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Herzenskenner

Rainer Dick über Jeremia 17,9-10.

Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun.

Jeremia 17,9-10

Neulich saß ich beim Arzt. Die Wartezeit habe ich mir mit Lesen in einer der Illustrierten verkürzt. Dabei stieß ich auf den Bericht einer Frau. Schon jahrelang litt sie unter Schmerzen.

Sie hatte verschiedene Ärzte aufgesucht. Aber keiner hatte ihr helfen können. Bis sie schließlich einen Arzt fand, der die richtige Diagnose stellte und mit einer entsprechenden Therapie der Frau helfen konnte.

Wer aufmerksam die Geschichte der Menschheit betrachtet, kommt schnell zu der Frage: Woran krankt sie eigentlich? Und wer sein eigenes Leben ungeschminkt beurteilt, stellt schnell fest: Auch ich bin von dieser Krankheit angesteckt. Aber um welche Krankheit dreht es sich denn?

Dem Propheten Jeremia erklärt Gott seine Diagnose und stellt sich als der Arzt vor, der wirklich helfen kann. Wir finden diese Information im Kapitel 17, in den Versen 9+10 in diesem Buch des Propheten Jeremia:

Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun.

Gott sagt: Unser Herz – damit meint die Bibel die Mitte unseres Lebens – unser Herz ist verkehrt. Es krankt am Unglauben. Es rebelliert gegen Gott. Es begehrt gegen Gottes Willen und Führungen auf. Das ist die Krankheit der Menschheit und meine auch.

Gott sieht durch. Seine Diagnose ist die richtige. Beim großen Treffen der Apostel in Jerusalem, von dem uns in dem Kapitel 15 (Vers 8) der Apostelgeschichte berichtet wird, nennt Petrus Gott den „Herzenskenner“. Das ist er wirklich. Er kennt mein Herz. Auch die verborgenen Winkel und die versteckten Ecken, die ich keinem zeigen will.

Ich kann anderen Menschen etwas vormachen. Ich kann mich auch selbst über meinen Zustand belügen. Aber Gott kann ich nichts vormachen. Ihn kann ich nicht belügen. Er schaut durch.

Er ist aber auch der einzige, der mein Herz verändern kann. Deswegen heißt Jesus auch „Heiland der Welt“. Er ist in die Welt gekommen, um unser krankes Herz zu heilen. Wenn wir uns in seine Behandlung begeben, dann beginnt der Heilungsprozess. Und aus Trotz und Angst werden Liebe und Vertrauen zu Gott.

Der Prophet Jeremia hat das begriffen. Denn einige Verse später bittet er: Heile du mich, HERR, so werde ich heil. Hilf du mir, so ist mir geholfen.

Wenn wir von Gott gezeigt bekommen, wie verkehrt unser Herz ist, dann können wir uns nur in seine Behandlung begeben. In einem Lied heißt es: „Und suchst du meine Sünde, flieh ich von dir zu dir.“ Das ist der beste Weg zur Heilung. Ich darf bitten: „Schaffe in mir Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen  Geist.“ (Psalm 51,12)

Gott um ein neues Herz bitten, das ist das einzige, was wir zu unserer Heilung dazutun können. Solche Bitten erfüllt Gott gern.

Für eine Freizeit hatte ein Mitarbeiter zwei junge Männer angemeldet. Nach einigen Tagen stellte ich fest, dass sie Alkoholiker waren, die schon zum Frühstück angetrunken kamen. Und in meinem Herzen bauten sich die Ablehnung und der Ärger immer mehr auf.

Aber die Situation änderte sich nicht, es wurde stattdessen immer schlimmer. Bis Gott mir zeigte, dass mein Verhalten nicht seine Art war, der die Verlorenen sucht. Ich bat Gott um Vergebung und die Fähigkeit, sie zu lieben. Und Gott tat es. Als mir am nächsten Morgen einer der beiden entgegenstolperte, habe ich ihn in die Arme genommen und ihm gesagt, dass Gott ihn liebt und verändern will. Und auf einmal entstand eine Verbindung zwischen uns. Gott kann Herzen ändern, bei anderen und bei mir.

 

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Kommentare (3)

Confessor Reformatus /

Danke für die klaren bibeltreuen Worte, trotz oder gerade in dieser Zeit. Sowas liest/hört man selten heute, auch in frommen Kreisen. Wobei ich selbst auch immer und immer wieder an diese Wahrheiten erinnert werden muss, und nicht besser bin als andere, sondern nur ein begnadigter Sünder bin.

Dr. lothar B. /

„Wandle mich vor Deinem Angesicht und mach mich heil“, so lautete eine Exerzitienreihe bei den Benediktinern. Wie oft habe ich darum gebeten, weil ich um meine Renitenz weiß. Ich habe leider den mehr

Sonja B. /

Danke, genau das ist das Problem. Mir (uns) widerstrebt eine Situation, ein Mensch, eine Sache... und nur Gottes Kraft und meine Einsicht kann das (mein Herz und das andere) verändern. Herr hilf meinem Unglauben!