
11.08.2010 / Ratgeber / Lesezeit: ~ 5 min
Autor/-in: M.Riedel/ Y.Dreblow/ H.KellerEinzelgänger sucht Gemeinde
Schüchternen und introvertierten Menschen fällt es manchmal schwer, Anschluss in einer Gemeinde zu finden. Unmöglich ist es jedoch nicht.
Das Neue Testament geht davon aus, dass Christsein von der Gemeinschaft mit anderen Christen lebt. Das fällt nicht jedem leicht. Um herauszufinden, ob christliche Gemeinschaft trotz mancher Hindernisse funktionieren kann, ist es zuerst einmal wichtig zu verstehen, wie das biblische Verständnis von Gemeinde ist.
Ein heiliger Ort auf dieser Welt
Jesus ist die in diese Welt hineingeborene unendliche Liebe. Diese Liebe blieb nicht theoretisch oder philosophisch, sondern äußerte sich darin, wie Jesus mit Menschen umging. Er lebte mit ihnen, teilte seinen Alltag, schöne und traurige Erlebnisse mit ihnen. Er half, tröstete, sprach Mut zu. Er forderte die Menschen aber auch heraus und korrigierte sie, wo es nötig war. In all dem lebte Jesus Gemeinschaft. Nach seiner Himmelfahrt verband sich Jesus untrennbar mit der christlichen Gemeinde. Durch sie möchte er jetzt seine dienende Liebe weitergeben (Matthäus 28,18-20).
Die Gemeinde ist der heilige Ort auf dieser Welt und Jesus ist in ihr gegenwärtig:
„Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte.“ (Matthäus 18,20).
Gemeinde ist da, wo sich Menschen treffen, weil sie an Jesus glauben, weil sie beten, im Glauben wachsen und ein Stück Alltag gemeinsam leben möchten. Der Heilige Geist befähigt diese Menschen zur Einheit und zur gegenseitigen vergebenden Liebe. Auch diese Liebe bleibt nicht bloß eine abstrakte Idee. Der Apostel Paulus vergleicht die Gemeinde mit einer Braut. Der Bräutigam ist Jesus (Epheser 5,25-27). Es gibt kaum ein ausdruckstärkeres Bild, um zu zeigen, wie sehr Jesus die Gemeinde liebt und wie eng die Verbindung zwischen ihr und ihm ist.
Gemeinde ist da, wo sich Menschen treffen, weil sie an Jesus glauben, weil sie beten, im Glauben wachsen und ein Stück Alltag gemeinsam leben möchten.
Eine Gemeinde ist also nicht in erster Linie eine Organisation oder eine bestimmte Struktur, sondern Ausdruck der Liebe Gottes zu seinen Kindern und zu den Menschen, die ihn suchen. Wer das begriffen hat, versteht auch eher, warum die Schreiber des Neuen Testamentes großen Wert darauf legen, dass ein Christ nicht ohne diese Gemeinschaft lebt (Hebräer 10,25).
Eine Gemeinde ist nicht in erster Linie eine Organisation oder eine bestimmte Struktur, sondern Ausdruck der Liebe Gottes zu seinen Kindern und zu den Menschen, die ihn suchen.
Soweit die Theorie. In der Praxis fällt es Christen aus unterschiedlichen Gründen jedoch immer wieder schwer, Anschluss an eine Gemeinde zu finden. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werden im Folgenden einige dieser Gründe aufgegriffen und Tipps gegeben, wie der Sprung ins Gemeindeleben vielleicht doch noch klappt.
„Das sind mir einfach zu viele Menschen auf einem Haufen“
Es gibt Menschen, die sofort mit scheinbar jedem Mitchristen auf einer Ebene sind und von Herz zu Herz sprechen können. Diesen Menschen fällt es nicht schwer, seelische Nähe zuzulassen, sich auf andere einzulassen. Herzlichkeit und unbekümmerte Offenheit sind Gaben, die das Beziehungsleben erleichtern. Introvertierten, vorsichtigeren Einzelgänger-Typen fällt das schwer. In der Begegnung mit extrovertierten Menschen kann für sie der Eindruck entstehen, dass sie auch so sein müssen, um dazu zu gehören. Dieser Druck – egal, ob er von außen kommt oder selbst gemacht ist -, bewirkt meist das Gegenteil, von dem, was es eigentlich bezwecken soll: Rückzug aus zwischenmenschlichen Beziehungen und das Zurückziehen in einen „Schutzraum“. Wird der Schutzraum zur dauernden Zufluchtsstätte, ist irgendwann Einsamkeit die Folge. Man kapselt sich immer mehr von anderen Christen und seinen Mitmenschen generell ab.
