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/ Wort zum Tag

Licht an!

Helmut Heiser über Johannes 8,12.

Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Johannes 8,12

Freuen Sie sich wie ich darüber, dass es jetzt im März morgens wieder früher hell und abends wieder später dunkel wird? Für viele Menschen sind die langen dunklen Tage eine wirkliche Herausforderung. Sehnlichst wird dann wieder der Frühling erwartet.

Wenn Jesus sagt „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis“, ist mit diesem Licht nicht das in seiner Länge sich stets verändernde Tageslicht gemeint.

Es geht Jesus um die ganz grundsätzliche Bedeutung dessen, was wir unter Licht verstehen, nämlich, dass es alle Finsternis besiegt!

Die Möglichkeit, dass wir uns klar orientieren, uns bewusst entscheiden, in unserem Inneren erkennen können, worauf es ankommt, haben wir nur, wenn dazu ausreichend Licht im Äußeren, z.B. in einem Tunnel, der durchfahren werden soll, oder in unserem Inneren vorhanden ist.

Wir wissen: Der Mensch muss Licht haben. Sonst findet er sich nicht zurecht. Hat er kein Licht, wird sein Leben im Dunkel, ohne klare innere Orientierung und Entscheidung für sein Handeln verlaufen. Darum lädt uns Jesus ein, bewusst aus der Finsternis herauszutreten und im Licht mit ihm zu leben. Nur wer dies tut, der wird das Licht des Lebens haben. Doch dazu muss man sich bewusst entscheiden.

Seit ich es einmal fand, geht dazu ein Gedicht von Johannes Trojan mit mir, in dem es heißt:

„Ein Haus steht in der Finsternis. Finsternis steht ringsum. Ein Fenster leuchtet. Einer sagt: Verzweiflung. Einer sagt: Hoffnung. Und eine Waage ist nicht zur Hand. Nur Entscheidung.“[1]

In der Tat ist es so, dass sich Finsternis und Licht gegenseitig ausschließen. Immer wird es das Licht sein, selbst wenn es nur ein kleines ist, das wärmt, das die Dunkelheit erhellt und all denen leuchtet, die sich an ihm orientieren. Sie werden ihr Ziel finden, wenn sie den Weg erkennen und gehen, das es ihnen zeigt.

Jesus ist das Licht, das den Weg unseres Lebens zu seinem Ziel erhellt. Er ist es auch, von dem wir klare Orientierung in den gegenwärtigen Krisen der Welt erhalten. Wir empfangen diese Orientierung aus den Worten und Taten, die uns von seinem Leben in den Evangelien überliefert sind.

Sein Licht lässt Christinnen und Christen zu Mitstreitern für eine helle Zukunft des Lebens auf dieser Erde werden. Sie gehören zu denen, die durch ihr Engagement ihre Umgebung hell und licht machen. Deshalb werden sie auch im Epheserbrief als „Kinder des Lichts“ bezeichnet, von denen gesagt wird: „Früher habt auch ihr in Dunkelheit gelebt; aber heute ist das anders: Weil ihr mit dem Herrn verbunden seid, seid ihr im Licht. Darum lebt nun auch wie Menschen, die zum Licht gehören.“[2]

Das Licht des Lebens zu haben, heißt nicht, es zu besitzen, sondern es leuchten zu lassen „für alle, die im Hause sind“, also im Hause des Lebens unserer Erde, in dem das Leben sehr gefährdet ist. Die das Licht des Lebens haben und in ihm leben, wollen, dass durch ihre Nachfolge vielen dies wahre Licht aufgeht und die Finsternis vergeht.

Sie beten und engagieren sich deshalb auch mit für die Verwirklichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, u. a. für ein gesundes Leben für alle, weltweiten Frieden und Gerechtigkeit, für die Bewahrung der Schöpfung, für Wohl und Würde und die gleichen Rechte für Frauen und Männer.

Jesus als das Licht der Welt zeigt uns also nicht nur den Weg zu Gott. Er lässt uns auch den Weg zu uns selbst, unseren Nächsten und in dieser Welt erkennen. Er zeigt uns die Wege, auf denen wir sein Licht strahlen lassen können.

Nur, wer das Licht anhat, sieht und wird gesehen.

Also dann: Licht an!


[1] https://www.aphorismen.de/gedicht/24211

[2] Epheser 5,8

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