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© Toby Wong / unsplash.com

29.06.2022 / ERF Global Hope / Lesezeit: ~ 6 min

Autor/-in: Rebecca Schneebeli

Gut gerüstet für die Zukunft

Eine christliche Radiosendung bereitet Kinder und Jugendliche in Burundi aufs Leben vor.

Ich bin der Älteste in meiner Familie und wir sind Waisenkinder. Ich habe jüngere Brüder, zwei von ihnen sind noch recht klein und kommen nun in das Alter, in dem sie bereit sind, die Bibel zu lesen und zu verstehen. Euer Programm hat mir sehr geholfen, ihnen Bildung zu vermitteln. Denn die Inhalte sind sehr interessant. Herzlichen Dank dafür!

Diese Nachricht erreichte das Team von TWR Burundi auf ihre Kindersendung „Gespräche am Fluss“. Der ERF unterstützt dieses Radioprogramm für Kinder in Südafrika und in Burundi. Ziel der Sendung ist es, Kindern und Jugendlichen Orientierung und Hoffnung zu vermitteln. Das brauchen gerade Heranwachsende im zentralen und südlichen Afrika.

Trotz vieler Verbesserungen in den letzten Jahren ist HIV dort weiterhin ein großes Problem und damit auch, dass viele Kinder als Waise oder Halbwaise aufwachsen. Kinder unter 14 Jahren machen in Burundi beinahe die Hälfte der Bevölkerung aus, das Medianalter der Gesamtbevölkerung liegt bei 17 bis 18 Jahren. Von diesen Kindern hat jedes Zehnte seine Eltern verloren. Noch größer ist der Anteil derjenigen, bei denen die Eltern sich nicht ausreichend um die Bildung ihrer Kinder kümmern können, ein Elternteil verstorben ist oder die Eltern krank sind.

Bis zu 80 Prozent der burundischen Kinder leben in Armut. Sie gelten als die ärmste Bevölkerungsgruppe im laut der Zeitschrift WirtschaftsWoche „ärmsten Land der Welt“. Das begünstigt Ausbeutung und Kinderarbeit. Diese ist in Burundi zwar per Gesetz verboten; doch für Heranwachsende, die im familiären Kontext arbeiten, gelten Ausnahmen. Hinzu kommen illegale Tätigkeiten wie Schmuggel oder Drogenhandel. Zwischen 20 und 30 Prozent der unter 14-Jährigen gehen bereits einer Tätigkeit zum Gelderwerb nach.

Bis zu 80 Prozent der burundischen Kinder leben in Armut. Sie gelten als ärmste Bevölkerungsgruppe im ärmsten Land der Welt.

Gute Vorbereitung für ein herausforderndes Leben

Auf Heranwachsenden in Burundi lastet somit viel Verantwortung. Oft kommt es den älteren Kindern zu, ihre Geschwister zu erziehen. Selbst dann, wenn die Eltern noch leben, sind oft sie es, die am meisten Einfluss auf ihre Geschwister haben. Dabei brauchen sie Unterstützung, ganz praktische, aber vor allem auch Wissen und Bildung. Das Kinderprogramm „Gespräche am Fluss“ will genau das vermitteln – und zwar auf verschiedenen Ebenen.

Als christliche Sendung liegt der Hauptaspekt darauf, den Kindern und Jugendlichen gute Werte zu vermitteln. Einen moralischen Kompass für ihr Handeln zu haben, hilft Heranwachsenden, gute Entscheidungen zu treffen – für sich und ihre jüngeren Geschwister.

Daneben ist aber auch wichtig, auf kindgerechte Weise Wissen und Tipps zu Hygiene- und Gesundheitsthemen weiterzugeben. Medizinische Aufklärung ist entscheidend, damit Heranwachsende auch in dieser Hinsicht gut auf sich aufpassen können. Auch der Umgang mit Geld und Ressourcen wird in einigen der Programme angesprochen. Wichtig ist dem Team, dass die Kinder und Jugendliche durch die Sendungen gut fürs Leben gerüstet werden, besonders dann, wenn sie keine Eltern oder Großeltern mehr haben.

Vor allem aber sollen sie hören, dass sie wertvoll sind und dass Gott sie liebt. Viele Kinder in Burundi erfahren wenig Zuneigung. Schon früh dreht sich alles in ihrem Leben darum, zum Wohlergehen der Familie beizutragen. Wenn diese Kinder hören, dass Jesus ein Freund an ihrer Seite sein will, ändert das vieles und macht den schwierigen Alltag oft erträglicher.

„Ich bin jetzt ein Nachfolger Jesu!“

Dass das Programm burundische Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag anspricht, zeigen die zahlreichen Zuschriften, die das lokale TWR Team erhält. Ob die Kinder durch die Sendungen verstehen, dass Klauen falsch ist, oder ob es darum geht, die eigene Freizeit sinnvoller einzuteilen, die Programme zeigen Wirkung:

Früher habe ich sehr viel Zeit vor dem Fernseher und am Telefon verbracht. Aber jetzt, nachdem ich eure Sendungen gehört habe, habe ich mit meinen Eltern gesprochen und wir haben überlegt, bei welchen Tätigkeiten im Haushalt ich mich einbringen kann.