Für solche Menschen ist es sinnvoller, eine Beziehung zu einem Menschen seines Vertrauens zu führen, statt viele Beziehungen zu haben, die sie als eher oberflächlich empfinden. Es gibt viele Christen, die eine solche Zweierschaft pflegen und darin immer wieder die Stillung ihres Beziehungshungers finden. Es braucht Demut und kostet Überwindung, eine solche Beziehung aufzubauen, Hemmungen zu überwinden und seinen „Schutzraum“ zu verlassen.
„Hilfe, ich bin schüchtern“
Wer schüchtern ist, wäre gerne mehr mit anderen zusammen, aber er fühlt sich gehemmt, um von sich aus Kontakte zu knüpfen. Y. Dreblow kennt das aus eigener Erfahrung. Weil sie sich von ihrer Schüchternheit aber nicht unterkriegen lassen wollte, beschloss sie, zusammen mit einer anderen schüchternen Frau aus ihrer Gemeinde ganz bewusst auf Menschen zuzugehen: „Wir haben uns die berühmten 'W-Fragen' (z. B. warum..., wie..., weshalb...) zurechtgelegt, mit denen wir versucht haben, Gespräche anzufangen. Auf jeden Fall mussten die Leute so mehr sagen als nur Ja oder Nein. Das ist ganz schön schwer, aber wir versuchen es immer wieder – und es wird ganz langsam besser. Manchmal freuen sich die anderen sogar, wenn sie in dieser Weise angesprochen werden.“
Ein solcher Schritt kostet Überwindung, ist auf alle Fälle aber ein Gewinn – nicht nur für Kontakte in der Gemeinde. Vielleicht ist es am Anfang hilfreich, sich für dieses „Experiment“ Personen auszusuchen, die man bereits ein wenig kennt oder die einem auf Anhieb sympathisch erscheinen. Im Idealfall ist der andere schon länger in der Gemeinde integriert und kann dabei helfen, weitere Gemeindemitglieder auf einem Geburtstag, beim Grillen oder in einem Hauskreis näher kennenzulernen. Selbst aktiv werden und auf andere zugehen, kann der erste Schritt zu tieferen Beziehungen innerhalb einer Gemeinde sein. Die anderen können schließlich nicht in einen hineinschauen und den Wunsch nach mehr Kontakt erahnen.
Wer darauf hofft, dass andere ihn endlich ansprechen, muss unter Umständen lange warten und wird am Ende möglicherweise frustriert aufgeben.
„Ich lebe gemeindetechnisch am Ende der Welt.“
In manchen Regionen und Städten Deutschlands wimmelt es nur so von Landes- und Freikirchen. In anderen Gegenden sind sie spärlich gesät. Oder es gibt eine Gemeinde vor Ort, diese passt jedoch nicht zum eigenen Frömmigkeitsstil. In beiden Fällen lohnt es sich, den Radius weiter zu stecken und auch im Umkreis zu suchen. Dazu noch einmal Y. Dreblow:
„Ich bin ein Berliner – also ein Großstädter. Das heißt aber nicht, dass meine Gemeinde 'gleich um die Ecke' liegt. Von 1989 bis 1999 war ich in einer Gemeinde, zu der ich pro Strecke zwischen 60 und 90 Minuten unterwegs war. Das hieß z. B., dass ich als aktives Mitglied des Gebetskreises mindestens 3 Stunden unterwegs war, um dort vor Ort eine Stunde zu beten. Ohne Führerschein und Auto kann das auf Dauer ganz schön hart werden, vor allem nachts. Trotzdem war es mir den Aufwand wert, zu meiner Gemeinde zu kommen, denn Gott hat mich durch diese Gemeinde beschenkt – es hat sich gelohnt.“
Weg von der selbst verordneten Armut
Nicht jeder bringt eine Motivation wie Frau Dreblow mit, wenn es darum geht, eine Gemeinde zu finden oder auf andere Menschen zuzugehen. Vielleicht regen ihre Erfahrungen aber doch dazu an, gezielt nach einer Gemeinde zu suchen. Sie schreibt:
