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/ Wort zum Tag

Johannes 6,18-20

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der See wurde aufgewühlt von einem starken Wind. Als die Jünger etwa eine Stunde gerudert hatten, sahen sie Jesus auf dem See gehen und nahe an das Boot kommen; und sie fürchteten sich. Er aber sprach zu ihnen: Ich bin's; fürchtet euch nicht!

Johannes 6,18-20

Der See Genezareth war den Jüngern vertraut. Sie waren am See und mit dem See groß geworden. Einige von ihnen waren Fischer. Viele Nächte hatten sie auf dem See verbracht, die Netze gesetzt und wieder eingeholt. Nicht nur bei gutem Wetter. Nein, auch bei Wind und Sturm. Der See war ihnen ein durch und durch bekanntes Gewässer. So war es für sie auch selbstverständlich, nach einem langen und anstrengenden Tag in ihr Boot zu steigen und trotz eines starken Windes zum andern Ufer des Sees Richtung Kapernaum zu rudern.
 
Aber Jesus war nicht bei ihnen. Er war zurück geblieben. Er hatte sich zurück gezogen nach dem Wunder der Speisung, als die Menge kam, um ihn zum Brotkönig zu machen. Die Menschen satt machen wollte er, aber nicht ihre Tischlein-deck-dich-Erwartung bedienen. Jesus zog sich in die Stille zurück, wenn er sich seines Auftrags vergewissern wollte oder vergewissern musste, um im Gespräch mit Gott Klarheit zu gewinnen. Das berichten die Evangelien immer wieder. In Stunden menschlichen Erfolgs und in Stunden von Menschen erlittenen Leids hielt er sich eng an seinen Vater. Bei Erfolg und im Leid, wenn er anerkannt wurde oder verhöhnt, suchte Jesus das Gespräch mit ihm, seine Nähe!

So war es den Jüngern vertraut. Sie waren aufgebrochen, ohne sich irgendwelche Gedanken um Jesus zu machen. Das Boot mit den Jüngern war schon draußen auf dem freien See. Die Nacht hatte sich bereits über das Land gelegt, als ein starker Wind herein fiel und den See aufwühlte. Die Jünger ruderten weiter. Sie legten sich in die Riemen. Umkehren war nicht dran. Eine Stunde etwa waren sie unterwegs, als sie Jesus auf dem Wasser gehen und nah an ihr Boot kommen sahen. „Und sie fürchteten sich“, erinnert sich der Evangelist Johannes. Nicht der gewaltige Wind und seine Gefahren ließen sie erschrecken. Jesu Erscheinen jagte ihnen einen furchtbaren Schrecken ein. Ihr vertrauter Herr und Meister versetzte sie in Angst und Schrecken. Merkwürdig, erkannten sie Jesus nicht? Hielten sie ihn für ein Gespenst? Warum fürchteten sie sich vor ihm?

Menschliche Logik stellt Jesu Erscheinen infrage. Aber geht es Ihnen nicht auch so? In dunklen Lebenssituationen kann es geschehen, dass wir Jesus nicht erkennen, dass wir vor ihm erschrecken, dass uns elementare Angst überfällt. Auch wenn uns Jesus vertraut ist. Wir rechnen nicht mit ihm. Wir sind ohne ihn losgerudert. Dunkelheit verstellt uns den Blick. Unser Lebensboot wird vom Wind geschüttelt. Wir kämpfen mit den Gewalten. Dann erkennen wir Jesus nicht. Sehen nicht, dass unser Herr und Meister kommt, um uns zu helfen. Sind blind dafür, dass er längst als unser Helfer da ist. „Ich bin’s; fürchtet euch nicht!“ Jesus gibt sich den entsetzten Jüngern zu erkennen. Er macht sich eindeutig. Er redet sie an. Sie hören seine vertraute Stimme und in ihr ist kein Ton des Vorwurfs oder des Unverständnisses. „Ich bin’s; fürchtet euch nicht!“ Mehr braucht er nicht zu sagen. Damit ist alles gesagt. Was jede Mutter ihrem aufgeschreckten und verstörten Kind zuspricht: „Ich bin da, hab' keine Angst“, so hören sie ihn sagen: „Ich bin’s, fürchtet euch nicht!“ Sein Wort, seine Nähe genügen und die Jünger sehen wieder Land. Mit ihm erreichen sie das sichere Ufer.

Wenn Sie kämpfend rudern, wenn Ihr Lebensboot durch Nacht und Wellen fährt, dann hören Sie es für sich: „Ich bin’s, fürchte dich nicht!“ Hören Sie auf seine Stimme. Und rettendes Land ist nahe.
 

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Kommentare (2)

Elisabeth Schenk /

Super! Danke!

Inge Kruck /

Vielen Dank für diese Auslegung!