„Freue dich, Welt“ (10/31)

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Im Advent habe ich oft ein Störgefühl. Neben den vielen Feierlichkeiten und fröhlichen Liedern denke ich an vieles, was für mich eben nicht schön ist. Und damit meine ich nicht z. B. nur den Streit in der Familie letzte Woche oder die schwierige Phase in meinem Beruf. Ich möchte auf die tieferliegenden Themen hinaus.

Weihnachten ist das Fest, das wir unbedingt im Kreise der Familie feiern. Aber was, wenn ein Platz frei bleibt? Der Opa, der im vergangenen Sommer gestorben ist und – wie ich glaube – nun bei unserem himmlischen Vater ist. Ob er aus dem Himmel zuschauen kann? Ob er uns auch vermisst?

Was ist mit der gescheiterten Ehe, die die Familie sehr belastet? Und wie wird sich diese Situation in den kommenden Monaten regeln lassen?

Was ist mit dem unfassbar komplexen Konflikt, den wir in der Gemeinde lösen müssen? Wann ist das endlich vorbei, und wann können wir wieder Gemeinde leben?

Was ist mit dem „O du fröhliche“ an Heiligabend, das ich nicht mehr so singen kann, wie ich es vor dem Schicksalsschlag gesungen habe?

Wir bleiben in unserem Kontext, in unserer Welt und erleben doch Weihnachten. Es sind noch 14 Tage bis zum Heiligabend. Vielleicht wäre es heute schon an der Zeit zu fragen: „Wie möchte ich mich in diesem Jahr innerlich auf Weihnachten einlassen? Mit welcher Einstellung möchte ich diese Gefühle mit Weihnachten übereinbekommen?“

Ich nehme es mir vor, was dann wie passiert, muss ich sehen. Aber ich sage dazu: „Ja, mit Gottes Hilfe.“

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