„Gemeinde ist gemeinsames Leben mit anderen Christen! Das kann ich aus biblischer und eigener Erfahrung immer wieder nur bestätigen. Es reicht eben nicht, von Büchern und CDs zu lernen; das Gelernte will auch umgesetzt werden in Gaben und Berufungen. Ein Austausch darüber sollte mit anderen Christen stattfinden. Allein Christ zu sein, geht am Gedanken Gottes vorbei und führt in unserem Leben zu einer Armut, die nicht sein müsste. Gerade in Situationen, in denen es mir nicht so gut ging, konnte ich von der Hilfe meiner Gemeinde-Geschwister profitieren: finanziell, seelisch, geistlich. Andersherum konnte ich auch für meine Geschwister da sein und ihnen helfen.“
Ihr Kommentar
Kommentare (20)
ich suche christen die zusammen kommen ,Hauskreis, eventul geimende zu bauen ristung Evangelisch Atti 2: 38 )....in Koln . Gott segnt euch , Meldet dich Shalom
Das Buch von Debora Sommer "Die leisen Weltveränderer" ist sehr hilfreich für Introvierte, aber auch für alle anderen.
Kann man andere Menschen verändern? Nein!
Ist es richtig, eine Erwatungshaltung gegenüber anderen/der Gemeinde zu entwickeln? Was sie tun sollen, wie sie sich verhalten sollen, wie die Gemeinde … mehraufgebaut sein soll? Ich denke eher Nein.
Wo fange ich dann an, wenn ich schüchtern bin?
Schüchternheit und introvertiert sein ist nicht das selbe! Schüchternheit kommt von Furcht!
2. Tim 1,7: Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
Ich bin schon viele Jahre Christ und habe einige Gemeinschaften und Hauskreise kennengelernt. Manchmal fühlte ich mich, bei einer guten Schwester in der Nähe auch wohl. In den neuen Hauskreis, in dem … mehrich jetzt bin, möchte ich allerdings nicht mehr gehen. Ich bin ebenfalls ein introvertierter Mensch und fühle mich nicht so recht verstanden unter den "neuen Brüdern und Schwestern", die übrigens schon wesentlich älter sind als ich, ab 65 aufwärts... bis 90 Jahre. Früher kannte ich einen Bruder namens Georg, ein sehr weiser, gläubiger alter Mann, der ebenfalls eher einen einsamen Weg mit dem Herrn ging. Zu ihm hatte ich die Jahre über ein großes Vertrauen, es wird nie wieder einen Bruder geben, dem ich mehr vertrauen kann als ihm. Auch er hatte wirkliches Interesse an mir. Er betonte in der Bibel auch ganz andere Stellen mit mir als es die übrigen immer tun. Darum fühle ich mich bei ihnen gar nicht richtig wohl. Alle anderen sind nur "warm miteinander" und haben (neben der Bibel) viel Spaß zusammen, sind alle verheiratet, haben Kinder- ich natürlich nicht! Sie genießen es, zusammen zu sein, zu reden, Geburtstage zu feiern. Ich fühle mich da- wie schon so oft im Leben- wie ein Fremdkörper und bin oft fast noch einsamer mitten unter ihnen - als allein mit Jesus, dem ich ungezwungen wenigstens alles sagen kann, was mich belastet. Ich wirke in Gemeinschaft für andere doch nur seltsam, und damit will sich ja keiner abgeben. Schade, es ist eben so!
Ich bin ein Prophet, von Gott auserwählt. Deshalb hoeren sie nicht auf mich. Wenige haben mir in der Not geholfen. Ich zog mich daraufhin zurueck. Dazu eine Anmerkung :
Kommt nun und lasst uns … mehrgenießen, was wir jetzt haben, und die Schöpfung auskosten, solange wir jung sind.
7 Wir wollen mit bestem Wein uns füllen und uns salben, und keine Frühlingsblume soll uns entgehen.
8 Lasst uns Kränze tragen von Rosenknospen, ehe sie welk werden.
9 Keine Wiese bleibe von unserem Übermut verschont; überall lasst uns Spuren unserer Freude hinterlassen. Denn das ist unser Teil und dies unser Los.
