
21.10.2014 / Porträt / Lesezeit: ~ 5 min
Autor/-in: Claas KaeselerDer jüngste Staatsgefangene der DDR
Mit 15 wird Rainer Wagner bei der Republikflucht erwischt.
Eingesperrt ins Gefängnis – mit gerade einmal 15 Jahren. Das Verbrechen, das Rainer Wagner in den Knast bringt: Der Wunsch, seine Heimat zu verlassen. Aus der DDR fliehen will er, weil er die Bevormundung und Gängelung durch den Staat nicht mehr ertragen kann.

Aber seine Flucht ist schlecht geplant. Denn Landkarten, auf denen die Grenzposten eingezeichnet sind, waren in der DDR nicht erhältlich. Sie galten als Staatsgeheimnis. Im Rückblick erzählt Wagner: „Die ganze Sache konnte überhaupt nicht klappen. Ich wollte die DDR bei Eisenach verlassen, aber ich hatte keine Ahnung, wo die Grenze verläuft.“ So musste sich Rainer Wagner mit seinem Wissen aus Nachrichtensendungen behelfen.
Er hatte mitbekommen, dass der Fluss Werra die Grenze zur Bundesrepublik bildet. Sein Plan war, die DDR schwimmend durch die Werra zu verlassen. „Ich wusste auch, dass fünf Kilometer vor der Grenze das Sperrgebiet begann. Als es dunkel war, habe ich mich am Abend des 2. Januar 1967 zielstrebig auf diesen Fünf-Kilometer-Streifen zubewegt und bin auch reingekommen“, erinnert er sich.
14 Tage Einzelhaft für den Klassenfeind
Stundenlang irrt er durch das Sperrgebiet. Anhaltspunkte zur Orientierung hat er keine. „Irgendwann tauchte vor mir eine Lichterkette auf. Ich vermute, das war die Grenzbeleuchtung. Da ging ich stracks darauf zu, bis ich auf einmal den Lauf einer Maschinenpistole im Rücken spürte. Ich hab wahrscheinlich irgendwelche Stolperdrähte berührt, so dass man schon nach mir suchte. Schnell war ich von allen möglichen Grenzsoldaten und Offizieren umgeben und musste das erste Verhör über mich ergehen lassen“, schildert er seinen Fluchtversuch.
Vor Gericht gibt sich Rainer Wagner betont rebellisch und trotzig. Er provoziert und erinnert sich noch an die Reaktion: „Jetzt hatten die Richter den Eindruck, einen richtigen Klassenfeind vor sich zu haben. Direkt nach meinem ,Auftritt‘ vor Gericht kam ich in Einzelhaft. Da habe ich vierzehn Tage spüren dürfen, wie sie einen auch psychisch fertig machen können.“
Wegen „versuchten gewaltsamen Grenzdurchbruchs“ bekommt er eine Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten aufgebrummt. Die Begründung: Als Christ wolle er nicht in einem gottlosen Staat leben, sondern nach Westdeutschland gehen, wo eine wahrhaft christliche Partei die Macht innehatte.
