Wir wissen, was eine Krankheit ist, wenigstens ungefähr. Aber wissen wir auch, was Gesundheit ist? Wir wissen, was ein Unglück ist, meist ziemlich genau. Aber wissen wir auch, was Glück ist?
Bei der Gesundheit hilft uns die Weltgesundheitsorganisation: Gesundheit ist „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens“.
Eine Weltglücksorganisation gibt es nicht. Zum Glück.
Denn nun müssen wir uns selber auf Spurensuche begeben. Was ist Glück?
Das Nachrichtenmagazin Focus hat vor ein paar Jahren Prominente gefragt. Für eine TV-Talkerin war Glück „Familie plus Erfolg“. Für einen Politiker „alle Filme von Laurel und Hardy auf DVD“. Und für einen Schriftsteller ganz schlicht der „gelungene Satz“.
Aber wenn der Erfolg ausbleibt? Oder die Familie? Wenn die DVDs Schrammen bekommen? Oder wenn auf den einen gelungenen Satz viele misslungene folgen?
Ist das, was wir für Glück halten, nicht häufig genug bestenfalls ein Glückchen? Ein gefährdetes, vergehendes Glückchen?
Die biblische Losung, die über dem neuen Jahr steht, behauptet, dass es mehr gibt. Wirkliches Glück. Und sie verrät, wo es das gibt. Bei Gott.
„Gott nahe zu sein, ist mein Glück!“
Luther hat diesen Vers aus Psalm 73 so übersetzt: „Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte.“ Das klingt für manchen Bibelleser vertrauter. Aber vielleicht erreicht die Formulierung, für die sich die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen entschieden hat, ganz neu unser Herz. Und wir begreifen: Gott ist nicht nur Freude. Er ist Glück. Und jeder, der sich an ihn hält, ist ein Glückskind. Weil er seine freundliche Fürsorge genießen kann. Im warmen Nest seiner Liebe zuhause ist. Die Weite seines Himmels atmet. Und weiß: Das alles ist unvergänglich. Denn was Gott schenkt, ist wie er: Ewig.
Ich wünsche Ihnen ein glückliches Jahr!
Ihr
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Kommentare (9)
Ich hoffe diese Jahreslosung wird nicht nur auf irgendwelche religiösen Gefühle reduziert, die auch nur solche "Glückchen" sind.
Das ist ein richtig schöner Text, lieber Jürgen. Er hat mir gut getan. Ich atme im Augenblick die Weite des Himmels. Für ein iranisches Mädchen, die mit ihren Eltern aus der Heimat geflohen ist, habe … mehrich die Patenschaft übernommen. Das ist anspruchsvoll und schön zugleich. Die Eltern von Armina sind im Iran Christen geworden. Weil sie sich zu Christus hielten, mussten sie fliehen. Jetzt leben sie in unserer Gemeinde in Wolfhagen. Und Renate und ich sind richtig glücklich mit Armina. Wir haben das Gefühl: Wir sind Gott noch ein Stück näher gekommen. Wir sind glücklich.
Ganz liebe Grüße und sei glücklich im neuen Jahr.
Dein Günther
cool
„Gott nahe zu sein, ist mein Glück.“ (Ps. 73,28)
Das Glück muß man bezahlen, sonst bekommt man es nicht. Womit aber muß man bezahlen? Mit seinem eigenen Unglück. Das aber hält jeder eisern fest: die … mehrIneinssetzung der eigenen gedanklichen Vorstellungen mit seinem Ich. Ich erläuterte das einer mich fragenden älteren Frau. Sie antwortet: „Aber was bleibt dann übrig? Keine Vorstellungen mehr - kein Ich. Das ist ja schrecklich!" Mit genau diesem Schrecken muß man bezahlen. Und nur diese Währung gilt. Man muß sie auf den Tisch legen und ist sie los. Ohne Garantie, es kann lang dauern, bis man die Ware Glück erhält, aber nichts kann das aufhalten. Nichts. Niemand. Bezahle! Und du wirst es bekommen. Suchet, so wirst du finden. Klopfe an, so wird dir aufgetan. Bezahle, du erhälst den Gegenwert. Und hinter dem Glück lauert Gott. Er ist der Verkäufer, der seine Ware garantiert ausliefert. Was für ein Glück ...
J. Jacobsen
Lieber Jürgen,
danke für diesen wert(h)vollen Text!
Ich finde es einfach herrlich, ein Glückskind zu sein! Wenn das nicht unser Herz erfüllt und unsere Augen leuchten lässt, was dann?
Herzliche und frische Grüße von der Ostsee!
Lieber Jürgen Werth! du bist uns hier in Asunción viel WERTH! durch Deine schönen Lieder und die so geistreichen Texte!
Gott segne Dich noch viele Jahre, damit die Gläubigen dadurch gesegnet werden!
Glück und Freude ist für mich Gott ist immer da, mit ihm darf ich alles teilen, Freude, Ängste, Sorgen, Nöte und er teilt sie nicht nur mit mir, sondern nimmt mir das, was zu schwer zum Tragen ist, … mehrab, damit ich wieder durchatmen kann. Gott nahe zu sein, Gott voll vertrauen zu dürfen, weil er mein Auffangnetz ist, das zuverlässig immer an der richtigen Stelle ist und nie reisst oder Löcher hat, bedeutet für mich deutlich mehr Lebensqualität. Ich darf ruhig sein, egal, wie die Wegstrecke gerade ist, angenehm glatt asphaltiert und eben, abschüssig, ansteigend oder sogar steinig und wo ich zu schwach bin, trägt er mich sogar durch.
Danke lieber Vater für diese Gewissheit in meinem Leben, auch für alles, was 2014 wieder mit sich bringen wird, das, was ich schon weiß, aber auch das, was nur Du weißt....einfach Danke. Amen.
Glück ist... zu wissen: Jesus Christus ist da, jetzt und hier, in diesem Moment an diesem Ort, unauflöslich, einziger verlässlicher Fels in der Brandung, unveränderlich, unverrückbar, wenn alles … mehrandere, alles bisher Vertraute wegbricht, der Boden unter den Füßen sich als Treibsand erweist - Er ist näher, als mir je irgend ein Mensch sein kann ....
So habe ich ihn in diesem letzten Jahr erfahren - mit viel Schmerzen, ohne großartige "Glücksgefühle" - doch verlässlich und unendlich geduldig, als Tröster, dem nichts fremd geblieben ist, weil er sich nicht gescheut hat, uns auf Augenhöhe entgegen zu kommen. So kann sogar "Unglück" zu Glück werden.
Lieber Herr Werth, liebes ERF-Team,
Ihnen allen ein gesegnetes neues Jahr, natürlich auch im Sinne der Losung. Doch die Lutherübersetzung ist mir einfach viel lieber - wobei das Glück, dass wir von Gott geschenkt bekommen, damit nicht ausgeschlossen ist.
Rosemarie S.