Isabella wächst in einem Elternhaus auf, in dem sie täglich Mangel an Würde, Schutz und Liebe spürt. Ihre Mama ist eine religiöse Katholikin, die vor allem eine Beziehung zur „Mutter Gottes“ Maria lebt. Ihr Vater ist Mitglied in einem Rockerclub. Beide kommen selbst aus einem traumatischen Familien-Hintergrund.
Daheim erlebt Isabella kaum Sicherheit oder Schutz ihrer Grenzen, dafür Kontrolle, Gewalt und Erniedrigung, obwohl die Mama sich immer wieder schützend vor ihre Kinder stellt.
Nicht mehr als ein Sex-Symbol für Männer
Schon in frühester Kindheit bekommt Isabella mehrfach mit, wie „bestellte Frauen“ sich nackt vor Männern ausziehen. Dieses Beispiel dafür, wie Männer Frauen zur eigenen Lustbefriedigung ausnutzen, prägt Isabellas Bild davon, wie Männern mit Frauen umgehen, über sie denken und reden. In der Wohnung hängen Plakate von leicht bekleideten Frauen auf Motorrädern. Im Alter zwischen fünf und sieben Jahren wird sie von einem Nachbarn immer wieder sexuell missbraucht.
Isabella begreift: Sie ist nicht mehr als ein Sex-Symbol für diese Männer. Von ihrem Vater fühlt sie sich nicht gesehen und geliebt, ihre Begabungen werden von ihm nicht gefördert und beachtet.
Sie versucht alles, um es ihrem Vater recht zu machen und seine Liebe zu erringen, aber vergeblich.
Auch ihre Schullaufbahn ist nicht von Erfolg gekrönt: Sie wird gemobbt, ist überfordert und bringt schlechte Noten nachhause.
Dieser ganze Druck lastet schwer auf ihrer Seele und so bekommt sie immer stärkere Bauchschmerzen und ihre Atmung wird schwerfällig. Mit 17 Jahren rutscht sie in ihr erstes Burnout, nichts geht mehr.
Eine heile Familie auf Zeit

Dann geht es mit einem Mal aufwärts in ihrem Leben: Sie wird die Freundin eines Sohnes aus einer wertschätzenden Familie. Sie fühlt sich als Teil einer guten Familie gesehen und gestärkt. Ermutigt durch die Umgebung ihres Freundes und seiner Eltern findet Isabella eine Arbeitsstelle, macht ein Au-Pair und beginnt ihr Studium.
Der Vater ihres Freundes wird für sie zur positiven Vaterfigur, die für sie da ist und sie stärken will. In dieser Zeit fühlt Isabella sich aufgefangen und getragen – das tut ihr gut.
Als Isabella die Beziehung nach sieben Jahren beendet, weil alte Wunden von ihr aufreißen, fällt sie aus diesem „sicheren Nest“. Zwar hat das Erleben dieser „Schwieger-Familie“ ihr einen Rahmen von Sicherheit gegeben und sie in ihrer Persönlichkeit irgendwie gehalten. Doch innerlich blieb trotzdem ihre Sehnsucht nach tiefer und bedingungsloser Liebe ungestillt.
Das Scheitern der Beziehung lässt sie nun an der „ewigen Liebe“ zweifeln. Desillusioniert, aber auch orientierungslos findet Isabella sich in einem Rausch von Partynächten und Alkohol wieder.
Einfach den Kopf ausschalten, das Leben feiern; das ist ihre neue Art zu leben. Ohne Plan lässt sie sich einfach treiben. In dieser Zeit erlebt sie viele Verletzungen durch Männer und findet nicht die Liebe und Sicherheit, nach der sie sich sehnt.
Das Leben: Ein Rennen ins Nirgendwo
Beruflich bringt Isabella irgendwie ihr Studium zu Ende, hat aber keine berufliche Vision für ihre Zukunft. Sie versucht an unterschiedlichen Arbeitsstellen ihr Glück. Immer gibt sie ihr Bestes, achtet dabei aber nicht auf eigene Grenzen und Bedürfnisse. Angetrieben von einem immensen Leistungsdruck schmeißt sie sich mit Haut und Haaren in die jeweils neue Arbeitssituation.