10 Lasst uns den Gerechten unterdrücken, der in Armut lebt; lasst uns keine Witwe verschonen; wir wollen uns nicht scheuen vor dem grauen Haar des Greises.
11 Unsere Stärke sei das Gesetz der Gerechtigkeit; denn es zeigt sich, dass Schwäche nichts ausrichtet.
12 So lasst uns dem Gerechten auflauern; denn er ist uns lästig und widersetzt sich unserm Tun und schilt uns, weil wir gegen das Gesetz sündigen, und hält uns vor, dass wir gegen die Zucht verstoßen.
13 Er behauptet, Erkenntnis Gottes zu haben, und rühmt sich, ein Kind des Herrn zu sein.
14 Er wird uns zum Vorwurf bei allem, was wir denken; er ist uns unleidlich, wenn er sich nur sehen lässt.
15 Denn sein Leben unterscheidet sich von dem der andern, und ganz anders sind seine Wege.
16 Als falsche Münze gelten wir ihm, und er meidet unsre Wege wie Schmutz; er rühmt, wie es die Gerechten zuletzt gut haben werden, und prahlt damit, dass Gott
Ich bin leider auch introvertiert und eher schüchtern; hab die Suche nach einer christlichen Gemeinde aufgegeben, da auch ich keinen Anschluss an die Gemeinden in meiner Umgebung gefunden habe. Ich … mehrgehe jetzt ab und zu in die evangelische Kirche, wo die Leute ähnlich wie ich "ticken" und nicht voreingenommen sind. Das "Brot" bekomme ich aber über Predigten bei Bibel.tv,. Die Gemeinde, die ich eigentlich toll fand, und die sehr offen ist, hat wiederum wenig Leute in meinem Alter (ab 50), sondern es ist eine tolle Gemeinde mit sehr jungen Leuten... Ich hab mich damit abgefunden.
Ich bin leider auch introvertiert und eher schüchtern; hab die Suche nach einer christlichen Gemeinde aufgegeben, da auch ich keinen Anschluss an die Gemeinden in meiner Umgebung gefunden habe. Ich … mehrgehe jetzt ab und zu in die evangelische Kirche, wo die Leute ähnlich wie ich "ticken" und nicht voreingenommen sind. Das "Brot" bekomme ich aber über Predigten bei Bibel.tv,. Die Gemeinde, die ich eigentlich toll fand, und die sehr offen ist, hat wiederum wenig Leute in meinem Alter (ab 50), sondern es ist eine tolle Gemeinde mit sehr jungen Leuten... Ich hab mich damit abgefunden.
Liest sich toll - und ist fernab jeder Realität....
Ich hause hier in HB nun schon 6 Jahre - und KEINE Gemeinde will mich! Sobald ich drum bitte, die ersten Male mich abzuholen (weil ichs psychisch … mehrnicht schaffe, allein zu gehen), bekomme ich eine ablehnende mail.
Und das wars dann. Und das ist heute die NORM!
Ich hab genug - Gott ist da, auch ohne dass sog Christen mir immer eine vor den Bug geben.
Ich suche derzeit gar nicht mehr nach einer Gemeinde, weil ich mehrere enttaeuschende Erfahrungen gemacht habe.Ich bin auch ein Einzelgaenger und fuehle mich unter Menschen eher unwohl,besonders wenn es viele sind.Ich lese in der Bibel, bete regelmaessig und hoere oft die Predigten beim ERF
Finde dieses Thema Hochaktuell.
Könnte man nicht mehr über dieses Thema bringen? Es gibt zahlreiche Christen ohne typische Gemeinde.
Ich gehe sonntäglich eigentlich nicht hauptsächlich wegen der Predigt in die Kirche, sondern darum, weil dort die Verwandtschaft u. der Freundeskreis auch Zuhause sind.
Natürlich ist auch die … mehrPredigt wichtig. Seit geraumer Zeit mache ich mir immer Stichpunkte, um mich besser konzentrieren zu können.
Und gut ist, dass es nicht nur einen sonntgl. Gottesdienst gibt, sondern auch Bibelkreise, einen Gebetskreis, am So-nachmittag eine Musik-Andacht u. Vieles mehr.
