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/ Wort zum Tag

Licht und Finsternis

Matthias Adt über Matthäus 5,14.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.

Matthäus 5,14

Kürzlich hielt an einer deutschen Universität ein indischer christlicher Philosoph einen Vortrag. Diese Universität sei ein Ort der Finsternis, sagte er.

Ein Aufschrei der Empörung folgte. Wie kann man so etwas sagen. Wie kann man Tausende von gescheiten Leuten, die zur bundesdeutschen Elite gehören, so beschimpfen. So eine Schwarz-Weiß Malerei. Das geht doch nicht.

Nun, vor 80 Jahren wurde an dieser Universität das als Wahrheit verkauft, was kurz drauf zum Holocaust führte. Und vor 50 Jahren wurde vieles als der letzte Schrei diskutiert, was heute als peinlich und strafbar gilt.

Was ist denn Finsternis? Machen Sie einfach die Augen zu, dann wird es klar. Finsternis ist, wenn man nichts sieht. Entweder man rennt dann blind durch die Gegend oder  man ist wie gelähmt und bewegt sich gar nicht, oder man tastet sich irgendwie vorwärts, weiß aber nicht wohin und leicht verletzt man sich und andere dabei. Und meist wird es obendrein kalt.

Finster wird es, wenn Christen sich verstecken und Jesus nicht bekannt ist.

Der indische Christ wollte nicht über die Finsternis schimpfen, sondern er wollte zweierlei: Er wollte sagen, dass es beides gibt: Licht und Finsternis und er wollte ein Licht anzünden. Er wollte uns Deutschen sagen. Wenn ihr in einem guten Land in Frieden und Wohlstand lebt, dann nicht, weil ihr so große Leuchten seid, sondern weil Christus etwas gilt. Weil seine Liebe Menschen Würde gibt. Weil sein Wort Gerechtigkeit schafft. Weil seine Vergebung barmherzig macht.  Weil seine Gnade freigebig macht.  Wenn dieses Licht nicht mehr leuchtet, dann wird es finster.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein., sagt Jesus im Matthäusevangelium. Was sagt er da?

Er hat eine befreiende Botschaft. Jesus sagt nämlich nicht: Ihr Glühwürmchen, könnt ihr nicht ein bisschen heller leuchten? Er sagt: Ihr seid das Licht der Welt. Wenn ER in uns wohnt, dann beginnen nicht nur wir selber, sondern auch andere zu strahlen. Warum? Weil er uns Orientierung gibt. Er gibt unserem Leben ein Ziel. Sein Lichtwort gehört zur Bergpredigt. In der Bergpredigt macht Jesus uns klar, was passiert, wenn er in uns wohnt: Ja, es geht dann um  Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung,  Freiheit von Ausbeutung. Aber es geht noch um viel mehr:  Um die Verherrlichung von Gott durch Menschen, die seine Kinder geworden sind.

Wenn er durch uns scheint, dann ist es nicht mehr dunkel. Kennen Sie den Polarstern?  Er ist völlig unscheinbar und hat viel weniger Leuchtkraft als viele andere Sterne. Aber um ihn herum sind wenig Sterne zu sehen, deshalb findet man ihn leicht. Er leuchtet nicht hell, aber er leuchtet da, wo ihn der Schöpfer hingesetzt hat. Deshalb gibt er seit Jahrtausenden der ganzen Menschheit Orientierung. Ob der Polarstern dies selber weiß, ist völlig uninteressant. Nicht weil wir etwas Besondres tun, sondern weil wir uns von Jesus anstrahlen lassen, sind wir nützlich. Egal wie dunkel es in uns selber ist oder um uns herum – wenn wir Jesus in unser Leben einladen, wird es hell.

Heißt das: Es ist egal, was wir tun? Nun, das Lichtwort ist ja nicht das einzige, was Jesus sagst. Was wir tun oder lassen sollen, davon steht in der Bergpredigt ja einiges.

Aber für heute soll genügen: Leuchten Sie da, wo ER Sie hinstellt. Genau da, wo Sie jetzt gerade sind. Genau da, wo Sie jetzt hingehen.

Alles andere ist nicht Ihr Problem, sondern sein Problem. Lassen Sie uns mit  Gerhard Tersteegen beten:

Du durchdringest alles,

lass dein schönstes Lichte Herr berühren mein Gesichte.

Wie die zarten Blumen willig sich entfalten, und der Sonne stille halten,

Lass mich so still und froh deine Strahlen fassen und dich wirken lassen.

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Anstoß

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Kommentare (1)

UR2019 /

Sehr geehrter Herr Adt,
in kurzen nachvollziehbaren Worten haben Sie alles gesagt. Nach dem verheerenden Brand von Notre-Dame ist mir aufgefallen, wie die Menschen vor Ort weinten, zusammenrückten mehr