Den Willen brechen
Die erste Nacht im Knast hat sich Rainer Wagner für immer eingeprägt: „Da überkam mich ein Angstzustand, wie ich ihn bisher noch nie erlebt hatte. Ich war einfach nur allein in dieser Zelle, die Klappbetten an der Seite. Das stürzte mit einem Mal gefühlsmäßig auf mich ein. Ich habe einen eisigen Schweißausbruch bekommen. Das war richtig schmerzhaft, wie kleine Nadelstiche. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Das war sicher eine der schwersten Erfahrungen, die ich je gemacht habe.“
In der Gefangenschaft wird er gezielt psychisch unter Druck gesetzt. Man will seinen Willen brechen und ihn gefügig machen. Rainer Wagner beschreibt, wie es sich angefühlt hat, in einer Zelle eingesperrt zu sein: „Die Türen von außen sind ja schon recht bombastisch, angefangen mit diesen großen Riegeln und den großen Schlössern. Das Aufschließen dieser Gefängnistüren machte ausgesprochen viel Lärm und das hat irgendwie einen psychologischen Eindruck auf die Gefangenen gemacht und natürlich auch auf mich. Da gab es von innen weder einen Schlüssel noch eine Türklinke, und das bedeutete: Hier kommst du nie raus, wenn nicht von außen jemand aufmacht. Man fühlte sich wirklich in jeder Hinsicht eingesperrt.“
Bei einem Besuch der Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen, in der sich die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit befand, erinnert sich Rainer Wagner. Ein beklemmender Moment:
Nach einem Jahr und zwei Monaten Haft kommt Rainer Wagner frei. Doch schon kurze Zeit später unternimmt er den nächsten Fluchtversuch. Erneut erlebt er die ganze Härte des DDR-Strafsystems. „Ich habe öfter Einzelhaft erleben müssen. Das bedeutete, dass die Zelle nur halb so groß war, die Decke etwas niedriger und das Bett an die Wand geklappt. Man musste den ganzen Tag mit dem Blick zur Tür auf einem Hocker sitzen“, erzählt er.
Im Gefängnis an Asthma und Neurodermitis erkrankt
Dieser zweite Aufenthalt im Gefängnis setzt Rainer Wagner enorm zu. „In dieser Zeit ist mir klargeworden: Wenn du hier nicht bald rauskommst, hast du hinterher mit Sicherheit irgendeinen Schaden. Da habe ich dann zum ersten Mal gebetet: ,Gott, wenn es dich gibt, dann schenk, dass sich die Tür öffnet. Mach, dass ich hier rauskomme. Wenn du das machst, werde ich entweder Pfarrer oder katholisch.‘ Und so seltsam das Gebet gewesen ist, Gott hat es erhört. Eine Woche nachdem ich das gebetet habe, wurde ich entlassen. Und ich bin nie dahinter gekommen, was der äußere Anlass war“, berichtet er.
Trotzdem hinterlässt die Haftzeit gesundheitliche Spuren bei Rainer Wagner. Einige Erlebnisse im Gefängnis traumatisieren ihn nachhaltig. Einmal muss er miterleben, wie ein Mithäftling von anderen Gefangenen gefoltert wird. Aus Angst schaut er einfach weg. Das Ereignis und andere Erlebnisse stürzen ihn in Depression und Selbstmordgedanken.
Aufgrund der schlechten Haftbedingungen leidet er bis heute unter Asthma und Neurodermitis: „Die Gefängniszeit hat gesundheitliche Folgen mit sich gebracht. Die sind mittlerweile auch anerkannt: Asthma und Neurodermitis aufgrund der Art, wie wir dort arbeiten mussten – bei Kälte und Nässe und allen möglichen Schwierigkeiten. Dazu kommen psychische Belastungen, die gelegentlich auftreten. Zum Beispiel wenn ich irgendwelche Filme oder Berichte über Konzentrationslager mitkriege.“
„Gott gedachte, es gut zu machen“
Trotzdem blickt Rainer Wagner ohne Verbitterung zurück auf seine Zeit im Gefängnis. „Die Bibel sagt mal, dass ,denen, die Gott dienen, alle Dinge zum Besten dienen'. Das ist auch dort geschehen. Im Alten Testament sagt Josef: Menschen gedachten es böse, Gott aber gedachte es gut zu machen. Letztlich war es eine Hilfe auf dem Weg zu Jesus. Was es allerdings nicht kleiner macht, dass ich es für ein Verbrechen halte, dass die Kommunisten 15- und 16-Jährige als politische Häftlinge eingesperrt haben.“
Aus diesem Grund engagiert Rainer Wagner sich heute aktiv in DDR-Opferverbänden. Denn das Unrecht zu vergeben heißt für ihn nicht, es zu vergessen. Für sein Engagement hat er 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten.
