Gender Mainstreaming ist ein Begriff, der immer häufiger in den Medien auftaucht und im Rahmen der EU-Gleichstellungspolitik im Gesetz verankert ist. Aber was genau steckt dahinter? Das Buch „Gender Mainstreaming. Das Ende von Mann und Frau?“, herausgegeben von Dominik Klenk, behandelt diese Frage aus christlicher Sicht.
Im ersten Teil des Buches „Alles Gender?“ befasst sich u. a. der Diplom-Soziologe Konstantin Mascher mit Strategie, Argumenten und Geschichte des Gender Mainstreaming. Der zweite Teil „Körper, Geschlecht und Ebenbildlichkeit“ stellt die Geschlechtlichkeit in den Zusammenhang von Gottes Schöpferwillen und gibt weitere Anstöße zum biblischen Menschenbild. Der dritte und letzte Teil des Buches behandelt die Identifikation mit dem eigenen Geschlecht und die Beziehungsfähigkeit, um gereifte Männlichkeit und Weiblichkeit zu erleben. In diesem Rahmen legt Markus Hoffmann (Leiter der Seelsorgeorganisation Wüstenstrom e.V.) Perspektiven christlicher Seelsorge dar, die Ratsuchende bei der Entfaltung ihrer Identität unterstützen können.
Die Grundthese des Gender Mainstreaming lautet: Es gibt keinen elementaren bzw. biologisch festgelegten Unterschied zwischen Mann und Frau. Anders gesagt: Das Geschlecht ist durch soziale und kulturelle Prägung erlernbar. Das Buch verdeutlicht, wie weit diese Annahme inzwischen gesellschaftlich akzeptiert ist und welche Auswirkungen das hervorruft. Die propagierte „Gleichheit der Vielfalt“ sorgt zunehmend für Verunsicherung: Menschen sollen ihr Leben möglichst unabhängig von ihrer Einordnung als Mädchen oder Junge leben. Das hat zur Folge, dass immer mehr junge Menschen unsicher über ihre sexuelle Orientierung sind.
Die Grundthese des Gender Mainstreaming lautet: Es gibt keinen elementaren bzw. biologisch festgelegten Unterschied zwischen Mann und Frau. Anders gesagt: Das Geschlecht ist durch soziale und kulturelle Prägung erlernbar.
Die Autoren des Buches fordern, dass Christen diese Veränderungen kritisch hinterfragen: Wie können Christen eine bewusste Unterscheidung der Geschlechter und gleichzeitig eine völlige Gleichwertigkeit zwischen Mann und Frau vermitteln?
Christl R. Vonholdt geht in ihrem Beitrag näher darauf ein. Sie stellt die Geschlechtlichkeit des Menschen verständlich in den Zusammenhang der Schöpfung: Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen. Um das Alleinsein des Mannes zu lösen, schuf Gott eine Frau – nicht einen Mann, einige Frauen oder eine Gemeinschaft von Männern und Frauen. Die Einsamkeit des Mannes zeigte nicht, dass ihm ein anderer Mensch fehlte, sondern, dass ihm eine Frau fehlte. Erst in der Begegnung mit der Frau erkennt der Mann sich selbst und findet zu seiner eigenen Bestimmung als Mann.
Die Beiträge der Autoren sind fundiert und anspruchsvoll geschrieben. Wer tiefer in das Thema Gender Mainstreaming einsteigen möchte und eine analytische Herangehensweise nicht scheut, findet in diesem Buch eine gute Grundlage zur eigenen Meinungsbildung.
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Kommentare (9)
Ich habe das Buch noch nicht gelesen. Ich bin eine bibeltreue gläubige Frau. Ich sehe das genauso, wie viele andere Christen, dass Gott uns als Mann und Frau geschaffen hat, um uns zu ergänzen. Gott … mehrschuf Adam und Eva zu seinem Bilde. Er schuf sie als Mann und Frau und nicht Mann und Mann oder Frau und Frau, ect. . Ich habe seit über einem Jahr für eine Stiftung gearbeitet mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen. Jetzt erhielt ich völlig unerwartet die Kündigung meines Arbeitgebers, weil ich einen Brief an die Geschäftsleitung schrieb und sagte, dass ich das Gender Mainstream nicht mit meinem christlichen Glauben vereinbaren kann und darauf hinwies, dass man Kinderseelen damit zerstört.