Die Zahl der Gemeindeglieder ist ziemlich groß, deshalb kenne ich nur Wenige mit Namen.
Ich nehme ziemlich aktiv am Gemeindeleben teil. Und ich freue mich über alle guten Kontakte.
Eine konkrete Aufgabe fehlt mir noch. Ich bin arbeitslos u. würde gerne in der Tat für die Gemeinde da sein.
Es ist in unserer Umgebung bekannt, dass ich "zur Kirche gehöre". Mit meinem Umgang gebe ich gerne Zeugnis von meinem Glauben. Ich mache keine frommen Worte, schäme mich aber auch nicht, zu JESUS zu gehören.
So nehme ich mir auch Zeit für Obdachlose od. ähnlich Bedürftige.
Obwohl ich kein Geld gebe, denn das kann ich mir nicht leisten mit meinen 5 Kindern. Ich habe selbst sowieso kein Geld, weil alle Einnahmen sofort in die "Familienkasse" gehen.
Ich kenne sehr gut das Gefühl, ohne Geld leben zu müssen. Aber, GOTT sorgt für mich, so dass ich keinen Mangel habe.
Daneben mache ich auch Bibel-Studien, postlich oder auch persönlich.
Wenn JESUS wiederkommt, möchte ich, dass ER mich da findet, wo ich nützlich bin.
"Denn, was Ihr getan habt Einem unter diesen MEINEN geringsten Brüdern, das habt ihr MIR getan!"
In dem Artikel und vielen Leserbriefen habe ich mich wieder erkannt. Es ist ein gutes Gefühl mit diesem "Problem" nicht alleine da zu stehen. Ich suche auch seit längerem Anschluss zu Christen. Vor … mehrallem zu gleichalten Christen.
Ich bin Ende 20, ledig und ohne Kinder. Bin in der örtlichen Kirchengemeinde im Kirchenchor aktiv. Leider ist der Durchschnitt der Sänger ca 50. Einen Kreis für junge Erwachsene ohne Kinder gibt es bei uns in der Gegend leider nicht. In Jugendkreise und Studentengruppen sind manche 10 Jahre jünger als ich und haben bedingt durch Ausbildung und Studium ganz andere Interessen als ich, die schon 10 Jahre berufstätig ist. Und in Frauen oder Mütterkreisen fühle ich mich auch nicht verstanden, dafür bin ich noch zu jung.
Aber ich werde nicht aufgeben, und hoffe bald das richtige für mich zu finden.
Wünsche jedem bei der Suche viel Erfolg, Mut und Gottes segen
Es ist für mich persönlich nicht leicht mich in einer "Gemeinde" wohlzufühlen. Ich bin seit 3 Jahren, Christ und glaube an Jesus Christus, und habe ihn in meinem Herzen. Doch, bisher konnte ich mich … mehrnie in einer Gemeinde (und ich war schon in vielen) wohlfühlen. Viele Dinge haben mich gestört, z.b. dass in fast jeder Gemeinde, dieser weltliche Reichtum eine Rolle spielt, Menschen mit Bonzenautos vor der Kirchengemeinde und in Afrika sterben die Kinder weck, dass z.b. kann ich nicht verstehen. Und da fühle ich mich als "normalo" irgniwe halt nicht so wohl. Vorallem bin ich seit ich ein Christ bin, einfach anders wegen dem Geld her jetzt, früher spielte ich Lotto, und hoffte auf Reichtum. Doch jetzt weis ich dass Geld nicht glücklich macht, und wenn man zuviel hat, sollte man es gerade als Christ den Menschen geben, die es dringender brauchen, wie z.b. hungernde Kinder, oder Flutkatastrophenopfer oder so. Und ich finde daher auch dass man daher auch bescheiden leben sollte. Oder viele Gemeinde-gebäude die äußerlich vor Pracht und Glanz glänzen (wo Millionenbeträge reingesteckt werden)...ich kann das einfach nicht verstehen....laut dem Jakobusbrief ist ein wahrer Gottesdienst, den Waisen und Witwen in ihrer Trübsal beizustehen...sprich auf die Taten kommt es an...Menschen in der LIebe gottes zu begegnen und ihnen auch mit GELD zu helfen und es nicht in Gebäude, Glanz, und weltlichen Dingen zu verschwenden. Ich muss selbst zugeben, ich habe nicht das Recht zu urteilen, denn nur Gott allein kann urteilen. Ich habe selbst vieeele Fehler eben andere dann ,und habe vielleicht auch einen Balken vor dem Auge :)....aber ich fühle mich dann einfach nciht wohl, und bekomme meine Zweifel....oft erwische ich mich dass ich wirklich wütend werde, wenn ich darüber nachdenke....Aber vielleicht muss ich einfach mir bewusst werden, dass wir Menschen sind und schon wenn ich die Gemeinde besuche , die Gemeinde nicht perfekt ist. Es gibt keine perfekte Gemeinde. Ich will weiter suchen und beten um eine passende Gemeinde für mich, meine Frau und mein Kind zu finden. Doch wiegesagt hoffe ich dass ich eine Gemeinde finde, wo der materielle Reichtum nicht so stark ist, und bescheiden gelebt wird, und einfach auch Entwicklungs-und Nothilfe für arme Menschen in Not stattfinden. Auf eine Antwort, ein Kommentar würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank. Mfg J.