Ihr Kommentar
Kommentare (19)
Pastor Wagner ist ein durch u. durch integrer Diener Gottes. Die Verleumdungen, die dazu führten, dass Rainer seine Ämter niederlegte , sind einfach nur haltlos u. mit Hass auf seine Person … mehrdurchzogen. Auf grund seines Asthmas hat er seine Ämter niedergelegt. Mein Mann u. ich kennen ihn seit 2008( durch eine Israel/Jordanien Bildungsreise ) u. er gab NIE Anlass zu Ärger oder Inkompetenz. Im Gegenteil: Rainer hilft wo er nur kann, ist so kollegial , dass er über die Massen kranke Kollegen vertritt. Er hilft vielen Menschen, damit sie an Freizeiten teilnehmen können, mit weit nach unten ermässigten Preisen oder erlässt sie sogar. Derjenige Mann, der Pastor Wagner vor Jahren einen schlechten Leumund zusprach, ist selbst in seinem direkten Umfeld auffälig geworden. Rainer Wagner hat viele Bücher geschrieben und vor einigen Jahren ist er zum Pastor ordiniert worden.Unter anderem heisst eines seiner ersten Bücher : " Mit 16 im Knast " Ein dünnes Büchlein mit seinen Empfindungen im Gefängnis in der ehemaligen DDR. Pastor Wagner ist jetzt zu 50% Pastor einer evangelischen Gemeinschaft in Meckenheim ( bei Landau ) u. zudem evangelisiert er in vielen russlanddeutschen Gemeinden in ganz Deutschland, Ukraine, Canada, usw.
Ein Freund von mir und ich waren auch erst 15 Jahre als wir Versuchten die Grenze der DDR zu suchen, hatten uns in ESA erst mal einen Überblick Verschlaft auf der Wartburg in welche Richtung wir … mehrgehen müssen! Und hatten uns in der Nacht vollkommen Verlaufen! Dann sah uns ein wohlgesinnter DDR Bürger in Zivil mit seinem Trabant! Bot uns Höflich an uns beide in die Richtung zu fahren! (Grenze)! Und dann stellte es sich heraus wir waren an der Grenze und der Hilfsbereite Bürger war beim Grenzschutz! Wir wurden an Ort und stelle Verhaftet und in zwei Zellen im Grenzbereich verbracht! Mitbringsel wie eine Zange und Draht wurden uns zur Last gelegt Grenzposten töten zu wollen! Kindern dehnen so etwas passiert ist sollten eigentlich andere Entschädigungen erhalten!
Denke mein Beitrag is lesens & nachdenkenswert !
Mein Vater, auch DDR-Pastor, (war schon 1934 in Dietrich Bonhoeffers Widerstand gegen die Nazis) betreute Rainer Wagner als der aus der Stasihaft … mehrkam. Sie unternahmen im Osten, später im Westen vieles gemeinsam, ich erfuhr's nur am Rande, lebe seit 1982 in den USA. Ich veröffentlichte Beiträge & Gedichte(Freiheitsglocke Stacheldraht) so erfuhr Rainer, daß ich ein Sohn seines Freundes, des Pfarrers Herwarth Lappe bin und intergrierte mich in die UOKG Arbeit als Representant für die USA. Schicksale sind eigenartig , obwohl wir viel Leid erfuhren, fünf wurden freigekauft, ich selbst war viermal im Stasi-Zuchthaus, ein Bruder starb an den Haftfolgen, eine Schwester ist noch heute in psychatrischer Behandlung - erfuhren wir auch viel Segen. Das heutige Desintereresse an der eigenen deutschen Geschichte, das Schönfärben der verbrecherischen kommunistischen DDR-Zeit (woran auch unser auf's alles tolerieren gestylte Bildungssystem mitschuldig ist), hat schlimme gesellschaftliche Folgen, die nicht absehbar sind ! Habe selbst in der Karten von Berlin in der DDR in der Hand gehabt auf denen Westberlin "blank - weiß war ( - also Angelika D. die Wahrheit ist oft hart aber niemals Unsinn ! !)
