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Wie gut, dass einer helfen kann!

Wolf-Dieter Kretschmer über 2. Timotheus 1,12.

Paulus schreibt: Ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, dass er bewahren kann, was mir anvertraut ist.

2. Timotheus 1,12

Haben Sie schon einmal versucht, einen halben Liter Wasser mit bloßen Händen zu schöpfen und über eine Distanz von zehn oder zwanzig Metern unversehrt zu transportieren? Ich habe meine liebe Mühe damit, dass von dem Wasser überhaupt etwas ankommt. Denn trotz größter Anstrengung findet das Wasser irgendwelche Ritzen zwischen meinen Fingern und tropft zu Boden. Mit feinem Sand habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Der zerrinnt mir sprichwörtlich zwischen den Fingern.

Die Erfahrung, dass ich etwas nicht festhalten kann, kenne ich nur zugut aus anderen Zusammenhängen. Ich denke an einen schönen Abend mit lieben Menschen. Ehe ich mich versehe, geht er zu Ende. Das Wochenende, auf das ich mich gefreut habe, ist schneller Geschichte, als mir das recht ist. – Nur wenn ich mich auf der Autobahn im Stau befinde, scheint die Zeit still zu stehen!

Ich habe den Eindruck, ich kann in meinem Leben nichts festhalten. Alles ist im Fluss. Das einzig Konstante scheint die Veränderung zu sein.

In einem Brief an seinen jungen Mitarbeiter Timotheus greift der Apostel Paulus diese Gedanken auf. Allerdings kommt er zu einem anderen Ergebnis. Im 2. Timotheusbrief lese ich im ersten Kapitel Folgendes:

„Ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, dass er bewahren kann, was mir anvertraut ist.“ (2. Timotheus 1, Vers 12)

Bevor er das in Augenschein nimmt, was ihm anvertraut worden ist, macht sich Paulus bewusst, mit wem er es zu tun hat. Er weiß, wem er glaubt. Der Glaube an Jesus gibt ihm die Gewissheit, dass der ihm anvertraute Auftrag gelingen wird.

Letztlich kommt es nicht auf die Anstrengungen von Paulus an, sondern auf den, der ihn in den Dienst berufen hat, Jesus Christus. Übrigens, Paulus ist so fest davon überzeugt, dass er Ähnliches den Christen in der griechischen Hafenstadt Thessalonich schreibt: „Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun.“ (1. Thessalonicherbrief 5, Vers 24).

Ich finde diesen Gedanken tröstlich. Paulus erinnert mich daran, dass es nicht auf mich ankommt, sondern auf Jesus.

Wenn ich also das nächste Mal wieder meine Schwierigkeiten damit habe, dem gerecht zu werden, womit ich beauftragt worden bin, dann erinnere ich mich hoffentlich daran: Meine Aufgabe ist es, den Platz einzunehmen, der mir von Gott zugewiesen wird. Ich kann damit rechnen, dass Jesus das bewahren wird, was er mir anvertraut hat.

Ich bete: Allmächtiger Gott, ich komme zu dir im Namen von Jesus Christus, meinem Herrn und Erlöser. Danke, dass du in mir das bewahrst, was du mir anvertraut hast. Bitte, lieber Herr, hilf mir heute in deinem Sinne zu leben. Lass die Worte meines Mundes und das Trachten meines Herzens dir gut gefallen. Amen.

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Kommentare (2)

Maria S. /

Amen. Danke, Herr Kretschmer.

Martin B. /

Dass Sie die Auslegung mit einem Gebet abgeschlossen haben, hat mir sehr gefallen. Es wäre sicher eine hilfreiche Ergänzung, wenn das die Regel würde.