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Tief verwurzelt

Burghard Affeld über Kolosser 2,67.

Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben.

Kolosser 2,6–7

Sonnenschein, blauer Himmel. Eine Fahrt im Jeep durch ein großes Waldgebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Mein Freund, Jäger und Besitzer dieses Waldes, erläutert mir die Pflege und Hege seines Jagdgebietes. Auffällig für mich immer wieder vertrocknete oder umgekippte Bäume. „Die meisten ausgetrockneten Bäume haben nicht genug Wasser bekommen“, erklärt mir mein Freund. „Eine große Eiche ist ein Tiefwurzler und benötigt zum Beispiel bis zu 500 l Wasser pro Tag. Eichen halten in der Trockenzeit deshalb gut durch. Ihre Wurzeln treiben sie tief in das Erdreich hinein. Flachwurzler, Bäume mit sehr flachem Wurzelwerk, haben zwei Probleme: Sie kommen nicht ans tiefe Grundwasser heran. Bei Sturm finden sie mit ihren Wurzeln oft nicht genügend Halt im Boden. Sie fallen den Stürmen zum Opfer“.

Während ich meinem Freund weiter zuhöre, denke ich an die Praxis christlichen Glaubens. Ist es da nicht auch nötig, dass jeder ein Tiefwurzler wird und im Wort Gottes tief verwurzelt ist? Für die junge Gemeinde in Kolossae in der heutigen Türkei war das sehr wichtig. Sie lebte im Sturm der Anfechtung durch verschiedene Irrlehren. Das reichte von der Engelverehrung bis zur Beachtung extremer Speiseverbote, die nicht nur ihre Gesundheit schädigten, sondern auch ihren Glauben. Die Christen waren verunsichert. Die noch nicht gefestigte junge Gemeinde geriet durcheinander. Da rät ihnen Paulus in seinem Brief an die Kolosser im zweiten Kapitel in den Versen sechs und sieben: „Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben.“

Der Rat des Paulus an die Gemeinde damals ist auch für uns heute aktuell. Wir sind umgeben von Problemen, die durch Menschen und die Medien an uns täglich herangetragen werden. Dauernd müssen wir uns entscheiden, wem wir noch glauben können. Viele Menschen sind mit den politischen und vor allen Dingen persönlichen Problemen des Alltags überfordert. Ihre Seele trocknet und brennt aus. Diagnose: Burnout. Wie werden wir damit fertig?

Täglich braucht unser Körper Nahrung, damit wir die Aufgaben des Tages bewältigen können. Täglich brauchen wir auch Nahrung für unsere Seele. Die bekommen wir durch die Verbindung zu Jesus Christus. Er ist die Quelle des Lebens. Wer aus ihr trinkt, dessen Seele vertrocknet nicht. Durch das Lesen und Forschen im Wort Gottes treiben wir die Wurzeln unseres Glaubens immer tiefer. Oberflächlicher Glaube droht schnell zu verwelken und weg zu kippen. Das ist das Los von Flachwurzlern. Gott aber möchte aus uns Tiefwurzler machen. So bekommen wir Festigkeit im Glauben. In den Stürmen, Anfechtungen und Zweifeln unseres Lebens steht Jesus neben uns unerschütterlich und baumstark. Deshalb lohnt es sich auf den Rat des Paulus zu hören: „Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben.“ Auch heute!

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Kommentare (1)

Ulrich H. /

Eine ganz tolle Andacht, vielen Dank! Super!