Christian Martin L., Atlanta Georgia
Ich habe mir das Video und die Niederschrift des Rainer Wagner angesehen. Besonders beindruckt bin ich von dem Video wo er an der Tür der Zelle steht und seine Gefühle und Emotionen zeigt. Ich kenne … mehrden Rainer aus meiner Kinder oder Jugendzeit. Ich selbst bin über lange Jahre Polizist und Kriminalist gewesen. Ich weiß also um was für Einrichtungen es sich hier handelt. Heute nach dem ich mich selbst wieder mit der Geschichte
und dem Schicksal solcher Menschen beschäftige wird deutlich das es schlimm für einen 14 jährigen sein muss für eine solche Tat über eine solch lange Zeit büßen zu müssen. Zumal zu sehen ist das der Staat ihn nicht brechen konnte. Er entwickelte sich entgegen allen Erwartungen zu einem Mann der die Religion Studierte und ein Gotteshaus führt. In jedem Fall sollten Menschen auch wenn sie noch so alt sind lernfähig und Zukunftsorientiert sein.
Hiermit spreche ich meinem in der Familie Bekannten Rainer trotz unserer völlig unterschiedlichen Entwicklungswege meine Hochachtung aus.
Mit freundlichen Grüssen
Hans aus Land Brandenburg
Guten Abend, ich habe diesen Artikel aufmerksam gelesen und fühle ganz bestimmte Erlebnisse selber nach , und das bestärkt nur meinen Glauben an der guten Sache uns gegen jede Art von Unterdrückung … mehrzu wehren, ich übersetze gerade ein altes Tagebuch von 1813,geschrieben von einer jungen Frau die sehr gläubig ist aber trotzdem ihre Zeit realistisch reflektiert, und sie beginnt ihr Tagebuch mit folgenden Sätzen,
"Das Gute Wirke, Wachse, Fromme, damit der Tag des Edlen endlich komme"
Mit freundlichem Gruß Matthias W.
Berlin den 29.12.2014
Grundsätzlich haben wir nichts gegen einen inhaltlichen Austausch in unseren Kommentaren. Im Gegenteil - darüber freuen wir uns. Die letzte Debatte um diverse Koalitionen und Pläne hinsichtlich … mehrstaatlichen Willkür haben aber mit dem Beitrag als solchem nichts zu tun. Wir werden weitere Leserbriefe in dieser Richtung nicht veröffentlichen. Bei Interesse stellen wir aber gerne einen Kontakt zwischen den DIskutanten her.
Hallo Frank,
ich fürchte, Deine Hoffnung kann sich nur auf ein schnelles Scheitern des Thüringer Pilotprojets begründen. In Wahrheit bereitet der Erzminister Grabriel seine Lieblingskonstellation … mehr(Rot-rot-grün) längst vor. Hinter den Kulissen versucht er, den Absprung aus der GroKo zu schaffen. Die staatliche Willkür ist bereits in vollem Gange. Wie Du bereits erwähnt hast, kann sie sich drastisch verschärfen durch sogenannte "unvorhergesehenen Ereignisse". Die Politik bietet als Lösung für selbst erfundene oder selbst verursachte Probleme immer mehr Politik, mehr Staat, mehr Big Brother, weniger Freiheit.
@Jaques L.