Ich habe vor vielen Jahren an einem fast einjährigen Seminar von Wüstenstrom teilgenommen, dessen Leiter Markus Hoffmann war, der in dem Buch zu Wort kommt. Daher weiß ich, dass Homosexualität nicht angeboren, sondern erworben ist, oft durch traumatische Erfahrungen in der Kindheit und Missbrauch. Es gibt einen Weg aus den sexuellen Verirrungen, wie Homo- oder Transsexualität, wenn man sich seinen Verletzungen stellt. Es wäre doch auch ungerecht, wenn Gott in seinem Wort sagt, dass diese Dinge für ihn ein Gräuel sind und es gäbe keine Lösung dafür. Dann würde er Menschen oder Taten verurteilen, ohne dass eine Umkehr möglich ist. Das unser Herr, aber ein liebender und gerechter Gott ist, hat er eine Lösung für dieses Problem bereit. Mann muss sie nur annehmen.
Für mich als Frau und Mutter von 4 Kindern (2 Jungen, 2 Mädchen) zeigt sich ganz klar Jungen und Mädchen sind sehr verschieden - sie haben unterschiedliche Bedürfnisse, das sehe ich auch immer in der … mehrKonfirmandenarbeit in unserer Gemeinde, die von mir seit Jahren ehrenamtlich geleistet wird.
Das Problem in unserer Welt ist einfach, dass die Ebenbildlichkeit der Frau mit Gott an vielen Stellen negiert wird. Frausein bedeutet in ganz vielen Bereichen weniger geachtet zu werden. Man überlege nur, dass Frauen immer wieder gefragt werden bei Einstellungsgesprächen, wie es denn mit der Familienplanung auszieht, Frauen arbeiten oft in der Familie, ziehen Kinder groß, kümmern sich um ältere Familienmitglieder. Diese Tätigkeiten zählen wenig. Der ehrenamtliche Einsatz von Frauen wird weniger, weil sie ja nun alle arbeiten sollen. Wenn es zu Scheidungen kommt, ist die Frau dank der neuen Scheidungsgesetze nicht mehr gesichert, damit soll sie gezwungen werden außer Haus zu arbeiten. Es wird als positiv dargestellt das Leben eines Mannes im Außen zu leben, aber das Leben als Frau in der Familie wird als weniger wertvoll erachtet.
DAs finde ich sehr schade. Für mich war es ein ganz großes Glück bei meinem 3. und 4. Kind zu Hause bleiben zu können, ihr Aufwachsen den ganzen Tag begleiten zu können. Ich habe in der Zeit viel ehrenamtliche Tätigkeiten in der Gemeinde haben können. Das hat mich und unser Familienleben sehr bereichert.
In der sogenannten Genderdebatte fände ich es wichtig zu erkennen, dass die Verschiedenheit von Mann und Frau keine Wertigkeit darstellt, sondern die verschiedenen Möglichkeiten darstellen. Und beide Mann und Frau sind nach Gottes Ebenbild geschaffen. Sie ergänzen sich und sind gemeinsam auf dem Weg - überall, zu Hause, in der Gemeinde, auch im beruflichen Leben. Elternschaft ist ein gesellschaftliches Großengagement und nicht ein Risiko für Unternehmen!
Es geht nicht um ein Gegeneinander sondern immer wieder um ein Miteinander.
Eines der Anzeichen, die uns auf die nahende Wiederkunft Jesu Christi hinweisen, ist die Zunahme der Gesetzlosigkeit in der globalen Welt. Also die Regeln Gottes für diese Welt werden mehr und mehr … mehrin Frage gestellt.
So auch hier. Wir sollten die Gleichwertigkeit und Würde nicht zur Gleichartigkeit machen lassen, weil das auch nicht hilft. Wer die Unterschiede nicht akzeptieren kann, der entstellt Menschen und macht sie zu etwas, was sie aus natürlichen Anlagen heraus nicht sind. Meine Erfahrung z. B. aus dem Arbeits- und Familienleben (25 Jahre verheiratet, 2 Kinder), ist die, dass gerade Frauen eher mit seelischen Belastungen zu kämpfen haben, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen. Viele Männer können eher einfach abschalten und sind einfach "zu Hause".
