Mindestens bis zum 7. März, also weitere drei Wochen, wird der Lockdown in Deutschland andauern. Das hat am Mittwochabend die Runde von Bund und Ländern beschlossen. Sind die Maßnahmen gerechtfertigt? Ein Kommentar von Oliver Jeske aus Berlin.
In unserem Haushalt liegt derzeit eine stattliche Anzahl an ungepuzzelten Puzzles und Gesellschaftsspielen bereit. Wir als Familie haben uns gerüstet für die Verlängerung der Corona-Maßnahmen. Ja, als vierköpfige Familie mit genügend Platz für alle sind wir gut dran in diesen Tagen. Auch wenn uns manchmal der Budenkoller überfällt genau wie andere auch.
Lieber mehr tun
Trotzdem halte ich es für ein Gebot der Stunde, die Maßnahmen, die uns die Regierung bis mindestens 7. März auferlegt, einzuhalten. Und vielleicht sogar noch mehr zu tun: Müssen es zwei oder drei Lebensmitteleinkäufe in der Woche sein? Geht nicht auch ein Großeinkauf? Freut sich die alleinstehende Tante nicht genauso über zwei ausführliche Telefonanrufe statt eines Besuchs bei Kaffee und Kuchen? Alle diese Fragen wollen erwogen sein – individuell, ernsthaft – aber nicht als Vorschrift.
Unterstützung als Christenpflicht
Denn ich bin überzeugt: Unsere Regierung in ihrer Bekämpfung der CoViD-19-Ausbreitung zu unterstützen, ist eine Christenpflicht. Erst einmal, weil es uns vom Neuen Testament her geboten ist, uns der staatlichen Ordnung unterzuordnen, solange nicht Glaubens- und Gewissensfreiheit bedroht sind. (Und das ist hier wirklich nicht der Fall.)
Freiheit nicht ausreizen
Zweitens gehört es zur Freiheit eines Christenmenschen, dass er diese nicht unbedingt ausreizt. Was ist vernünftig? Was dient der Allgemeinheit? Diese Fragen sollten für jeden leitend sein in unserer derzeitigen Pandemie-Situation. Schließlich sind Besonnenheit und Geduld Früchte, die Gottes Geist in uns hervorbringen will.
Hinterher ist man immer schlauer
Und wenn sich die beschlossene Verlängerung des Lockdowns im Nachhinein doch als nicht notwendig herausstellen sollte? Auch wenn das unwahrscheinlich ist: Ausschließen kann ich es nicht. Ich bin weder Virologe noch Seuchen-Experte – genauso wie die Mehrheit der Deutschen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als der Expertise der Fachleute zu vertrauen. Hinterher ist man immer schlauer. Im Nachhinein lässt es sich leicht sagen, man hätte es besser gewusst.
Beten für Erfolg
Jetzt gilt es, gemeinsam einen Weg einzuschlagen. Es gilt, die Einhaltung der Hygiene-Regeln und Kontaktbeschränkungen als Chance für eine bessere Zukunft zu sehen. Wenn ich meine Hände aktuell nicht jemand anderem reichen kann, dann kann ich sie dazu nutzen, sie zu falten. Ich kann dafür beten, dass die Maßnahmen unserer Regierung richtig sind, dass die Verlängerung des Lockdowns von Erfolg gekrönt ist. Das bin ich denen schuldig, die politische Verantwortung in unserem Land übernehmen.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
...den Verantwortlichen zugutehalten, daß sie unser Wohl im Sinne haben ist das Eine. Andere Fakten mit beachten und eigene Erfahrungen, wie übergenau Unnötiges genommen wird und Wesentliches nicht … mehrbeachtet wird, das entrüstet mich.
Daß nicht wirtschaftlich gerechtere Regelungen gefunden werden u n d wir Steuerzahler die tagelangen nutzlosen Beratungen zu zahlen haben. Das sind für mich bedenkliche Tatsachen.
Stellvertretend Buße tun für die geistlosen Verantwortlichen und die Virologen segnen mit JESU Geist. In JESU Liebe bleiben ist eine neue Herausforderung für uns.
Grundsätzlich teile ich Ihre Meinung, aber es müsste Ausnahmen gebendie die die Menschenwürde und vor Allem die Liebe gebietet. Das wäre auch mit etwas gutem Willen durchzuführen. Es müssen Menschen … mehralleine sterben, und der Schmerz den liebsten Menschen in seiner größten Not nicht beistehen zu dürfen wird nicht beachtet. Ich bete inständig, dass der barmherzige Gott, der die Herzen erreicht, diese Schmerzen heilt und die verzweifelten Menschen tröstet.
Ihr Meinung in Ehren. Was aber, wenn ich unter Einbeziehung all meiner Informationen (auch ausserhalb von Spahn, Drosten, Merkel und co.) zu ganz anderer Einschätzung der Lage komme. Allein die … mehroffiziellen Sterbezahlen für 2020 geben eben keine Pandemie nationalen Ausmaßes her. Von anderen Fakten, durch nahmhafte Wissenschaftler belegt, mal ganz abgesehen. Leider kann ich schon lange nicht mehr daran glauben, dass es den Verantwortlichen um unsere Gesundheit geht. Meine Pflicht ist es, wo ich kann, auf die katastrophalen Auswirkungen des Lockdown hinzuweisen, die weitaus gefährlicher sind als das Virus selbst.