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20.12.2007 / / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Oliver Staaden

Die falsche Vorsorge im Blick

Eine reiche Ernte eingefahren und alles nach allen Seiten abgesichert. Womöglich überversichert und finanziell auf der sicheren Seite? Aber was ist, wenn etwas völlig unvorhergesehenes passiert und sich das Leben auf den Kopf stellt?

Heutzutage gehen wir in den Supermarkt oder zum Bäcker um die Ecke, um Brot zu kaufen. Und dank eines engen sozialen Netzwerks, muss in Deutschland eigentlich niemand hungern. Natürlich kommen unsere Nahrungsmittel nicht mehr nur aus dem eigenen Land. Und auch Selbstversorger, die darauf achten müssen, dass sie selbst nicht vor dem Aus stehen, weil sie nicht vorgesorgt haben, gibt es in Deutschland kaum noch. Vorsorge ist aber nach wie vor wichtig, denn nur, wenn genügend Nahrung da ist, können Menschen karge Zeiten, wie den vor der Tür stehenden Winter, überstehen.

So dachte auch ein Kornbauer, der reiche Ernte eingefahren hatte, dass seine Speicher nicht ausreichten:
"Ich reiße meine Scheunen ab und baue Größere! Dann kann ich alle Vorräte unterbringen und mir sagen: Gut gemacht! Du bist jetzt auf Jahre versorgt. Gönne dir Ruhe, iss und trink nach Herzenslust und genieße das Leben!"
Er baut seine Kornspeicher und lagert alles ein. Doch kurz darauf stirbt der Mann. Von seinem Besitz und seinem Reichtum hat er nichts mehr. Diese Geschichte stammt übrigens aus der Bibel.

Reiche Ernte muss man einbringen. Daran ist nichts Falsches. Zu verantwortlicher Verwaltung gehört ein solches Handeln. In der Bibel wird sogar oft von Vorsorge gesprochen und gemahnt. Paulus mahnt: „Kommt nicht alles, was du hast, von Gott? Wie kannst du dann damit angeben, als hättest du es von dir selbst?

Das Problem des Kornbauern ist sein fehlender Blick für andere und für sein geistliches Wohl. Gott ließ die Pflanzen wachsen und sorgte für Regen und dadurch für eine gute Ernte. Doch der Kornbauer hatte immer nur sich selbst im Blick. Er glaubte, er verdanke sein Leben seinem Besitz Gütern und Lebensmitteln und er könne sein Leben dadurch absichern.

Viele Menschen begegnen mir, die ähnlich denken. Sie glauben, dass Besitz und Reichtum ihr Leben sichert und vollendet. Und je mehr sie davon anhäufen, desto mehr konzentrieren sie sich auf ihren Besitz. Doch wie der Kornbauer, halten sie sich selbst zum Narren, denn sie können ihr Leben nicht um einen kurzen Augenblick verlängern. Und wer nur bis zum Tode denkt, der hat zu kurz gedacht. Wer im Leben nicht nach Gott fragt, sondern sich auf den eigenen Horizont begrenzt, dessen Leben endet allein und gottverlassen. Sein Leben geht am Ziel vorbei. Das ist nicht das, was sich Gott gedacht hat.

Was Gott sich gedacht hat ist, dass wir mit ihm zusammen unser Leben gestalten sollen. Der Blick auf ihn gerichtet, macht den Blick weit – für den anderen natürlich und auch für unsere eigene seelische Verfassung. Denn der Seelenhunger kann nur von Gott gestillt werden. So bekomme ich ein Leben, das weder nach oben noch nach unten begrenzt ist. Der Frieden mit Gott ist wichtiger als alles Glück, alle Güter oder Geld.

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