt, in der sie nicht mehr ausreichend Einfluss auf ihr Kind haben können. So etwas kommt vor! Die Frage des Pastors, für wieviel Prozent Sicherheit sie sich entscheiden wollen finde ich irritierend für die Eltern. Welche Antwort hättet Ihr in dieser Situation gegeben? Jeder weiß, dass es keine in Prozente angegebene Sicherheit geben kann. Gott lässt sich nicht berechnen. Ich habe für meinen Sohn (damals 12 Jahre alt) auch schon eine Segnung erbeten und bin froh, dass der Pfarrer unserer Gemeinde mir nicht unterstellt hat, dass ich mich nun zurücklehnen werde und darauf warte, dass Gott den Rest schon machen wird. Warum hackt Ihr alle einstimmig auf den "faulen" Eltern herum?
Es geht nichts über das Beispiel der Eltern. Ich bin sehr skeptisch, die eigene Verantwortung allzugerne an andere abzugeben. Die Antwort des Pastors finde ich angemessen. Er hatte ja aus dem … mehrGesprächsverlauf sicherlich noch mehr Informationen nonverbaler Art erhalten, welche ihm diese Entgegnung wohl ratsam erscheinen ließen. Ja und er tat gut daran, die Erwartungen etwas zu dämpfen. Seine Gemeinde kann viel für Kinder tun, hier jedoch scheint mir eine Konsumeinstellung (bring doch bitteschön meinem Kind den Glauben an Jesus bei) nicht ganz ausgeschlossen zu sein und hier hat der Pastor m.E. ausgezeichnet und ohne zu verletzen reinen Wein eingeschenkt.
Auch ich kann den Beitrag nicht ganz nachvollziehen; ich kenne soviel liebevolle, christliche Eltern mit Vorbild....aber leider sind die Kinder nicht Christ geworden und ich kenne umgekehrt Menschen … mehrdie Christ wurden ohne das die Eltern Christ waren. Sicher ist es sehr wertvoll wenn Eltern für Ihre Kinder beten und Vorbild sind, aber mit 80/20 wäre ich vorsichtig.
Ich kann den heutigen Beitrag auch nicht ganz nachvollziehen mit den 80 Prozent Glaubensvorteil durch die Eltern. Mein Mann und ich stammen aus Elternhäusern, wo der Glaube keine Rolle spielt und … mehrsind beide in der Nachfolge Jesu.
Wohl dem der ein betendes Elternhaus hat, aber eine 80% Chance dadurch zu haben, scheint nicht ganz zu stimmen.
Also, wenn die Menschen 80% dazu beitragen müssen, dass ein Mensch Jesus begegnet. Dann wäre Gott aber ganz schön ungerecht. Wenn er das eine Kind in einer gläubigen Familie zur Welt bringen lässt, … mehrwo es nur eine 20% Chance hat und dem anderen Kind eine 80% Chance gibt.
Wenn ich mir das Leben Hiob`s und seiner Familie anschaue, stimmt diese Rechnung jedenfalls nicht. Jesus hat auch nicht nach dem Glauben der Eltern gefragt, als er die Kinder zu sich rief um sie zu segnen. Er signierte sie einfach so. Beschriftete sie, wie Kain, mit dem unsichbaren Heilszeichen, dem Kreuz.
Ich bin jedenfalls froh, meine Kinder gesegnet zu haben lassen, so weiß ich doch, dass, auch wenn ich es ihnen nicht/noch nicht vorleben kann, Gott seine Heilsgeschichte auch mit ihnen macht, auch wenn noch ganz und gar nicht danach aussieht.
Mir gibt das Hoffnung und Mut in mutlosen Zeiten.
Danke für diese schöne, ermutigende Auslegung!