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© Matheus Ferrero / unsplash.com

19.09.2009 / Buchtipp / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Laura Schäfer

Das Ende von Mann und Frau?

Gleichstellung oder Geschlechterwirrwarr? Ein neues Buch zum Thema "Gender Mainstreaming" fordert Christen zur mutigen Stellungnahme auf.

Gender Mainstreaming ist ein Begriff, der immer häufiger in den Medien auftaucht und im Rahmen der EU-Gleichstellungspolitik im Gesetz verankert ist. Aber was genau steckt dahinter? Das Buch „Gender Mainstreaming. Das Ende von Mann und Frau?“, herausgegeben von Dominik Klenk, behandelt diese Frage aus christlicher Sicht.

Im ersten Teil des Buches „Alles Gender?“ befasst sich u. a. der Diplom-Soziologe Konstantin Mascher mit Strategie, Argumenten und Geschichte des Gender Mainstreaming. Der zweite Teil „Körper, Geschlecht und Ebenbildlichkeit“ stellt die Geschlechtlichkeit in den Zusammenhang von Gottes Schöpferwillen und gibt weitere Anstöße zum biblischen Menschenbild. Der dritte und letzte Teil des Buches behandelt die Identifikation mit dem eigenen Geschlecht und die Beziehungsfähigkeit, um gereifte Männlichkeit und Weiblichkeit zu erleben. In diesem Rahmen legt Markus Hoffmann (Leiter der Seelsorgeorganisation Wüstenstrom e.V.) Perspektiven christlicher Seelsorge dar, die Ratsuchende bei der Entfaltung ihrer Identität unterstützen können.
 

Die Grundthese des Gender Mainstreaming lautet: Es gibt keinen elementaren bzw. biologisch festgelegten Unterschied zwischen Mann und Frau. Anders gesagt: Das Geschlecht ist durch soziale und kulturelle Prägung erlernbar. Das Buch verdeutlicht, wie weit diese Annahme inzwischen gesellschaftlich akzeptiert ist und welche Auswirkungen das hervorruft. Die propagierte „Gleichheit der Vielfalt“ sorgt zunehmend für Verunsicherung: Menschen sollen ihr Leben möglichst unabhängig von ihrer Einordnung als Mädchen oder Junge leben. Das hat zur Folge, dass immer mehr junge Menschen unsicher über ihre sexuelle Orientierung sind.

Die Grundthese des Gender Mainstreaming lautet: Es gibt keinen elementaren bzw. biologisch festgelegten Unterschied zwischen Mann und Frau. Anders gesagt: Das Geschlecht ist durch soziale und kulturelle Prägung erlernbar.

Die Autoren des Buches fordern, dass Christen diese Veränderungen kritisch hinterfragen: Wie können Christen eine bewusste Unterscheidung der Geschlechter und gleichzeitig eine völlige Gleichwertigkeit zwischen Mann und Frau vermitteln?

Christl R. Vonholdt geht in ihrem Beitrag näher darauf ein. Sie stellt die Geschlechtlichkeit des Menschen verständlich in den Zusammenhang der Schöpfung: Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen. Um das Alleinsein des Mannes zu lösen, schuf Gott eine Frau – nicht einen Mann, einige Frauen oder eine Gemeinschaft von Männern und Frauen. Die Einsamkeit des Mannes zeigte nicht, dass ihm ein anderer Mensch fehlte, sondern, dass ihm eine Frau fehlte. Erst in der Begegnung mit der Frau erkennt der Mann sich selbst und findet zu seiner eigenen Bestimmung als Mann.

Die Beiträge der Autoren sind fundiert und anspruchsvoll geschrieben. Wer tiefer in das Thema Gender Mainstreaming einsteigen möchte und eine analytische Herangehensweise nicht scheut, findet in diesem Buch eine gute Grundlage zur eigenen Meinungsbildung.

 

Ihr Kommentar

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Kommentare (9)

Madlo; B. /

Ich habe das Buch noch nicht gelesen. Ich bin eine bibeltreue gläubige Frau. Ich sehe das genauso, wie viele andere Christen, dass Gott uns als Mann und Frau geschaffen hat, um uns zu ergänzen. Gott mehr

HeHe /

Für mich als Frau und Mutter von 4 Kindern (2 Jungen, 2 Mädchen) zeigt sich ganz klar Jungen und Mädchen sind sehr verschieden - sie haben unterschiedliche Bedürfnisse, das sehe ich auch immer in der mehr

Jörg /

Eines der Anzeichen, die uns auf die nahende Wiederkunft Jesu Christi hinweisen, ist die Zunahme der Gesetzlosigkeit in der globalen Welt. Also die Regeln Gottes für diese Welt werden mehr und mehr mehr

Theresa /

"Menschen sollen ihr Leben möglichst unabhängig von ihrer Einordnung als Mädchen oder Junge leben. Das hat zur Folge, dass immer mehr junge Menschen unsicher über ihre sexuelle Orientierung mehr

Junia /

Spannendes Thema, spannendes Buch, muss ich unbedingt mal lesen. Ich bin froh, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind, wäre ja ansonsten langweilig. Traurig aber darüber, dass damit immer noch mehr

js176806 /

Vorsicht mit der Übernahme von Kampfbegriffen wie "beruflicher Gleichschaltung". Gleichschaltung ist das Gegenteil von Gerechtigkeit. Berufliche Gleischschaltung versuchen Genderisten schon lange mehr

Farkas /

"Das Geschlecht ist durch soziale und kulturelle Prägung erlernbar"
Das ist ja genau die Falle! Lernen kan mann alles, die meisten Dinge (wenn nicht sogar Alles) machen die Menschen "WEIL ES GEHT!" mehr

Marion Schaefer /

.... es ist gut, dass das Thema aufgegriffen und kritisch hinterfragt wird. Man darf m.E. eine berufliche aber keine biologische Gleichschaltung als das glückseelig machende gesellschaftliche Ziel mehr

nic /

Das "Ende von Mann und Frau" - in meiner persönlichen Umgebung habe ich es so erlebt: Da gibt es Menschen, die sich nicht ihrem Geburtsgeschlecht zuordnen können, und Menschen, die kein eindeutiges mehr

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