/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Freundschaft!
Gedanken von Markus Baum über die Bibelstelle 1. Samuel 20,42.
Und Jonatan sprach zu David: Geh hin mit Frieden! Denn wir beide haben im Namen des HERRN geschworen und gesagt: Der HERR sei Zeuge zwischen mir und dir, zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen in Ewigkeit.
Der Prinz und der Thronanwärter – Dramatiker, Drehbuchschreiberinnen und -Schreiber wissen genau, was sie mit so einer Konstellation anfangen können. In der Geschichte des Volkes Israel wimmelt es geradezu von derartigen filmreifen oder bühnentauglichen Konstellationen.
David und Jonathan – das ist so ein Fall. Jonathan ist der Sohn von Israels erstem König Saul. Ist dynastisch betrachtet also der Erbprinz. Das Problem: Sein Daddy hatte beste Startbedingungen, hat das Königtum aber schon bald kompromittiert. Folglich hat Gott zu Plan B gegriffen und dafür gesorgt, dass der tatkräftige und gottesfürchtige David schon mal zum König gesalbt wurde. Jonathan weiß davon – dennoch schließt er mit David Freundschaft. Die beiden werden Freunde fürs Leben, dabei ist absehbar, dass diese Freundschaft harten Proben unterzogen wird.
Der ultimative Härtetest kommt schon bald. Saul erklärt David für vogelfrei und lässt ihn verfolgen, wendet sich dabei sogar gegen den eigenen Sohn. Jonathan tut David einen letzten Freundschaftsdienst und warnt ihn; begeht damit streng genommen Hochverrat. Er verabschiedet David mit den Worten: „Nun geh in Frieden! Wir haben ja einander Freundschaft geschworen beim Namen des Herrn. Sie wird für immer zwischen mir und dir bestehen und zwischen meinen und deinen Nachkommen. Dafür sei der Herr unser Zeuge.“
Diese Freundschaft hält tatsächlich lebenslang. Auch auf Distanz. Was zwischen Jonathan und David möglich war, ist auch heute möglich. Eine tiefe innere Verbindung zwischen zwei Menschen – jenseits erotischer Gefühle, unabhängig von Lebensalter und Stand. Und Gott setzt gern sein Siegel darunter – wenn ihn die Befreundeten einbeziehen.
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