Das mit den Gemeinden finde ich sehr interessant. Ich bin sehr organisatorisch eingestellt und nerve mich oft, was in unserer sehr kleinen Gemeinde alles nicht funktioniert. Aber wenn alle so wären … mehrwie ich, wären wir auch , wie Thomas schreibt, wahrscheinlich wie eine Firma.
ABER ich fühle mich wohl bei uns. Wir sind klein, einfach und bei uns besteht der Leitungskreis aus den verschiedenstens Charakteren und Berufen (ohne dass diese ausschlaggebend sind, außer wie z.b. Büroarbeit) Aber dafür muß man kein Manager sein - oder :-)
Bei uns ist jeder willkommen, der Gott sucht oder ihn schon kennt und dem das Wort der Bibel wichtig ist und Leitfaden ist.
Bei uns sind behinderte, Arbeitslose, viele "alleinstehende" d.h. ohne gläubigen Partner. Es gibt hilfsbedürftige an Arbeit und Geld und nicht unbedingt reiche.
ABER: wir bemühen uns um ein gutes Miteinander - über alle Grenzen hinweg.
Und darum ist es MEINE Gemeinde. Denn: die perfekte gibt es ohnehin nicht. wie heißt es: wenn Du in die Gemeinde kommst, ist sie schon nicht mehr perfekt -weil wir eben alle Mangel und Ecken und Kanten haben. Was sagt Jesus:
An der Liebe untereinander sollen sie euch erkennen - und dazu gehört für mich besonders, sich so gut es geht um "stille, abseits stehende, neue Gesichter usw. zu kümmern.
Ich wünsche allen eine gesegnete Woche.
J.H.
Meine Erfahrung ist, dass viele Gemeinden immer mehr aufgebaut werden, wie eine Firma. Alles muss perfekt passen, mehr und mehr auch äusserlich. Man will und muss was darstellen. Wer sind die Leiter … mehrund haben das Sagen, die einfachen Menschen, nein die, die auch beruflich oben stehen.
Von daher ist es schwer, in eine Gemeinde reinzufinden. Vor allem auch für Menschen mit Behinderungen.
In Firmen geht es auch nicht immer ehrlich zu, keep smiling, auch wenn einem gar nicht danach zumute ist.
Aber auch un den Gemeinden, Masken, the show must go on.
Wir sollten mit diesen Spielen aufhören, und auch ich sollte mich ganz neu fragen lassen.
Ich bin immer noch auf der Suche nach der für mich einfach passenden Gemeinde. Ich gehe zwar seit einigen Jahren in eine Freie Gemeinde, merke aber, das sie doch nicht so "Frei" ist, wie ich mir das … mehrunter einer solchen vorstelle. Ich merke z. Bsp,.das viele in dieser Gemeinde einen gewissen Druck ausüben, aber dies lasse ich mir gegenüber nicht zu.
Im Moment sage ich mir, dort hat mich Gott hingestellt, ER ist dabei. Aber ich bete auch im stillen eine wirklich Freie Gemeinde zu finden.
