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2. Korinther 1,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.

2. Korinther 1,5

Wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.

Paulus wusste, worauf er sich einlassen würde. Seit dem Tag, an dem Christus aus dem hellen Licht zu ihm gesprochen hatte, wusste er zwei Dinge: Christus hatte für ihn einen Auftrag: Die Nachricht von ihm durch die Welt tragen. Und er würde leiden müssen. So wie er selbst die Christen verfolgt hatte, so würde er nun selbst verfolgt werden.

Und genau so kam es: Paulus reiste durch die ganze damals bekannte Welt und gründete in den Städten christliche Gemeinden. Und Paulus musste leiden. Immer wieder.

Seine Leiden erinnern an Jesus Christus selbst: Auch Jesu Predigt  wurde nicht immer verstanden, oft belacht, bekämpft, verspottet, dann einfach verboten. Wie sein Meister, so erlebte auch Paulus selbst Wiederstand. Verfolgung, Gefangennahme, Folter, Verhöre, Anschläge.

Aber nicht nur die Anfeindungen von außen verursachen Leiden. Manche Leiden verursachen Christen selbst: In den Gemeinden kommt es z.B. zu Streit und Konkurrenzdruck. Gerade in Korinth erlebt Paulus, wie neue Missionare die Gemeinde besuchen und an der Lehre rütteln, die Paulus verkündigt hatte. Es bilden sich Gruppierungen, die sich gegenseitig kritisch betrachten, ja sogar bekämpfen.

Auch das erinnert an Jesus selbst. Wie oft erlebte Jesus, wie seine Jünger z.B. im Kampf um die ersten Plätze in der Jünger Gruppe wetteiferten.

Und dann gibt es noch die Leiden, die wir nicht so genau kennen, die sich aber durch den ganzen 2. Korintherbrief ziehen: Schwäche, Anfechtungen, die Paulus quälen, den Eindruck allein gegen die ganze Welt zu stehen und von den engsten Freunden verlassen zu werden.

Auch hier denke ich an Jesus, der am Ende seiner Wirksamkeit sich erst von den Jüngern verlassen fühlt –und sogar am Kreuz plötzlich vom Vater verlassen ist.

Also: Leiden gibt es reichlich. Von denen hat Paulus wahrlich genug. Wie töricht ist das eigentlich, wenn wir Christen denken, dass uns die Leiden unbedingt erspart bleiben werden und der Glaube an Jesus Christus in erster Linie zur Steigerung unseres Glücks da ist. Das ist einfach nicht realistisch.

Aber Paulus macht nun auch eine zweite Erfahrung: Gerade weil die Leiden zu seiner ständigen Begleitung gehören, macht er die Erfahrung, dass er mitten im Leiden von Jesus Christus selbst getröstet wird. Paulus erlebt mitten unter Verfolgung, mitten unter seinen eigenen Grenzen und seinem Versagen, dass Jesus Christus ihm nahe ist, ihn kennt, ihn trägt.

Gerade weil Jesus selbst gelitten hat, kann er die verstehen, die leiden. Und wie Jesus selbst, so erfährt auch Paulus mitten im Leiden immer wieder Zeichen der Freundlichkeit Gottes. Es gibt im Gefängnis Besuch von Brüdern, die ihm gute Nachrichten aus den Gemeinden bringen. Er erlebt, dass er versorgt wird mit Nahrungsmitteln und Kleidung. Er erfährt, dass er immer wieder auf Menschen stößt, die offen sind für das Evangelium. Er erfährt mitten im Leiden, dass Jesus ihm nahe ist und ihn tröstet. Und er geht so weit: Je größer die Leiden sind, desto größer ist auch der Trost Gottes.

Ich darf damit rechnen, dass Jesus Christus mir auch in den schweren Situationen meines Lebens beisteht. In Dietrich Bonheffers Glaubensbekenntnis von 1934 heißt es:  Ich glaube,

dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.

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