Doch immer wieder – aus den unterschiedlichsten Gründen – enden die Arbeitsstellen zeitnah. Isabella befindet sich in einem wiederkehrenden Modus von Abschied und Neuanfang.
Das Leben wird immer schneller: Isabella verliert völlig den Halt. Sie rennt und weiß doch nicht, wohin. Es ist in gewisser Weise ein Rennen ins Nirgendwo.
Sie gönnt sich keine Pause. Sie ist darauf programmiert, sich anzustrengen und alles zu geben.
Haltlos rutscht sie von einem Leiden ins nächste, da ist alles dabei: weitere Burnouts, wechselnde Jobs, wechselnde Beziehungen, kaum Pausen. Innerlich ist sie weiterhin auf der Suche nach dem Sinn des Lebens: Sie rutscht zwischenzeitlich in die Esoterik und gerät an kriminelle Organisationen.
„Gott, wenn es dich gibt, dann bitte jetzt!“
Mit 29 Jahren hat Isabella schlimme Schmerzen im ganzen Körper, kämpft mit Schlafproblemen und Übelkeit und erlebt eine starke innere Dunkelheit. Sie hat keinen Funken Hoffnung mehr, möchte nur noch sterben. Sonst hat sie sich immer selbst irgendwie rausgezogen, aber jetzt merkt sie: „Ich kann nicht mehr.“
Das „Steh-auf-Mädchen“ kann nicht mehr aufstehen – und bleibt liegen: Auf einem Bett auf 10 Quadratmetern, dem Gästezimmer ihrer Eltern. Dort liegt sie zwei Wochen lang.
Alles kommt ihr wieder in den Sinn: jede Missbrauchserfahrung, jede entwürdigende Situation und auch Momente, in denen sie andere verletzt hat. Auch fragt sie sich: „Was hat mein Leben für einen Sinn? Warum sollte ich auch nur eine Minute länger leben wollen?“ Isabella fühlt Dunkelheit und tiefe Verwirrung. Dazu kommen die Schmerzen am ganzen Körper.
Isabella macht sich Vorwürfe: „Warum habe ich es zugelassen, dass Menschen mit mir machen konnten, was sie wollten? Ich wurde ausgedrückt wie eine Zitrone.“ Sie wollte doch ihr Leben lang stark sein – und jetzt? Liegt sie da: zerbrochen und völlig geschwächt.
Alles tut nur noch weh: ihre Seele, ihr Körper. Am Ende der zwei Wochen leidet sie an einer extremen Form der Kiefersperre – sie kann ihren Mund nur noch circa 5 mm öffnen. Es sind furchtbare Schmerzen, kein Medikament hilft ihr. Aber hier – mitten in ihrer ausweglosen Situation –schreit sie zu Gott: „Wenn es dich gibt, dann bitte jetzt!“
Über den ERF Gott kennengelernt
Isabellas Tiefpunkt wird zum Wendepunkt ihres Lebens. Sie bekommt den Impuls, in der Google-Suchleiste „Beziehung zu Gott“ einzugeben, und landet bei ERF Mensch Gott. Die folgenden zwei Wochen schaut Isabella sich viele Zeugnisse von Menschen an, die Gott an den Tiefpunkten ihres Lebens begegnet sind. Sie sieht die verschiedensten Geschichten und lernt dadurch Menschen kennen, die mit ihrem Leben auch einmal völlig am Ende waren.
Immer wieder reden sie von diesem Jesus und Isabella fragt sich: „Was hat Jesus mit der ganzen Sache zu tun?“ Immer wieder hört sie die Einladung, sich bei ERF Mensch Gott zu melden, wenn man Fragen hat.
