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© Katja Voelkl / ERF

12.07.2019 / Bericht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Katja Voelkl

Gute Nachrichten beim Kirchentag

Ein Besuch in einem besonderen Pavillon.

 

Der Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund stand dieses Jahr unter dem Motto „Was für ein Vertrauen“. Ein sehr herausforderndes Motto, wenn man sich die aktuelle Situation in unserer Welt ansieht: Kriege, Krankheiten, Klimawandel, Hungerkatastrophen. Wie soll man bei so vielen schlechten Nachrichten noch Vertrauen haben? Doch vielleicht ist es gerade angemessen zu vertrauen, weil es eben nicht nur schlechte Nachrichten gibt, sondern auch ganz viele gute Nachrichten. Und genau danach habe ich mich beim Kirchentag auf die Suche gemacht.

„Wie schön“, denke ich. Ich sehe eine hohe, lichtdurchflutete Kuppel mit vielen Pflanzen, Liegestühlen und einem „Gute-Nachrichten-Baum“ in der Mitte, der das Herzstück der Kuppel ist. Schon am Eingang werde ich von Vogelgezwitscher und leisem Wassergeplätscher begrüßt. Ich befinde mich im Pavillon der „Guten Nachrichten“. Pfarrerin Ute Engel ist mitverantwortlich für diesen Pavillon.

Vieles ist besser geworden

„Der Pavillon zeigt gute Nachrichten. Das, was in den vergangenen Jahrzehnten statistisch belegt besser geworden ist. Das kann man sich angucken und man kann auch selber eigene gute Nachrichten aufschreiben“, erklärt Pfarrerin Ute Engel.

In der Welt gäbe es genug schlechte Nachrichten, findet Ute Engel und bezieht sich auf das Anliegen des Kirchentagspräsidenten Hans Leyendecker, auch gute Nachrichten auf dem Kirchentag in die Welt zu tragen. Deshalb gibt es den Pavillon der guten Nachrichten.

An einer Seitenwand des Pavillons können sich die Besucher über weltweite gute Nachrichten informieren. Da steht z.B., dass die Mädchenbildung besser geworden ist und dass die Kindersterblichkeit gesunken ist.

Alles Mögliche ist besser geworden auf dieser Welt und das stimmt einen optimistischer für diese Welt. – Pfarrerin Ute Engel

Besondere Blätter

Im Zentrum des Pavillons steht der „Baum der guten Nachrichten“. Konstruiert aus zahlreichen Kiefernholzleisten, hängen lange Fäden an den Ästen. Hier können die Besucher eigene gute Nachrichten befestigen, die sie zuvor auf grüne Zettel geschrieben haben. Und auch dort gibt es viele verschiedene Nachrichten zu lesen:

„Es ist gut, dass es Fridays-for-Future gibt und Kinder für den Umweltschutz demonstrieren.“

„Es ist gut, dass die Bienen auf dem Dach von Notre Dame überlebt haben.“

„Es ist toll, dass sich fremde Menschen einander begegnen, lachen und zusammen Spaß haben.“

Der Tisch, an dem die guten Nachrichten auf grüne Zettel geschrieben und an den „Gute-Nachrichten-Baum“ gehängt werden können, ist ständig besetzt. Den Besuchern gefällt der Pavillon sehr gut.

Gute Nachrichten geben Kraft

Doch was haben gute Nachrichten mit dem Kirchentagsmotto „Was für ein Vertrauen“ zu tun? Pfarrerin Ute Engel hat auch darauf eine Antwort:

„Gute Nachrichten helfen uns zu sehen, dass wir etwas tun können, dass wir diese Welt verändern können. Sie helfen uns, Vertrauen in uns selber zu setzen, Vertrauen in die Welt und Vertrauen in Gott. Und das gibt Kraft, wieder Neues anzufangen.“

In diesem Sinne tanke ich ein wenig Kraft in einem der gemütlichen Liegestühle und denke: „Es gibt Gutes, denn man tut es“.

„Ich freue mich, heute hier zu sein und meinen ersten Kirchentag zu erleben.“
 

Ihr Kommentar

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Kommentare (2)

Harald S. /

Fast an jeder Ecke in Dortmund wurde ich reich
gesegnet. Manches war aber gar nicht gut.

Jörg /

Selten eine solche Leere gesehen. Das ist frustrierend.

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