Andererseits bin ich dafür, Männer mehr an ihre Verantwortung für das Familien- und das Glaubensleben zu erinnern, denn das einfach der Frau zu überlassen, ist eine Überforderung derselben. Mein Vorschlag für die Gesellschaft ist, die Familien zu stärken, das sind: Arbeitssicherheit (z. B. Kündigungsschutz), mehr Teilzeit, auch für Männer, 5-Tage-Arbeitswoche, Denn wer immer flexibel sein soll und zu allen Lasten der Arbeitswelt ja sagen muss (aus Angst um Arbeitsplatzverlust), kann nicht die Kraft aufbringen, die eine gesunde Familie braucht. Eltern müssen sich leider oft entscheiden, was sie wollen, Geld verdienen oder Kinder haben, das ist für die Gesellschaft kontraproduktiv, denn der Single ist viel flexibler und bekommt am Ende die hohe Rente von deren Kinder bezahlt, die eine Familie mit Kindern getragen haben und dadurch im Berufsleben Abstriche machen mussten.
Mein Fazit: Gottes Gebote und Regeln sind nun mal durchdacht. Wer in einer christlichen Familie lebt, hat die besten Voraussetzungen, geachtet, geliebt, gewürdigt und auch versorgt zu werden, auch wenn er alt wird, denn das Leben mit Familie trägt einen auch nach der Verrentung.
"Menschen sollen ihr Leben möglichst unabhängig von ihrer Einordnung als Mädchen oder Junge leben. Das hat zur Folge, dass immer mehr junge Menschen unsicher über ihre sexuelle Orientierung … mehrsind."
leider stimmt das, unsere gesellschaft und die erziehung machen das möglich...
Das Buch hört sich wirklich interessant an...
Spannendes Thema, spannendes Buch, muss ich unbedingt mal lesen. Ich bin froh, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind, wäre ja ansonsten langweilig. Traurig aber darüber, dass damit immer noch … mehroftmals klischeehafte Rollen- und Aufgabenbeschreibungen verbunden sind. Zumindest mein Eindruck. Natürlich sind wir als Ebenbild von Gott geschaffen worden, aber was heißt das konkret. Wie oft denken wir da auch in nur EineSeite-Kategorien. Spannend dagegen die Frage: Welche Seite Gottes repräsentiere ich in meinem Leben
Vorsicht mit der Übernahme von Kampfbegriffen wie "beruflicher Gleichschaltung". Gleichschaltung ist das Gegenteil von Gerechtigkeit. Berufliche Gleischschaltung versuchen Genderisten schon lange … mehrerfolglos zu betreiben, mit Aktionen wie Girlsday und Strickunterricht für Jungen. Dennoch entscheiden sich die Mädchen für typische Frauenberufe und Jungen für typische Männerberufe. Das beklagen die Genderisten jedes Jahr zum Girlsday und starten dazu immer weitere mit Steuergeld subventionierte Aktionen. "Gleichschaltung" ist Totalitarismus.
"Das Geschlecht ist durch soziale und kulturelle Prägung erlernbar"
Das ist ja genau die Falle! Lernen kan mann alles, die meisten Dinge (wenn nicht sogar Alles) machen die Menschen "WEIL ES GEHT!" … mehrDer Mensch ist "sozialisierbar aber nicht "verbesserbar". Der Punkt ist, es geht um den Krieg (geistlich gesehen) der Geschlechter und den gibt es schon immer. Dass wir das immer aufs neue "erfinden" (Patriarchat, Emanzipation Feminismus etc.) liegt an der gefallenen Natur des Menschen. Ohne Gnade und Vergebung wird sich daran nicht viel ändern, wir eröffnen nur andere Schlachtfelder.
mfg
Farkas
.... es ist gut, dass das Thema aufgegriffen und kritisch hinterfragt wird. Man darf m.E. eine berufliche aber keine biologische Gleichschaltung als das glückseelig machende gesellschaftliche Ziel … mehrsuggerieren! Es ist an der Zeit sich der Schöpfungsgeschichte zu erinnern, um wieder auf den richtigen Weg zurückzufinden!
Das "Ende von Mann und Frau" - in meiner persönlichen Umgebung habe ich es so erlebt: Da gibt es Menschen, die sich nicht ihrem Geburtsgeschlecht zuordnen können, und Menschen, die kein eindeutiges … mehr"Geschlecht" haben, weil nun einmal die medizinischen Unterscheidungskriterien keine eindeutige Zuordnung erlauben usw. Trotzdem können sich alle diese Menschen als Kinder Gottes begreifen. Das, finde ich, ist das Entscheidende. - Ohne das Buch gelesen zu haben: Ich wünsche mir, dass wir das erkennen und leben und auch bei unserem Nächsten akzeptieren.
Gottes Segen und sonnige Grüße
Nic