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Nicht gesucht, trotzdem gefunden

Wolf-Dieter Kretschmer über Jesaja 65,1.

Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten.

Jesaja 65,1

Neulich war es wieder einmal so weit. Mein Büro brauchte dringend eine ordnende Hand. Während ich vor mich hin räumte, machte ich die eine und andere Entdeckung. Unterlagen, die ich neulich verzweifelt gesucht hatte, tauchten plötzlich auf. Beispielsweise ein USB-Stick mit wichtigen Daten für meinen Computer. Ich hatte ihn irgendwo in der Versenkung vermutet. Zu meiner großen Freude entdeckte ich ihn unter einem Stapel Dokumente. Ja, eine gelegentliche Putzattacke hat meinem Büro noch nie geschadet!

Mir geht es heute aber nicht ums Putzen. Erstens habe ich keinen besonderen Spaß daran und zweitens weist der Bibeltext aus dem Alten Testament in eine etwas andere Richtung. Es geht heute ums Suchen und ums Finden. Genauer gesagt: Es geht um eine freudige Überraschung für denjenigen, der findet.

Beim Propheten Jesaja lese ich folgende Worte. Sie sind eine Selbstaussage des Gottes Israels:

Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich! Jesaja 65,1

Es geht um zwei Völker und um eine wunderbare Zukunft, die Jesaja ein paar Verse später als neuen Himmel und neue Erde beschreibt.

Die Rede ist von Menschen, die Gott nicht gesucht haben und ihn trotzdem fanden und – indirekt – von solchen, die Gott eigentlich kennen sollten, in Wahrheit aber nichts oder nur wenig von ihm wissen. Die einen sollten Gott mit seinem Namen kennen. Den anderen, die ihn nicht kennen, stellt Gott sich persönlich vor.

Jesaja spricht von dem, was Christen später einmal das Evangelium, also die ausgesprochen gute Nachricht, nennen werden. Gott wird sich auch denen bekannt machen, die nicht zum Volk Israel dazugehören, prophezeit Jesaja.

Und genauso kommt es dann auch. Im Namen Jesu Christi finden Menschen zum Glauben, die aus anderen Kulturen stammen und Gott bisher nicht gekannt haben. Mit Pfingsten beginnt diese neue Zeit. Erst in Jerusalem, später im gesamten römischen Reich und sogar darüber hinaus, überall werden Menschen bekannt mit dem Heil Gottes, das sie durch Jesus Christus erleben.

Jesajas Prophezeiung reicht über die Jahrtausende sogar bis zu Ihnen und mir.

Ich finde das wunderbar. Gott wendet sich noch immer Menschen aus allen Kulturen und Völkern zu. Er lässt sich immer noch finden. Noch immer zeigt er auf Jesus Christus und sagt: „Hier bin ich, hier bin ich!“

Jeder ist eingeladen. Jeder darf Gott als Vater im Himmel durch Jesus Christus ansprechen.

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