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© KAS/Juliane Liebers

28.03.2019 / Verantwortung / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Oliver Jeske

Joachim Gauck mahnt zum Mut zur Demokratie

Alt-Bundespräsident spricht vor Schülern und Auszubildenden über Hoffnung und Glauben.

 

„Wenn du keine Hoffnung hast, wirst du nicht aktiv werden. Und viele Hoffnungsgründe kommen aus einer religiösen Beziehung. Das ist unglaublich viel wert!“ Alt-Bundespräsident Joachim Gauck sprach vor Schülern und Auszubildenden in der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin. Er selbst, im Krieg geboren und in der DDR groß geworden, habe die Auswirkungen zweier Diktaturen in Deutschland erlebt. Mit dieser Erfahrung wisse er: Freiheit und Demokratie sind nichts Selbstverständliches.

Er ermutigte seine Zuhörer, sich deshalb aktiv für ihren Erhalt einzusetzen. „Demokratie ist unsere Sache! Wir erklären uns für zuständig. Es ist das Gegenteil von Diktatur, mag sie braun, rot oder islamistisch sein.“

Diese Einstellung habe etwas mit Menschenwürde zu tun, die jeder in sich trage. Gauck zeigte es sich überzeugt, „dass es eine wunderbare Gabe ist, dass wir fähig zur Verantwortung sind.“

„Wir haben immer eine Wahl!“

Joachim Gauck erinnerte an den Anschlag auf Adolph Hitler am 20. Juli 1944. Die Hitler-Attentäter seien zwar mit dem Versuch gescheitert, das NS-Regime zu stürzen und ihren Greul-Taten ein Ende zu bereiten. Sie hätten dafür sogar mit dem Leben bezahlt. Dennoch, so der Alt-Budnespräsident, lehre ihr Vorbild etwas Wichtiges: „Wir haben immer eine Wahl!“ Zwar sei nicht von jedem Menschen zu erwarten, dass er ein Märtyrer werde. „Aber wir haben immer eine Wahl, das weniger Schlechte oder das etwas Mutigere zu tun.“ Gauck warnte vor dem „einfachen Weg einer bequemen Ohnmacht.“

„Ohne eigene Wertebasis bist du ein Blatt im Wind.“

Der ehemalige Rostocker Pfarrer ermutigte die ihm zuhörenden Schüler und Auszubildenden, nicht in einer reinen Konsumhaltung zu verharren. Im Mainstream mitschwimmen und immer nur anderen gefallen wollen, sei gefährlich.

Joachim Gauck forderte seine Zuhörer auf, eigene begründete Überzeugungen auszubilden, für sie zu stehen und nötigenfalls dafür Nachteile in Kauf zu nehmen. Das Plädoyer des Alt-Bundespräsidenten an die Schüler und Auszubildenden in der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin: „Ohne eine eigene Wertebasis bist du oft wie ein Blatt im Wind.“ Verbindlichkeit und Loyalität entstehe oft aus einem „mehr oder weniger intensiven Glauben.“

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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