Wollen wir hoffen, das daß was in Thüringen gerade abläuft, nicht auf Bundesebene Schule macht. Was muß passieren, das der deutsche Michel wieder nach staatlicher Willkür schreit? Ein … mehrFinanzkollaps, eine grassierende Massenarbeitslosigkeit, Terror auf den Straßen? Ich habe selbst erlebt, wie rotberockte Günstlinge des Systems, sich binnen Tagen ein schwarzes Mäntelchen überwarfen, eine Firma gründeten und einen Manchester-kapitalismus an den Tag legten, in einer Form, als gäbe es keinen Morgen! Und ich glaub, der Mensch an sich ist nur schwach, aber das System kann ihn böse machen, er agiert je nach dem, wie er fürchtet, für das was er macht, eventuell zu Verantwortung gezogen zu werden! Die Taten der braunen und auch der rotlackierten Faschisten sind mittlerweile verjährt. Was kann ich als alter Kerl den Jungen denn anderes raten, als "wehret den Anfängen" und so ein Quark. Die Stasi hätte heute permanent Tagtraumpollutionen angesichts Facebook und Co! Aber ist es legitim ständig die Cassandra zu spielen? Ich fühle nur instinktiv daß ich immer gegen die absulute Mehrheit stimmen muß, um das Gleichgewicht der ideologischen Auseinandersetzung zu befördern. Denn Macht korumpiert immer, absolute Macht korumpiert immer absolut. Mir ist jeglicher .....ismus zuwider.
Bin ich krank,desillusioniert, oder Realist? Ich bin noch am knobeln. Vieleicht habe ich nur die Fratze des ...ismus gesehen?
Lieber Frank,
Dein Schicksal ist in der Tat erschütternd. Wie musst Du Dich erst fühlen, wenn Du siehst, wie dieses System verharmlost wird - und noch schlimmer: Unter fast dem gleichen Label wieder … mehrversucht wird zu installieren. Die Täter und deren Schüler sind wieder am Ruder. In Deutschland herrscht schon seit vielen Jahre ein Blockparteiensystem, das die Freiheit immer weiter einschränkt. Dies, ebenso wie zu DDR-Zeiten, unter gutgemeinten Ideen, die in Wahrheit nicht funktionieren können. Da die Volksbeglücker und - beglucker jedoch so davon überzeugt sind, werden ihre Maßnahmen und Interventionsspiralen immer einengender und aggressiver. Am Ende steht ein totalitäres System, ein Big Brother Staat, eine Brave New World, eine Diktatur. So hat es Hayek schon beschrieben in "Road to Serfdom" (Der Weg zur Knechtschaft).
Ich "feierte" meinen 16 Geburtstag in der Untersuchungshaft der Stasi in Potsdam, Lindenstraße. Später wurde ich wegen Republikflucht §213 zu zwei Jahren und sechs Monaten im Namen des Volkes … mehrverurteilt. Ich wolte das Land verlassen um nicht für die Stasi spitzeln zu müssen, und das hohe Strafmaaß entsprang der Wut der Stasi weil ich die Bespitzelten warnte.Mein damaliger Richter praktiziert heute als Rechsanwalt, Ich selber bin heute durch die Quälereien die ich in der Haft erdulden mußte körperlich und seelisch krank, denn ich wurde weder freigekauft noch half ein Gebet. Heute werde ich mißtrauisch "begutachtet" und ein Mitarbeiter des Versorgungsamtes sagte: "Haftfolgeschäden? Waren Sie nicht schon durch den Anwerbeversuch vorher traumatisiert?" Was soll dieses typisch deutsche Erbsenzählen? Ich habe bereits Standgehalten, lange bevor es nicht mehr gefährlich war, "Wir sind das Volk" zu rufen und sich in Talkrunden als Helden der letzten Stunde der DDR aufzuspielen. Ich wünschte mir im Fernsehen mehr Berichte wie dieser Staat DDR mit seinen Schwächsten in Dessau, wo auch ich einsaß, umging,dann erübrigt sich die Debatte ob er ein "Unrechtsstaat" war! Stattdessen gibt es Opferrente nur bei wirtschaftlicher Bedürftigkeit und Höhe nach staatlicher Kassenlage! Eine Ehrenrente in stattlicher Höhe, bekommen nur Politiker, die ehedem im Bundestag nur mit Abwesenheit glänzen. Gestohlene Jugendjahre für ein Weinen vor Freude als die Mauer fiel :-)
Dass bei diesen Bericht Landkarten eine so große Rolle spielen, ist mir unbegreiflich. Das finde ich lächerlich. Wahrscheinlich weil ich 4 Monate in einer fensterlosen Kellerzelle saß und anschließend fast 9 Jahre, bis zu Freikauf inhaftiert war.
