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Gemeinsam Gott loben

Wolf-Dieter Kretschmer über Psalm 34,4.

Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!

Psalm 34,4

„Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!“ Diese Aufforderung finde ich in einem Lied, das David zugesprochen wird, Psalm 34.

Ein kurzer Blick auf den Zusammenhang zeigt mir, dass David auf der Flucht gewesen ist. Er hatte schon einiges hinter sich. Darunter auch ein paar brenzlige Momente, in denen er seinem Widersacher, König Saul, nur mit knapper Not entgangen war. Sogar bei den Erzfeinden der Israeliten, den Philistern, hatte David mit seinen Leuten Schutz suchen müssen. Der Verfolgungsdruck war in der Heimat einfach zu groß.

Psalm 34 entstammt also nicht einer Situation, in der David sich in Sicherheit befindet. Quasi mit der Harfe in der Hand über den Dächern Jerusalems auf einer Terrasse sitzend, das Abendrot genießend. Nein. Das Gegenteil ist der Fall. David zieht noch immer über Land, ständig auf der Hut vor Feinden und Menschen, die ihn verraten könnten.

Wie kann ich Gott in einer solchen Situation loben, frage ich mich? Wie kann ich ihn preisen, wenn ich ständig auf gepackten Koffern sitzen muss, mich nirgendwo sicher fühle? Ist das nicht ein bisschen zu viel verlangt?

Im Fall von David vergingen etwa 20 Jahre zwischen dem Moment, als er in seinem Heimatort Bethlehem vom Propheten Samuel gesalbt worden war und seiner Inthronisierung als König. Viele Jahre davon hatte David auf der Flucht verbracht. Und trotzdem beharrt er auf diesem Satz:

„Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!“ Psalm 34,4

In meinem Büro hängt eine Tafel. Auf diese habe ich einen Satz aus dem Kolosserbrief, Kapitel 3 geschrieben. Dort steht: „Trachtet nach dem, was droben ist.“ Gedacht war dieser Satz als Erinnerung an das, worauf es ankommt. Nämlich das in den Blick zu nehmen, was „von oben“, also von Gott kommt.

Es hat nicht lange gedauert, bis ein Kollege diesen Satz vervollständigt hat. Jetzt steht da: „Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“

Ich glaube, dass diese Haltung richtig ist. Auch wenn ich mich in einer schwierigen, ja vielleicht sogar ausweglos scheinenden Situation befinde, soll ich mich nicht von den widrigen Umständen vereinnahmen lassen. Stattdessen richte ich meine Aufmerksamkeit auf den, von dem meine Hilfe kommt.

Diese Hilfe kann unterschiedlich ausfallen. Gott kann beispielsweise andere Menschen dazu bewegen, mir zu helfen oder dafür sorgen, dass ich die notwendigen Mittel zur Verfügung bekomme. Wie auch immer er handelt, eines möchte und soll ich nicht vergessen: Gott zu loben! Und zwar gemeinsam mit anderen. So, wie es bei David seinerzeit gewesen ist, als er seine Zuhörer mit den Worten aufforderte: „Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!“

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Anstoß

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Kommentare (1)

Silvia /

Sehr gut! Grosse Klasse! Danke! Ich haette es genauso geschrieben@@@ / interessant ist auch: "gemeinsam" Gott loben, was "in Corona-Zeiten" soooo schwierig war.../ hoffentlich bleiben (duerfen) die Versammlungen (Gottesdienste usw.) "offen"...