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© Brooke Cagle / unsplash.com

27.02.2025 / Fastenaktion 2025 / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Saskia Klingelhöfer

Sieben Wochen ohne Panik

Pastor Frank Muchlinsky stellt eine Fastenaktion vor, die zu mehr Gelassenheit einlädt.

In weniger als einer Woche ist es so weit: Am 5. März ist Aschermittwoch. Dieser Tag markiert für viele den Beginn der Fastenzeit. Für Christen ist der Tag mehr als nur der Start eines Verzichts; er ist eine Einladung, sich bis Ostern auf das Wesentliche zu besinnen.

Wer diese Zeit bewusst gestalten möchte, kann auf verschiedene Fastenbücher und -begleiter zurückgreifen. Zum Beispiel auf das Material von „7 Wochen ohne“, der Fastenaktion der Evangelischen Kirche. Dieses Jahr heißt das Motto der Fastenaktion: „Luft holen! – sieben Wochen ohne Panik“.

Frank Muchlinsky, Pastor der Nordkirche und Redakteur, begleitet die Aktion mit wöchentlichen Fastenmails. Wie fastet man ein Gefühl? Und warum haben sich die Initiatoren gerade für dieses Thema entschieden? Dazu erzählt er mehr im Interview.

 

ERF: Herr Muchlinsky, verraten Sie uns, wie ist es möglich, ein Gefühl zu fasten? Konkret – wie fastet man Panik?

Frank Muchlinsky: Bei Panik sollte man nicht an krankhafte Panik wie an eine Angststörung denken. Denn was selbst nicht kontrollierbar ist, kann nicht gefastet werden. Man verzichtet während dem Fasten auf etwas – doch auf eine Krankheit zu verzichten ist nicht möglich. Es wäre schön, wenn das ginge. Wie genau funktioniert es also?

Das Motto lautet: „Luft holen – Sieben Wochen ohne Panik“. Dabei gibt es zwei Teile, die wichtig sind. Einen positiven Teil und jeweils das, worauf man verzichten kann. In einer atemlosen Zeit, wo einem oft der Atem stockt oder die Luft wegzubleiben scheint, ist es gut, sich daran zu erinnern, Luft zu holen und nicht gleich auf alles reagieren zu müssen, was passiert.

Denn dies fördert Panik: Wenn ich das Gefühl bekomme, immer handeln oder darauf reagieren zu müssen. Deswegen wollen wir dabei helfen und sagen: Hol‘ mal Luft für eine Zeit.

Panik-Fasten: Wie gelingt’s?

ERF: Warum haben Sie sich als Team gerade für so ein Thema entschieden und nicht etwa auf klassische Fastenthemen wie weniger Medienkonsum gesetzt?

Frank Muchlinsky: Wir möchten bei dem helfen, was momentan besonders belastet. Deshalb wählten wir etwas aus, das wir haben und bei dem wir etwas tun können: Wir haben Angst und Panik, dass alles den Bach runtergeht, und das Gefühl, dass alles bedroht ist.

Es ist daher eine gute Zeit, über sieben Wochen hinweg zu schauen, was davon real ist. Was müssen wir uns genauer ansehen? Was ist etwas, bei dem wir sagen: ‚Da muss man etwas tun‘? Und was ist vielleicht etwas, das wir uns einbilden? Es geht um das Bewusstwerden – da ist die Fastenzeit sehr passend.

Man verzichtet auf bestimmte Dinge, um sich darauf zu fokussieren, was wirklich wichtig ist. Wir meinen, das, was wirklich wichtig ist, ist: Atmen und sich nicht irre machen zu lassen.

Wöchentliche Impulsgeber für die Fastenzeit

ERF: Die Aktion bietet verschiedenes Material, zum Beispiel ein Journal, ein Lesebuch und einiges mehr. Sie persönlich sind mit einem wöchentlichen Fastenimpuls am Start. Wie sieht das aus?

Frank Muchlinsky: Ich schreibe eine E-Mail an einen großen Verteiler, für den man sich eintragen kann. Die Fastenmail kann man bei 7 Wochen Ohne abonnieren. So kommt der Fastenimpuls gratis in das eigene Postfach.

Für die Impulse nehme ich mir immer einen der Wochentexte vor. Die sieben Wochen beinhalten jeweils ein Motto, beispielweise das Fenster aufzumachen, zu seufzen oder zu singen. Dazu gibt es einen kurzen Bibeltext, über den ich für und mit den Leuten nachdenke und meine Gedanken aufschreibe.

Am Ende gibt es eine Handlungsanweisung, was man nun tun kann. Ein Impuls, der dazu einlädt, dies oder jenes zu versuchen. Ich schreibe diesen nicht frühzeitig, sondern erst kurz vorher auf. Daher weiß ich noch nicht, falls Sie dies nun fragen wollen, was in der ersten Woche die Aufgabe sein wird.

ERF: Dann lassen wir uns einfach mal überraschen. Vielen Dank für das Gespräch!
 

Die Aktion „Luftholen! – Sieben Wochen ohne Panik” lädt dazu ein, in der Fastenzeit mehr Raum für Gelassenheit zu schaffen. Vielleicht ist es auch für dich eine wertvolle Gelegenheit, im hektischen Alltag einmal bewusst tief Luft zu holen und neue Wege zu finden, um Herausforderungen mit mehr Ruhe und Kraft zu begegnen.
 

Autor/-in

Saskia Klingelhöfer

  |  Moderatorin

Sie arbeitet in Teilzeit als Moderatorin bei ERF Plus, hat Kunstgeschichte und Judaistik studiert. Sie ist verheiratet und hat vier Kinder.

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