Jedes Jahr im Frühling feiern mehr als zwei Milliarden Menschen auf der Welt das Osterfest. Es wird österlich geschmückt, Familien kommen zusammen und die Kinder freuen sich aufs Eiersuchen. Doch was feiern Christen eigentlich und was steckt hinter diesem großen Fest? Und was hat das mit deinem Leben zu tun?
Ein kurzer Blick zurück
Immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang feiern Christen weltweit Ostern. Jedenfalls alle Christen, die nicht einer der zahlreichen orthodoxen Kirchen angehören. Denn die orthodoxen Kirchen haben, so auch beim Weihnachtstermin, eine etwas andere Zeitrechnung.
Die in der evangelischen und katholischen Kirche heute gebräuchliche Berechnung des Ostertermins wurde vor 1 700 Jahren im Sommer des Jahres 325 auf dem Konzil von Nicäa festgelegt. Diese Berechnung folgt dem gregorianischen Kalender und orientiert sich am jüdischen Passahfest, das in der Bibel erwähnt wird und in dessen Zusammenhang die Osterereignisse den biblischen Berichten nach stattgefunden haben.
Das höchste Fest des Christentums
Dass der Ostertermin ein Thema auf der ersten großen Zusammenkunft der Christenheit war, ist keine Überraschung. Denn Ostern war das erste und wichtigste christliche Fest – und ist es bis heute! Denn mit dem Ostergeschehen steht und fällt der christliche Glaube. So jedenfalls formuliert es der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die christliche Gemeinde in Korinth.
Dort beschreibt Paulus in Kapitel 15 zunächst, wie er und andere Apostel den Menschen damals von der Auferstehung Jesu berichtet haben. Paulus zählt dann Personen auf, die Jesus nach seiner Auferstehung gesehen haben und betont die Glaubwürdigkeit dieser Zeugen.
Und dann macht Paulus auch deutlich, warum die Auferstehung Jesu, warum Ostern, so wichtig ist: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich“ (1. Korinther 15,14).
Ein christlicher Glaube ohne den Glauben an die Auferstehung Jesu ergibt keinen Sinn.
Wenige Sätze später schreibt Paulus weiter: „Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden. … Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen“ (1. Korinther 15,17+19).
Ostern schenkt lebendige Hoffnung
Mit den Sünden spielt Paulus auf den stellvertretenden Tod Jesu an. Jesus starb für die Schuld und Scham aller Menschen, die wie ein Graben zwischen Gott und den Menschen verläuft. Diese Trennung von Gott hat Jesus mit seinem Tod komplett auf sich genommen. Und durch seine Auferstehung von den Toten hat er sie überwunden.
Durch seine Auferstehung entsteht nun die Hoffnung auf ein ewiges Leben bei Gott, weil Jesus den Tod, die ewige Trennung von Gott, besiegt hat. Auch darüber schreibt Paulus: „Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden“ (1. Korinther 15,20-22).
Als Christ bin ich der festen Überzeugung, dass das hier auf dieser Erde eben noch nicht alles ist. Die Menschen können wieder Gemeinschaft haben mit Gott in der Gegenwart und in der Ewigkeit. Was für eine wunderbare Hoffnung!
Ostern zeigt: Es ist alles wahr!
Ostern hat aber vor allem deshalb diese immense Bedeutung, weil es die Bestätigung dessen ist, was vorher alles geschah und in den alten Schriften vorausgesagt wurde: Die Geburt, das Leben und Wirken Jesu und sein Tod bekommen durch das Ostergeschehen ihre vollumfängliche Bedeutung. Nur, weil Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist, gilt die Botschaft von der Vergebung der Sünden.
Alles, was Jesus gelehrt hat und von sich selbst gesagt hat, erweist sich durch seine Auferstehung als die Wahrheit.
Das Wunder der Auferstehung ist die ultimative Bestätigung: Jesus war tatsächlich Gottes Sohn und nicht nur irgendein kluger Wanderprediger, Wunderheiler oder gelehrter Theologe mit besonders tiefen Einsichten in das Wesen Gottes. Jesus war und ist viel mehr!
Schon den ersten Christen war bewusst, wie wichtig diese Botschaft von Ostern ist. Und ihnen war wichtig zu betonen, dass die Auferstehung Jesu von den Toten kein Ammenmärchen, keine symbolische Erzählung oder gar Einbildung ist, sondern die Realität.
Daher kommt auch der alte Ostergruß, mit dem sich Christen in diesen Tagen weltweit begrüßen. Auf den Zuruf „Christus ist auferstanden!“ folgt die Antwort „Er ist wahrhaftig auferstanden!“.
Ostern macht alles neu!
Wenn ich an das Ostereignis glaube, dann hat das weitreichende Folgen. Jesus macht durch Tod und Auferstehung alles neu in der Beziehung jedes einzelnen Menschen zu Gott. Wer daran glaubt, in dem wird auch alles neu. So schreibt der Apostel Paulus an anderer Stelle: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Korinther 5,17).
Wie Jesus am Ostermorgen das dunkle Grab verlässt, so verlässt ein Mensch seinen Zustand der Verlorenheit und Sünde, um durch und mit Jesus ein neues Leben zu beginnen! Daher ist der Ostergruß nicht nur eine Bestätigung des Glaubens an die Auferstehung Jesu, sondern auch eine Erinnerung daran, dass in jedem Menschen, der das glaubt, mit dem Ostermorgen ein neues Leben begonnen hat.
In diesem Sinne wünsche ich dir ein frohes und gesegnetes Osterfest, und dass du von ganzem Herzen und mit hoffnungsvollem Glauben einstimmen kannst in den Gruß: „Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Ihr Kommentar