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24.06.2016 / Serviceartikel / Lesezeit: ~ 5 min

Autor/-in: Sophia Sczesny

Baustelle Gebet

Fünf erfrischende Tipps für's Beten.

Haben Sie beim Beten manchmal ein schlechtes Gewissen, weil Sie denken, dass ihr Gebet zu fordernd und anspruchsvoll ist? Vielleicht auch, weil Sie es schon wieder nicht geschafft haben, eine regelmäßige Gebetszeit einzuhalten und Sie sich deswegen für einen hoffnungslosen Fall halten? Herzlichen Glückwunsch – Sie sind genau dort, wo Gott Sie haben will. Das heißt nicht, dass Gott uns zu unstetigen Gelegenheits-Betern erziehen möchte. Sondern bei ihm gilt der Leitspruch: „Gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir“ (2. Korinther 12, 9).

Dates mit Gott

Trotzdem wünscht sich Gott, dass Ihr Gebetsleben wächst und Sie bereit sind, in Gebet zu investieren. Dabei geht es nicht darum, dass Sie sich um besonders eloquente Gebete mit geschickter Rhetorik bemühen. Es ist auch nicht sinnvoll, jede Gebetszeit minutiös einzuhalten und dadurch gesetzlich zu werden. Gott möchte einfach Zeit mit Ihnen verbringen. Wenn Sie mit Ihren Bitten zu Gott kommen, ehren Sie ihn, weil Sie ihm Ihr Vertrauen entgegenbringen (vgl. Matthäus 7,7-10).

Gott möchte einfach Zeit mit Ihnen verbringen. Wenn Sie mit Ihren Bitten zu Gott kommen, ehren Sie ihn, weil Sie ihm Ihr Vertrauen entgegenbringen.

Dabei gibt es sogar einen weiteren Vorteil: Beim Gebet lernen Sie Gott und seinen Charakter besser und intensiver kennen. Je mehr Zeit Sie in der Gegenwart Gottes verbringen, desto mehr wird sein Charakter in Ihrem Leben zum Vorschein kommen. Dadurch werden Sie bei Entscheidungen immer mehr nach seinem Willen handeln und trainieren, seine Stimme zu hören und ihr zu folgen.

Für Elefanten beten

Adam Stadtmiller ist amerikanischer Pastor und betet regelmäßig für Elefanten. Nein… er hat keinen Benjamin Blümchen im Freundeskreis und er ist auch kein Tierarzt. Elefanten stehen bei ihm für große Wünsche, die eigentlich unrealistisch sind und für die er sich kaum traut zu beten. Diese Wünsche gehen von einer mietfreien Wohnung über einen kostenlosen Skaterpark für die Jugendgruppe bis – tatsächlich – dahin, mal einen echten Elefanten streicheln zu können.

In seinem Buch „Meine 100 Elefanten“ erzählt der Pastor unglaubliche Geschichten, die er durch Gebet erlebt hat. Außerdem gibt er einige erfrischende Tipps, die für neuen Wind im persönlichen Gebetsleben sorgen. Einige davon sind besonders hilfreich und werden im Folgenden vorgestellt.

Zeit für geheime Sehnsüchte

Sie wollen noch mehr über das Thema "Gebet" erfahren? Lesen Sie unsere Artikel auf unserer Schwerpunktseite oder in unseren Glaubens-FAQs.

1. Planen Sie für Gott einen regelmäßigen Termin in Ihrem Alltag ein. Sobald Sie in einer engen Beziehung mit einem anderen Menschen leben (zum Beispiel in einer Ehe), brauchen Sie stetigen Kontakt und immer wieder Gespräche, um diese Beziehung aufrechtzuerhalten. Das ist bei Gott nicht anders. Das regelmäßige Zusammensein mit ihm schenkt Orientierung und stimmt Ihren Lebensrhythmus auf den von Gott ab. Auch Jesus hat sich immer wieder Auszeiten mit seinem Vater im Himmel genommen. Vor allem dann, wenn um ihn herum das Leben getobt hat und seine Zuhörer ihm begeistert hinterhergelaufen sind.

2. Jesus fordert Sie auf, um alles Mögliche und Unmögliche zu bitten. Das einzige, das Sie daran hindert, für Ihre geheimsten Wünsche und Sehnsüchte zu beten, sind die Grenzen, die Sie sich selbst setzen. Die Bibel macht Ihnen in Ihren Möglichkeiten des Bittens keine Vorgaben. Solange Ihre Einstellung gegenüber Gott aufrichtig ist und Sie nicht aus Neid oder Hass heraus beten, machen Sie Gott eine Freude, wenn Sie sich ihm mit allem, was Sie bewegt, anvertrauen.

