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/ Wort zum Tag

Sacharja 2,15

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Es sollen viele Völker sich zum Herrn wenden und sollen mein Volk sein.

Sacharja 2,15

Es gibt Menschen, deren Beruf ist es, bestimmte Dinge vorherzusagen, z. B. die Wetteraussichten oder eine bestimmte Marktentwicklung oder Wahlergebnisse. Manchmal geschieht genau das, was vorhergesagt wurde. Manchmal geschieht es aber nicht genau so wie vorhergesagt. Es kann sogar das genaue Gegenteil eintreten. Dann sagt man wohl: „Das war aber ein schlechter Prophet.“

Propheten sind Menschen, die etwas vorhersehen und vorhersagen, auch wenn wir sie nicht immer „Propheten“ nennen.

Die Verfasser einer großen Anzahl von Büchern des Alten Testaments nennen wir „Propheten“. Das beginnt bei dem Propheten Jesaja und endet bei dem Propheten Maleachi.
Nun enthalten die von diesen Propheten geschriebenen Bücher beileibe nicht nur Prophetien, also Aussagen über die Zukunft. Oft sind ihre Aussagen so etwas wie Predigten.

Anders ist es bei dem Propheten Sacharja. Da stehen ganz am Anfang des Buches einige Aussagen, die schon durch die Kapitelüberschriften als „Vision“ bezeichnet werden. Aus einer dieser Visionen stammt das Bibelwort für den heutigen Tag: „Es sollen viele Völker sich zum Herrn wenden und sollen mein Volk sein.“

Die gewaltige Bedeutung dieses Wortes wird mir bewusst, wenn ich mir vergegenwärtige, dass dieses Wort nicht am Ende eines der neutestamentlichen Evangelien oder in der Offenbarung des Johannes steht, sondern mitten im Alten Testament. Da darf ein Mensch, der 500 Jahre vor Christi Geburt gelebt hat, schauen, was sich erst viele Jahrhunderte später bewahrheitete.

Die Botschaft von der Gnade Gottes ist also nicht nur für ein Volk gedacht. Gott will, dass allen Menschen geholfen werden, wie der Apostel Paulus an seinen Schüler Timotheus schreibt (1. Tim. 2, 4). Es war der Plan Gottes, in einem Volk sein Rettungswerk zu beginnen, im Volk Israel. Sicher hätte er auch einen anderen Weg wählen können, um Menschen von ihrem gottlosen Weg abzubringen. Aber in diesem Satz des Propheten Sacharja wird deutlich, dass Gott nicht nur dieses eine Volk retten möchte, sondern viele Völker.

Das bewahrheitet sich heute. Wir verfügen über nie da gewesene Möglichkeiten zur Verbreitung des Evangeliums. Die Mobilitäts- und Kommunikationsmöglichkeiten sind enorm. Während die ersten Apostel noch zu Fuß unterwegs waren oder lange und gefährliche Schiffsreisen unternehmen mussten, können heute Missionare mit Flugzeugen fast jeden Fleck der Erde in wenigen Stunden erreichen. Radiowellen machen die Ausstrahlung von Rundfunk- und Fernsehsendungen möglich. Telefon und Internet schaffen Verständigungsmöglichkeiten in unbegrenztem Umfang.

Und der Erfolg? Wenn wir uns in der Welt umschauen, ist die Christenheit im Verhältnis zur gesamten Weltbevölkerung eine verschwindende Minderheit. Anscheinend hat sich die Vision des Sacharja bislang nicht erfüllt. Als einmal jemand das der holländischen Uhrmacherin und Evangelistin Corrie ten Boom sagte, antwortete sie: „Ich sehe das ganz anders. Das ist wie bei den Glühwürmchen in der Nacht. Hier ein Glühwürmchen und dort eins und da noch eins usw. Überall rund um die Welt lauter kleine Lichter.“

Und dann enthält ja diese Vision des Sacharja noch eine Perspektive, die auch weit über das hinausreicht, was wir heute sehen. Das beschreiben die letzten Kapitel der Offenbarung des Johannes. Da ist von einem neuen Himmel und einer neuen Erde die Rede. Und von einer uneingeschränkten Harmonie zwischen Gott und den Menschen, die zu ihm gehören, die sein Volk sind.

Darauf dürfen wir uns heute schon freuen.
 

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