Ich kann verstehen, dass es schwer sein kann, sich in eine Gemeinde einzufinden. Meine eigene Erfahrung sagt, dass ich nur dann wirklich ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln kann, wenn ich an … mehrirgendeiner Gruppe der Gemeinde aktiv beteiligt bin, sei es das Musikteam, eine Sportgruppe, ein Hauskreis oder sonst etwas, das mich anspricht. Dann entwickelt sich automatisch eine engere Beziehung zu den anderen Menschen dieser Gruppe, und man lernt die große Gemeinde langsam immer besser kennen. Nur in den Gottesdienst oder auf Veranstaltungen der Gemeinde zu gehen und zu warten, dass ich irgendwann dazugehöre, wird nicht funktionieren.
Hallo,ich kann dem Beitrag von Marijke nur voll und ganz zustimmen.Ich bin eher ein solch introvertierter Mensch und mussste leider am eigenen Leib die Erfahrung machen das auch sogenannte Christen … mehrnicht mit mir umgehen können oder besser gesagt nichts mit mir anzufangen wissen.Ich habe inzwischen zwei Gemeinden besucht und beide wieder verlassen.Die erste war eine große Gemeinde wo ich das Gefühl hatte nur eine unter vielen zu sein und stand immer im Abseits.Die andere war eine kleine Gemeinde in der es mehr um das eigene ansehen als um die Nächstenliebe ging und in der niemand mit Problemen oder etwas problematischen Menschen umgehen konnte(kann) inzwischen bin ich ohne Gemeinde und wie in ihrem Artikel beschrieben ein einsamer Mensch.Es hat nie jemand aus beiden Gemeinden nachgefragt warum ich nicht mehr komme!!! Christen?
In der Gemeinde in Freiburg, wo ich zuhause bin, gibt es immer einen kurzen break, um sich umzusehen und die, die neben, vor oder hinter einem sitzen, zu begrüssen und so mit den Mitmenschen in … mehrKontakt zu kommen. Außerdem gibt es ein Team, das Neue in der Gemeinde nach dem Gottesdienst mit einem (aloholfreien) Drink und einem kleinen Geschenk begrüsst und auch einlädt, Essen zu gehen oder auf Hauskreise usw. aufmerksam zu machen. Dies kann die Scheu vor einer grossen Gemeinde, wie wir es sind, nehmen und einen Einstieg bedeuten. Wichtig ist, diese Hilfen anzubieten und dann zu hoffen, dass sie angenommen wird. Aber auch ich selbst bin herausgefordert,vor und nach dem Gottesdienst zu schauen, wer sitzt alleine, wer steht etwas verloren herum und dann einfach ein Gespräch beginnen, z.B. Hallo, ich bin die ....., bist Du zum 1. Mal hier? Es geht wirklich leicht!
dieser bericht hat viele pluspunkte und ist auch ermutigend. allerdings habe ich selbst erlebt, dass viele christen sich extrem schwer tun, auf neuankömmlinge zuzugehen. das erlebe ich selbst auch … mehrbei mir. es ist einfach bequemer, im gehabten mitzulaufen. und wenn neuankömmlinge dann vielleicht noch etwas seltsam wirken, umso mehr. manchmal erlebe ich uns christen als kritischer und ablehnender als menschen, die nicht glauben. es gibt wenige, die sich da positiv herausheben. klar, in der gemeinde entsteht oft der wunsch, dazuzugehören, mitzumachen, die gemeinschaft zu genießen und nicht unbedingt auf problematische leute einzugehen. aber wenn man selbst, so wie ich, schon erlebt hat, wie einem christen ausgrenzen oder links liegen lassen können, gerade in zeiten persönlicher probleme oder gebundenheiten, dann kann ich auch diejenigen verstehen, die sich lieber nicht diesen dingen aussetzen und sich mit tv-Gottesdiensten, bibel lesen, büchern, freunden und gelegentlichem gemeindetourismus über wasser halten, wie auch einige meiner bekannten. ich selbst kämpfe auch so manchen sonntag mit mir, wenn ich nicht so gut drauf bin oder meine bekannten in der gemeinde im urlaub sind. schade. von der aussage Jesu, dass man uns daran als seine nachfolger erkennt, dass wir uns lieben, sind wir weit entfernt. die liebe fehlt uns. und mich selbst ausnehmen kann ich da auch nicht.