Rainer Wagner ist tatsächlich Pfarrer geworden. Aber - wie er uns erzählt hat - nicht aufgrund des Versprechens, sondern aus Überzeugung.
Das ist wieder typisch. Anstatt die Bereitschaft zu würdigen, offen über diese sehr emotionalen Erlebnisse zu berichten, wird wieder das Haar in der Suppe gesucht. Ich meine, wer solch einer kleinen … mehrUngenauigkeit in einem christlichen, kostenlosen Newsletter das Potenzial eines Grabenziehers zuspricht, sollte mal prüfen, ob er nicht noch selbst einen Graben im Kopf hat.
Zuerst möchte Ihnen Danken Herr Wagner für Ihren Bericht.
Was in der DDR passiert ist, wenn man all`die Berichte hört und oder sieht. Einfach nur furchtbar. Und dann auch noch mit 15 Jahren. Wieviel … mehrLeid!!! Wie tröstlich ist es doch zu wissen, das es Gerechtigkeit gibt. Hier auf der Erde nicht, aber bei Gott bei Jesus schon.
Leider an dieser Stelle vielleicht unpassend, aber doch notwendig, weil dieses Wort von grosser Tragweite ist :) - der genannte Bibelvers ist so nicht richtig. Richtig heisst es:
>>Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott l i e b e n; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen. <<Römer 8,28 NGÜ
Und ist er dann Pfarrer oder katholisch geworden? Wie weiter?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Die Aussage haben wir so von der entsprechenden Person gehört. Es ist gut möglich , dass er mit seiner Aussage tatsächlich die Lage und den Standort der Grenze, … mehrGrenzposten und Sperrzone gemeint hat und nicht eine Landkarte der DDR selbst. Da hätten wir nachhaken sollen. Wir bedauern die Ungenauigkeit. Wir haben den Text entsprechend korrigiert.
Unser Ziel war, Geschichten von Christen in der DDR zu erzählen. Dass dadurch auch sensible Themen und Bereiche angesprochen werden, die durchaus unterschiedlich wahrgenommen werden, ist uns bewusst. Unser Ziel war aber nicht, Gräben zu ziehen.
Herrn Wagner ein herzliches Dankeschön für seinen Bericht. Ich finde es schrecklich, dass in diesem Staat schon 15Jährige als Staatsfeinde angesehen und inhaftiert wurden. Und das auch noch unter … mehrsolchen Bedingungen!
Herr Bernd S. hat es übrigens klar erläutert, was Herr Wagner mit den den den fehlenden Karten gemeint hat.
Zuerst einmal vielen Dank an Herrn Wagner, dass er so offen über seine schwere Zeit berichtet hat. Auch ich bin ein Betroffener.
Natürlich gab es Landkarten - allerdings war das Gebiet außerhalb … mehrder DDR in der Farbe "weiß" . Ich weiß allerdings nicht, ob es auch "normale" Karten gab. Im Übrigen sprach Herr Wagner von Karten, auf denen die Grenzposten eingezeichnet waren.
Was ist denn das für ein Unsinn: "Landkarten waren in der DDR nicht erhältlich, denn sie galten als Staatsgeheimnis." WEr hat Ihnen so etwas erzählt? Sicherlich gab es keine Karten, auf denen der … mehrdirekte Verlauf der Grenze einschließlich der Standorte der Grenzposten. Schade, dass Sie mit dieser Bemerkung wieder Gräben ziehen, die ich schon für überwunden hielt. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir auf diesen Kommentar antworten.