
10.07.2018 / Polizei / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Oliver JeskeWenn der HERR die Stadt nicht bewacht...
Zwei Hamburger Polizisten halten Gebet für die beste Waffe gegen Gewalt.
Ein Demonstrant wirft von einem Dach einen Molotow-Cocktail auf Polizisten. Barrikaden brennen und Geschäfte werden geplündert. Bilder, die sich unweigerlich mit dem G20-Gipfel in Hamburg verbinden.
Bewahrung während des G20-Gipfels
Genau ein Jahr später zieht Torsten Bödeker, Leitender Polizeidirektor bei der hanseatischen Polizei, eine erstaunlich positive Bilanz: „Da ist ganz viel Bewahrung geschehen, wo Menschen hätten sterben können, weil Häuser abgebrannt wären. Menschen haben mit Horror aus den Fenstern geschaut. Aber es ist glimpflicher abgelaufen, als es hätte ausgehen können.“
Bewahrung mitten im Chaos. Dort, wo die Polizei wegen der massiven Gewalt, die auch gegen sie gerichtet war, nicht rechtzeitig vor Ort sein konnte. Das führt Torsten Bödeker auf Gebet zurück von vielen Christen, die sich im Netzwerk „Gemeinsam für Hamburg“ zusammengeschlossen haben.
Eine nüchterne Bilanz der Gewaltbereitschaft
Bödeker und sein Kollege, Hauptkommissar Holger Clas, sind gemeinsam aktiv in der Christlichen Polizeivereinigung. Clas denkt nicht nur zurück an den G20-Gipfel. Er beobachtet allgemein eine zunehmende Gewaltbereitschaft, gerade auch von Menschen, die als Asylsuchende nach Deutschland kommen. „Das ist nicht überraschend. Diese Leute kommen aus anderen Kulturkreisen, in denen andere Werte gelebt werden.“
Clas fordert eine nüchterne Analyse der Probleme. Eine rosarote Brille, die nur von den gesellschaftlichen Verhältnissen der letzten Jahrzehnte in Deutschland ausgeht, helfe nichts.
Gebet gegen Gewalt
Was also tun? Torsten Bödeker sieht hier die Christen im Land am Zug: „Als Christliche Polizeivereinigung wollen wir gar nicht in die politische Diskussion hinein. Wir wollen anregen, für polizeiliche Arbeit zu beten.“
Gebet angesichts von zunehmender Gewalt – egal ob unter Asylbewerbern oder bei Großereignissen? Das klingt auf den ersten Blick naiv. Doch Torsten Bödeker, als Leitender Polizeidirektor ein Mann mit mehreren Jahrzehnten Berufserfahrung, widerspricht. Er verweist auf die Bibel. Im 127. Psalm steht: „Wenn der HERR die Stadt nicht bewacht, dann wachen die Wächter umsonst!“ Bödeker dreht diese Aussage gerne um: „Wenn Gott die Stadt bewacht, dann wachen wir eben nicht umsonst.“ Jeder könne daher durch Gebet viel für die Sicherheit in Deutschland beitragen.
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Ja, die Gewalt, die einfach so von selbst ausbricht. Wenn Herr Bödeker es schon als Gebetserhöhung betrachtet, dass an einem bestimmten Tag niemand ums Leben kommt, dann klingt das wie Beirut in den … mehr80er Jahren. Es war zum erstmal ein schwer bewaffnetes SEK notwendig, um die Zerstörungswut der Wohlstands-Verwahrlosten zu bremsen. Und es war diesmal verdammt knapp, dass manche Polizisten noch überlebt haben, wenn auch gezeichnet bis zu ihrem Lebensende. Kann man hier noch fröhlich von Gebetserhöhung sprechen? Das Vorfeld und die damit verbundene Verantwortung völlig außer Acht lassen? Weil man sich ja lieber nicht zur Politik äußern will? Könnte nicht die Frage aufkommen, wer genehmigt eine Veranstaltung, die sich "Welcome to Hell" nennt? Wo im Vorfeld schon mit brutalster Gewalt und Bürgerkrieg gedroht wird?