Stellen Sie sich einmal vor, wie Ihr Gebetsleben aussehen könnte, wenn Sie sich trauen würden, für alles zu bitten und alles von Gott zu erwarten? Erzählen Sie Gott Ihre tiefsten Wünsche und seien Sie gespannt.

Die Macht der Worte

3. Achten Sie auf Ihre Wortwahl. Nein, damit ist nicht gemeint, dass Sie Gott mit irgendeinem besonderen Titel ansprechen müssen. Reden Sie zu ihm, wie es sich für Sie gut anfühlt. Aber die Worte, die Sie im Gespräch mit Gott verwenden, haben Auswirkungen auf Ihr gesamtes Gebetsleben. Schon in der Schöpfungsgeschichte wird klar, wie viel Wichtigkeit Gott Worten zukommen lässt. Allein durch seine Worte erschafft er die Erde und das Leben. Mit Sicherheit hätte Gott das auch mit einem Kopfnicken hinbekommen, zumal er keinen Gesprächspartner im Universum hatte. Worte haben für Gott also eine schöpferische Kraft, die wir im Gebet ausnutzen dürfen.

4. Versuchen Sie Ihre Anliegen so konkret wie möglich zu formulieren. Vor allem wenn Sie kreativ werden und sich Wünsche überlegen, die Sie sich von Gott erbitten, ist es nützlich, diese als zielgerichtete Anliegen auszusprechen. Adam Stadtmiller beschreibt in seinem Buch einige Situationen, in denen er erfahren hat, wie konkretes Gebet Gottes Wirken beschleunigt. Wenn Sie sich trauen, ihre Bitten exakt zu formulieren, dürfen Sie auch erwarten, dass Gottes Antwort perfekt dazu passt. Falls Ihnen das schwerfällt und die passenden Worte zum Gebet fehlen, hilft eine Orientierung an Bibelversen. Beten Sie wiederholt Sätze aus der Bibel. Sie werden merken, dass alleine das Lesen und Wiedergeben Ihnen Glaube und Kraft gibt.

Gebet mit Händen und Füßen

In unserer Radiosendung „Das Gebet" beten die ERF Pop-Moderatoren für Sie. Jeden Mittwoch von 20 - 22 Uhr. Schicken Sie uns Ihre Anliegen!

5. Gebet ist der Anfang, aber es ist noch längst nicht alles. Gebet ist der Knotenpunkt zwischen Glaube und Tat. Gott findet es gut, wenn Sie nicht nur beten und hoffen. Er möchte, dass Sie Ihrem Gebet Hände und Füße geben. Gehen Sie mutig voran in die Richtung der erwünschten Gebetserhörung und erwarten Sie Großes. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Abraham, der von Gott auf einen Weg geschickt wurde, dessen Ziel er nicht kannte. Er ging ihn trotzdem (vgl. Hebräer 11,8).

Bleibt nur noch eine Frage: Woher wissen Sie, wie viel Sie alleine schaffen müssen und wie viel Sie von Gott erwarten dürfen? Der Kirchenlehrer Augustinus von Hippo sagte einmal: „Bete, als hinge alles von Gott ab. Handle, als hinge alles von dir ab.“ Stünde dieser letzte Halbsatz für sich alleine, würde er sofort Stress auslösen. Aber Sie können sich wie bei einem E-Bike auf den Motor namens Gott verlassen, der anspringt, wenn Sie den Berg doch nicht ganz schaffen.

Gebet ist sinnlos ohne Gnade

 

Vertrauen Sie auf Gottes Gnade. Ob Gott Ihr Gebet beantwortet oder nicht, liegt nicht daran, ob Sie ein „guter“ Beter sind – die gibt es sowieso nicht – oder ob Sie pflichtbewusst all die aufgeführten Tipps beachtet haben. Gott muss kein einziges Gebet erhören – er hat keine Vorgaben. Der springende Punkt ist: Gott möchte alle Gebete hören. Er möchte Ihnen Antworten geben, obwohl Sie keinerlei Anspruch darauf haben. Seine Gnade ist alles, was Sie brauchen. Gerade wenn Sie schwach sind, wirkt seine Kraft ganz besonders an Ihnen (vgl. 2. Korinther 12,9).

 

 Sophia Sczesny

Sophia Sczesny

Ihr Kommentar

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Kommentare (3)

Dieter B. /

.......bei Dir kann ich ich sein : )

Matthias M. /

Das Gebet fühlt sich im besten Fall ganz normal an. So wie es in einer guten Beziehung ganz normal ist regelmäßig miteinander zu reden ohne dass jedes Gespräch miteinander geplant sein muss, so könnte das Gebetsleben eine gute Beziehung zu Jesus widerspiegeln.

waltraud /

Das ist ein tolles Buch - danke für die ausführliche Beschreibung. Das mit den Elefanten kann man sich so gut vor Augen führen. Überhaupt jedes Buch,dass lust auf Beten macht ist schon mal klasse.

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