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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Selbst eingebrockt

Steffen Brack über Jeremia 2,17.

Das alles hast du dir doch selbst bereitet, weil du den HERRN, deinen Gott, verlässt, sooft er dich den rechten Weg leiten will.

Jeremia 2,17

„Das hast du dir selbst eingebrockt.“ Diese Redewendung meint: „Daran bist du selbst schuld.“ Das Sprichwort geht zurück auf eine frühere Essgewohnheit: vor allem bei ärmeren Leuten gab es oft Suppe mit Brot. Dabei wird die Suppe an alle am Tisch verteilt. Das Brot aber nimmt sich jeder selbst, zerrupft es mit den Händen in kleine Stücke – die „Brocken“ – und lässt sie in die Suppe fallen. Deshalb muss jeder dann auch die Suppe auslöffeln, die er sich selbst „eingebrockt“ hat.

In der schlimmsten Krise Israels, kurz vor der Zerstörung Jerusalems im Jahr 587 vor Christus, lässt Gott seinem Volk ausrichten: „Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Ich, der Herr, dein Gott, ging dir voraus und wollte dich führen, doch du hast dich von mir abgewandt.“ Diese niederschmetternde Diagnose betrifft nicht nur das Volk Israel. Immer wieder meinen Menschen – und ich auch: Was kümmern mich Gottes Gebote. Ich weiß selbst, was gut ist. Doch damit schaden wir uns selbst. Und oft auch anderen. Wir „brocken“ uns da eine bittere Suppe ein, die wir dann auslöffeln müssen. Doch genau hier wird die ganze Geschichte mit Gott zur besten Nachricht, von der ich je gehört habe. Die unverdauliche Suppe seiner Schuld muss niemand selbst bis zur bitteren Neige auslöffeln. Denn Gott wartet nur darauf, dass Sie und ich uns ihm wieder zuwenden. Und ihn bitten: Vergib mir alle Schuld, die ich angesammelt habe. Wer das tut, der erfährt: Gott kann mir tatsächlich alles vergeben – und er tut es! (Ps 32,5). Was für ein Geschenk.

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Kommentare (1)

Dimitrius Stundl /

Ich kann damit noch nichts anfangen, ich suche gott und will ihn mein herz lassen , aber er lässt sich im moment noch nicht finden. Was mache ich bloss falsch?