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© ERF, Oliver Jeske

16.05.2019 / Menschenrechte / Lesezeit: ~ 1 min

Autor/-in: Oliver Jeske

Versöhnung statt Waffen in Kinderhand

Innocent Opwonya fordert von Bundesregierung mehr Hilfe für ehemalige Kindersoldaten.

 

 

Innocent Opwonya steht im Regen vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. Seine Mission: Gemeinsam mit dem christlichen Hilfswerk „World Vision“ will er 16.000 Unterschriften an die Bundesregierung überreichen. Die Forderung: Es muss mehr Programme geben für ehemalige Kindersoldaten, damit sie zurück in ein normales Leben finden können. Opwonya stammt aus Uganda und weiß, wovon er spricht:

„Im Jahr 2000, ich war gerade 11 Jahre alt, bin ich von der Lord Resistance Army gekidnappt worden. Ich wurde gezwungen, mit ihr gegen die Regierungstruppen zu kämpfen. Alles hat sich seitdem verändert. Ich habe meinen Vater im Krieg verloren. Ich hatte keine Hoffnung mehr.“
 

Eine Botschaft der Versöhnung

Innocent Opwonya hat Glück: Er kann fliehen. Mit Hilfe von „World Vision“ kann er die Erlebnisse aufarbeiten, die seine Kinderseele überfordert haben. Er findet zurück in die Gemeinschaft seines Dorfes, schließt die Schule ab und wird in Kürze in Deutschland ein Wirtschaftsstudium beenden. Seine Botschaft ist die der Versöhnung: „Du kannst nicht Feuer mit Feuer bekämpfen. Du brauchst Wasser. Ich glaube, dass das viele politischen Führer noch nicht verstanden haben. Versöhnung ist der einzige Weg, um Probleme zu lösen. Als mein Vater getötet wurde, wollte ich Rache. Doch dann habe ich mich eines Besseren besonnen. Ich glaube an die Kraft der Vergebung. Jedes Kind, das zum Kämpfen gezwungen wurde, braucht wie ich eine zweite Chance.“
 

250.000 Kindersoldaten weltweit

Zusammen mit „World Vision“ will Opwonya die deutsche Regierung wachrütteln. Mit ihrem Sitz im UN-Sicherheitsrat könne sie Einfluss nehmen auf Staaten, die Kinder für Kriegszwecke missbrauchen. Geschätzt eine Viertelmillion Kindersoldaten gibt es weltweit. Und deshalb hat Innocent Opwonya eine besondere Bitte an Deutschland: „Ich habe mit einem Gewehr kämpfen müssen, das in Deutschland hergestellt wurde. Schaut genau hin, wohin ihr Waffen exportiert. Sehr schnell landen sie in den falschen Händen und werden gegen Kinder verwendet.“

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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