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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

„Streitet nicht!“

Wolf-Dieter Kretschmer über Römer 15,5-6.

Der Gott der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, wie es Christus Jesus entspricht, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus.

Römer 15,5-6

Denke ich zurück an die ersten Wochen der Pandemie, muss ich sagen, dass mir im politischen Betrieb Berlins etwas aufgefallen ist. Ich habe deutlich weniger Streit als sonst unter den Parteien vernommen. Irgendwie hat es Corona geschafft, vorübergehend eine gewisse Einheit herzustellen oder doch wenigstens dem einen oder anderen die Sprache zu verschlagen.

Inzwischen ist diese Zeit vorbei. Der Alltag hat uns wieder und – wie könnte es anders sein? – im Parlament wird wieder heftig gestritten.

Der Apostel Paulus schreibt den Christen in Rom. In seinen Brief zeichnet er einerseits die großen theologischen Linien des Glaubens, wird aber andererseits auch ganz praktisch. So zum Beispiel gegen Ende des Römerbriefs, als  er in einem Nebensatz auf das Thema Streit zu sprechen kommt. Paulus schreibt:

„Der Gott der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, wie es Christus Jesus entspricht, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus“, Römer 15, 5-6.

Seid einträchtig gesinnt. Streitet nicht. Vielmehr lobt Gott, den Vater von Jesus Christus wie aus einem Mund. Warum? Weil es sehr überzeugend ist, wenn unterschiedlich denkende und fühlende Menschen ihre Differenzen bewusst beiseitelegen und sich auf das Wesentliche konzentrieren, wenn sie Gott im Himmel loben und anbeten.

Diese Haltung, sagt der Apostel Paulus, entspricht dem Wesen von Jesus Christus.

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Kommentare (1)

Roe /

Guten Tag Herr Kretschmer,
wie wahr - es wird wieder in alten Mustern gestritten. Manchmal wünschte ich mir die Zeit römischer Diskussionskultur im Senat.
Einer nahm den Redestab, alle schwiegen mehr