Nach unzähligen Sendungen fasst Isabella sich ein Herz und schreibt ERF Mensch Gott eine Mail mit der Frage: „Wie funktioniert diese Beziehung zu Gott?“ Eine Redakteurin antwortet ihr. Darauf folgt ein Mailverkehr, in dem die Redakteurin Isabella erzählt, wie sie ihr Leben Jesus übergeben und ein neues Leben mit ihm beginnen kann. Sie gibt ihr vier praktische Tipps:
- vorgeschlagenes Übergabegebet beten
- Alltag mit Jesus gestalten und mit ihm reden
- In der Bibel lesen
- Gemeinde suchen
Isabella nimmt diese Tipps sehr ernst und macht es genauso. Sie begreift, dass ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart und ihre Zukunft in Gottes Händen liegen. Sie versteht: „Ich bin nicht mehr mein Problem, ich bin sein Problem. Für ihn bin ich noch nicht mal ein Problem, ich bin sein Kind.“
Isabella übergibt ihr Leben Jesus und vertraut ihm all die Bruchstücke ihres Lebens an. Damit beginnt ein langwieriger Weg ihrer persönlichen Heilung.
Schritte der Herzensheilung
Isabellas innere Heilung ist eine Reise, die nicht mit einem Gebet abgeschlossen ist. Sie besteht aus vielen neuen Schritte, einer prozesshaften Lebensveränderung und dem Einüben von guten Wahrheiten, die Gott in ihr Leben spricht.
Isabella hat zunächst Angst, allein in eine Gemeinde zu gehen. Sie fürchtet sich vor neuen Enttäuschungen; davor, dass ihr Vertrauen ausgenutzt wird. Aber sie wagt den Schritt und geht in eine Kirche nach Bregenz: und dort weint sie ohne Ende. Denn ihr wird mehr und mehr bewusst, wie viele Lasten sie eigentlich getragen hat.
Der Gottesdienst und die ganze Atmosphäre eröffnen ihr einen Raum für eine tiefe Begegnung mit Gott, in dem sie heilsame Tränen weint. Als sie nachhause kommt, fragen die Eltern sie: „Wo warst du? Du bist so verändert!“
Stück für Stück zeigt Isabella Gott ihre Herzenswunden und erlebt dabei, wie seine Liebe und Gnade ihre Wunden heilen. Die Heilung geht von einer Ebene in die nächste. So vieles darf neu werden.
Da ist die Frage: „Was macht mich wertvoll? Als Mensch und spezifisch als Frau?“ Bei Gott fühlt sie Sicherheit und Geborgenheit und vor allem bedingungslose Annahme.
Isabellas innerer Schmerz lässt nach, der Druck löst sich. Schritt für Schritt wächst sie in eine neue Freiheit, die Jesus ihr anbietet. Sie erlebt: Sie darf sein, so wie sie ist. Sie muss nichts leisten, um von ihm geliebt zu werden. Sie fängt an, sich auch selbst schön zu finden. Die neue Verankerung in Gott gibt ihr einen ganz neuen Halt und ein festes Fundament.
Botschafterin der Liebe Gottes
Heute führt Isabella eine intensive Beziehung mit Jesus. Er ist ihr Gegenüber an jedem Tag. Sie hat wundervolle „Dates“ mit Jesus und erlebt mit ihm viele Abenteuer. Jesus ist ihre erste Adresse bei großen Lebensfragen, genauso bespricht sie aber auch die weniger großen Dinge mit ihm wie ihren Urlaub, den Tagesplan oder ihre Kleidungswahl.
Während sie sich früher in dunkler Kleidung „versteckt“ hat, trägt Isabella heute gerne bunte Kleidung, die ihre Weiblichkeit unterstreichen. Während sie sich früher immer wie ein Chamäleon anderen angepasst hat, um geliebt zu werden, versucht sie heute, sie selbst zu sein.
Denn sie weiß jetzt, dass sie von Jesus bedingungslos geliebt wird und einen unermesslichen Wert hat. Sie hat erkannt, dass er am Kreuz für sie persönlich sein Leben gegeben hat.
Das erzählt sie vielen Menschen, denen sie im Alltag begegnet. Immer wieder spricht Isabella auch auf Veranstaltungen und erzählt dort davon, wie Jesus ihr Leben verändert hat. Außerdem hat sich die Beziehung zu ihren Eltern stark verändert: heute erfährt sie viel häufiger als früher Nähe, Ermutigung und Liebe.
Ihr Herz schlägt dafür, dass auch andere Menschen Jesus kennenlernen und wahre Liebe durch ihn erleben.
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