Einige Kinder berichten auch davon, wie sie durch die Programme lernten, sich weniger aggressiv und gewalttätig zu verhalten. Etliche äußern den Wunsch Jesus nachzufolgen:

Vor mehr als drei Monaten habe ich begonnen eure Sendungen zu hören. Sie sind sehr interessant und ich bin jetzt ein Nachfolger Jesu. In der Schule erzähle ich meinen Klassenkameraden von Jesus und seiner Liebe. Danke, dass ihr mir geholfen habt, ein Jesus-Nachfolger zu werden. Davon werde ich immer erzählen.

Danke, dass ihr mir geholfen habt, ein Jesus-Nachfolger zu werden. – Zuhörer aus Burundi

Ein Grund, dass das Programm „Gespräche am Fluss“ so viele Kinder berührt, ist, dass Kinder und Jugendliche die Sendungen eingesprochen haben. Viele Heranwachsende fühlen sich davon angezogen, dass sie wichtige Wahrheiten fürs Leben hier nicht von Erwachsenen, sondern von anderen Kindern hören. Das macht für sie die Botschaft der Programme authentischer.

Auch die Eltern sind begeistert

Rückmeldungen erhält das Team aber nicht nur von den Kindern selbst, sondern auch von ihren Eltern. Viele der Eltern haben erkannt, wie hilfreich die Programme für ihre Kinder sind, und ermutigen diese sie zu hören. Etliche berichten sogar, dass sie die Sendungen zusammen mit den Kindern hören und sich mit ihnen darüber austauschen. In einem Land wie Burundi, wo die meisten Mütter und Väter hart arbeiten müssen, um ihre Familien zu ernähren, ist das keineswegs selbstverständlich. Ein Elternteil schreibt:

Die Geschichte von Joseph, der Jesus Christus annimmt, hat das Leben von einem meiner Söhne verändert. Vor zwei Jahren habe ich es meinen Kindern angewöhnt, eure Sendungen zu hören. Jeden Montag haben wir nach der Sendung miteinander darüber gesprochen und die Inhalte auf unser Leben bezogen. Vor zwei Wochen fragte mich nun mein Sohn, wie er Jesus in sein Leben einladen kann, so wie Joseph in eurer Sendung das getan hat. Ich habe ihm dann erklärt, wie er Jesus seine Schuld bekennen und ihn als seinen Herrn annehmen kann. Danke für euer Programm!

Auch viele andere Eltern loben den positiven Einfluss der Sendungen auf ihre Kinder. Einige berichten, dass ihre Kinder nun bereitwilliger Haushaltspflichten übernehmen; eine Mutter erzählt, wie das Programm ihrer Tochter half, weniger schüchtern zu sein.

Auf dem Weg in die Zukunft

Ob Kinder in Burundi mit oder ohne Eltern aufwachsen, eines zieht sich durch: Die Programme von „Gespräche am Fluss“ sprechen in ihre Lebenswelt und helfen ihnen, ihr Leben nach guten Werten auszurichten.

Umso besser, dass die Inhalte, die bereits seit 2012 im Radio ausgestrahlt werden, nun auch auf digitalem Weg über Whatsapp, Facebook und Youtube Kinder und Jugendliche erreichen. Das Programm umfasst 87 Einzelepisoden, die kindgerecht 15 Minuten lang sind. Neben den eigentlichen Radioprogrammen besucht das Team von TWR Burundi Gemeinden und einzelne Zuhörer. Ihnen ist wichtig, nicht nur Sendungen auszustrahlen, sondern am Puls ihrer Hörerschaft zu sein.

Ideen, wie sie das noch besser gelingen kann, hat das Team viele. Gerne möchten sie Kirchen und Gemeinden mit Radiogeräten ausstatten, sodass die Kinder auch dort im Kinderprogramm die Sendungen hören können. Des Weiteren stehen Schulungseinheiten für Sonntagschulmitarbeiter und Follow-Up-Programme für Gemeinden, wo sie bereits ihre Programme vorgestellt haben, auf dem Plan. Auch für den weiteren Ausbau der Social Media Arbeit wird etliches benötigt.

Wenn Sie das internationale Engagement des ERF für Kinder und Jugendliche unterstützen wollen, können Sie dies mit einer Spende tun. Neben dem Projekt „Gespräche am Fluss“ in Burundi und Südafrika bezuschussen wir auch Projekte für Kinder und Jugendliche in der Türkei, Lateinamerika und Europa.
 

Gebetsanliegen

  • Wir beten für Kinder und Jugendliche in Burundi und Südafrika, die ihre Eltern verloren haben. Wir hoffen, dass sie auf das Programm „Gespräche am Fluss“ aufmerksam werden und es ihnen eine Hilfe auf ihrem Lebensweg ist.
  • Wir freuen uns über viele positive Rückmeldungen, die das Team erreicht haben. Wir bitten dafür, dass Kinder, die durch die Sendungen angesprochen wurden, zum Glauben an Jesus finden und – wo dies schon geschehen ist – weitere Schritte im Glauben machen.
  • Wir sind dankbar, dass die Sendungen jetzt auch über soziale Netzwerke verfügbar sind und bitten für den weiteren Ausbau der Social Media Arbeit von TWR Burundi.
     
 Rebecca Schneebeli

Rebecca Schneebeli

  |  Redakteurin

Sie schätzt an ihrem Job, mit verschiedenen Menschen und Themen in Kontakt zu kommen. Sie ist verheiratet und mag Krimis und englische Serien.

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